Hypnoider Zustand
Als hypnoider Zustand wird in der klassischen oder freudschen Psychoanalyse ein von Josef Breuer und Sigmund Freud in ihren Hysteriestudien von 1895 eingeführtes Konzept bezeichnet. Es beinhaltet die Idee, dass hysterische Erkrankungen nur entstehen könnten, wenn Vorstellungsinhalte in einem der artifiziellen Hypnose vergleichbaren psychovegetativen Zustand eingetragen werden. Die Idee wurde von Freud später zum Konzept der Verdrängung weiter entwickelt und streckenweise verworfen.
Der hypnoide Zustand stellt nach Breuer den wichtigsten Mechanismus der Entstehung hysterischer Erkrankungen dar und basiert auf dem Vorgang der Hypnoidbildung.
Bildung von hysterischen Symptomen
Vorstellungen, die in hypnoiden Zuständen eingetragen werden, neigen dazu, sich zu vereinigen und sich so gemeinsam gegen das alltägliche Bewusstsein abzuspalten.
- eine psychovetative Umschaltung bewirke, dass eingetragene Vorstellungen (Repräsentanzen, Engramme) vom übrigen Bewusstsein separiert blieben
- Mehrere von ihnen bilden aber enge assoziativer Verbindung untereinander.
- Es entstehe ein sekundäres Bewusstsein, assoziativ isoliert vom primären Bewusstsein
- Die Person werde in Erleben und Verhalten abwechselnd von ihren verschiendenen Bewusstseinszuständen beherrscht. Dies entspreche dem Krankheitsbild der Hysterie.
Quelle
- Hysteriestudien; Josef Breuer, Sigmund Freud, 1895, geschlossen editiert 1922