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Carl Kühn (Architekt)

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Unterschrift von Carl Kühn 1913

Carl Kühn (* 19. April 1873 in Köln; † 21. Juni 1942) war ein deutscher Architekt, Fürstbischöflicher Delegaturbaurat und Diözesanbaurat.[1]

Leben

Kühn wurde als Sohn des Architekten Carl Eduard Kühn geboren[2] und studierte an der Technischen Hochschule (Berlin-) Charlottenburg, wo er Schüler des Architekten Christoph Hehl war. Später wurde er Assistent an Hehls Lehrstuhl und Mitarbeiter in Hehls privatem Architekturbüro. Außerdem arbeitete er zeitweise im Büro des ebenfalls als Kirchenarchitekten bekannten Max Meckel. Kühn war Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA).

Von 1926 an war er als Fürstbischöflicher Delegaturbaurat der Fürstbischöflichen Delegatur für Brandenburg und Pommern des Bistums Breslau beziehungsweise von 1930 bis 1938 als Diözesanbaurat des Bistums Berlin für alle Kirchbauten zuständig.[3]

Carl Kühn starb am 21. Juni 1942 und wurde auf dem Friedhof Zehlendorf in seiner Heimatgemeinde Herz Jesu in Berlin-Zehlendorf beigesetzt.

Werk

Die meisten seiner im heutigen Bistum Berlin für die wachsende Zahl von Katholiken entstandenen Kirchenbauten zeigen eine große Vielfalt von Bauformen.[3]

Bauten (Auswahl)

Entwurfszeichnung der ersten vom Architekten Carl Kühn von 1911 bis 1912 gebauten Kirche Mater Dolorosa in Berlin-Lankwitz

Die bisher umfangreichste Auflistung der Bauten von Carl Kühn findet sich im Wichmann-Jahrbuch des Diözesangeschichtsvereins Berlin, Neue Folge 12, Jahrgang 52/53, 2012/2013.

  • 1908: Villa, Herbertstraße 10, Berlin-Grunewald[4]
  • 1911–1912: katholische Kirche Mater Dolorosa, Kurfürstenstraße 59 (1912), Berlin-Lankwitz[5]
  • 1912–1913: St. Monikastift, Kiesstraße, Berlin-Lankwitz
  • 1913–1914: St. Marien (St. Mariae Immaculata), Bergheimer Platz, Berlin-Wilmersdorf (nach einem älteren Vorentwurf des 1911 verstorbenen Christoph Hehl)
  • 1913–1916: katholische Kirche St. Norbert, Dominicusstraße 15, Berlin-Schöneberg
  • 1914-1917: Altersheim St. Josef, Fortunaallee 13/27, Altersheim St. Josef mit Freifläche und Einfriedung, zusammen mit Wilhelm Bauer[4]
  • 1915: Sankt-Josef-Haus, Fortunaallee, Berlin-Biesdorf
  • 1924–1925: katholische Kapelle St. Agnes, Hollmannstraße 3, Berlin-Kreuzberg
  • 1924–1925: katholische Kirche St. Franziskus, Finkenkruger Weg 22, Berlin-Staaken
  • 1926: katholische Kirche St. Jakobus, Dr.-Kurt-Fischer-Straße 1, Grimmen
  • 1928: katholische Kirche St. Joseph, Weinbergstraße, Strausberg bei Berlin
  • 1928–1929: katholische Kirche Christus König, Nipkowstraße 15–19, Berlin-Adlershof
  • 1928–1932: katholische Kirche Heiligen Familie, Wichertstraße 23, Berlin-Prenzlauer Berg[4]
  • 1928–1930: Gemeindehaus St. Marien, Bergheimer Straße 1/3[4]
  • 1929: katholische Kapelle Stella Maris, Bülowstraße 7, Seebad Heringsdorf
  • 1929: katholische Kirche St. Johannes Evangelist, Sembritzkistraße 17, Berlin-Steglitz
  • 1929–1932: katholische Kirche St. Christophorus, Nansenstraße 4, Berlin-Neukölln[4]
  • 1930: Gemeindehaus St. Marien, Bergheimer Platz, Berlin-Wilmersdorf
  • 1930: katholische Kirche St. Richard, Teupitzer Straße, Berlin-Neukölln
  • 1932: katholische Kirche Zum Heiligsten Herzen Jesu (Herz-Jesu), Espelkamper Straße 11, Torgelow
  • 1934: katholische Kirche St. Konrad von Parzham, Falkensee
  • 1935: katholische Kirche St. Wilhelm, Weißenburger Straße 9, Berlin-Wilhelmstadt
  • 1936: katholische Kirche St. Hildegard, Senheimer Straße 35, Berlin-Frohnau
  • 1936: katholische Kirche St. Marien, Schulzendorfer Straße 76, Berlin-Heiligensee
  • 1936–1937: katholische Kirche St. Konrad in Wandlitz
  • 1936–1937: katholische Kirche St. Johannes Evangelist, Eddastraße, Berlin-Buchholz
  • 1936-1937: katholische Kirche St. Nikolaus Blankenfelde-Mahlow
  • 1937: katholische Kapelle Maria Hilf, Berlin-Altglienicke
  • 1937: katholische Kirche St. Elisabeth, Königs Wusterhausen

Literatur

  • Lexikon der Bildenden Künstler. Band 22. 1928, S. 57.
  • Michael Höhle: Die Gründung des Bistums Berlin 1930. (Dissertation) Schöningh, Paderborn / Bonn 1995.
  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Sakralbauten (= Berlin und seine Bauten. Teil VI.) Ernst & Sohn, Berlin 1997.
  • Katholische Pfarrgemeinde Mater Dolorosa (Hrsg.), Annelen Hölzner-Bautsch: 100 Jahre Kirche Mater Dolorosa. Geschichte der katholischen Gemeinde in Berlin-Lankwitz 1912 bis 2012. Selbstverlag, Berlin 2012, S. 20-38.[6]
  • Konstantin Manthey: Carl Kühn (1873–1942). Baumeister des Bistums Berlin. In: Michael Höhle (Hrsg.): Wichmann-Jahrbuch des Diözesangeschichtsvereins, Neue Folge 12, 52./53. Jahrgang 2012/2013.

Einzelnachweise

  1. Andreas Tacke: Kirchen für die Diaspora. Christoph Hehls Berliner Bauten und Hochschultätigkeit 1894–1911. Dissertation. Berlin 1993, S. 100.
  2. Konstantin Manthey: Neuer Fund und Korrektur, blogspot.de, 27. März 2013, online abgerufen am 27. März 2013
  3. a b Katholischer Kirchenbau von Carl Kühn - von St. Norbert bis St. Hildegard, Erzbistum Berlin, online abgerufen am 18. Januar 2013
  4. a b c d e Denkmalliste Berlin, Stand 4. Juli 2012, online abgerufen am 11. Oktober 2012
  5. Urkunde der Grundsteinlegung Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz
  6. 100 Jahre Kirche Mater Dolorosa - Geschichte der katholischen Gemeinde in Berlin-Lankwitz - 1912 bis 2012, Mater Dolorosa Berlin-Lankwitz, online abgerufen am 24. April 2013