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Wilhelm Schlink (Physiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wilhelm Schlink (* 4. Juli 1875 in Offenbach am Main; † 25. März 1968 in Darmstadt) war ein deutscher Physiker (Fachgebiet Mechanik) und Hochschullehrer.

Leben

Der Sohn eines Oberlandesgerichtsrates Nikolaus Edmund Schlink absolvierte von 1893 bis 1897 ein Ingenieurstudium in Darmstadt und München. An der TH Darmstadt erfolgte 1897 der Abschluss mit dem Dipl.-Ing. Nach Promotion in München (1901) folgte die Habilitation wiederum in Darmstadt 1903. 1907 berief ihn die Technische Hochschule Braunschweig auf eine Professur für Mechanik. Schlink lehrte von 1907 bis 1921 an der Technischen Hochschule (TH) Braunschweig. Von 1914-16 und von 1918-21 war er Rektor in Braunschweig.

Zum Sommersemester 1921 wechselte er als Professor für Mechanik als Nachfolger seines Lehrers Lebrecht Henneberg an die Technische Hochschule Darmstadt. Dort wurde er bereits 1924/25 zum Rektor gewählt. Schlink war nach der Schließung der TH Darmstadt im März 1945 durch die amerikanische Militärregierung vom April bis November 1945 Vorsitzender des Vertrauensausschusses. Er hatte in dieser Funktion maßgeblichen Einfluß auf die Wiedereröffnung der Hochschule, die bereits am 7. Januar 1946 erfolgte. Eine seiner letzten Amtshandlungen war die Beantragung auf Zulassung der Hochschule bei der Militärregierung.

Zum Ende des Wintersemesters 1948/49 wurde Schlink emeritiert.

Schlink trat auch überregional als Wissenschaftsorganisator in Erscheinung, u. a. als langjähriges Vorstandsmitglied des Hochschulverbands (1920–1933, davon 1927–29 als Vorsitzender). Außerdem war Schlink von 1925 bis 1931 Vorsitzender des Deutschen Studentenwerkes.

1936 war Wilhelm Schlink der Herausgeber der Festschrift der Hundertjahrfeier. Die Festschrift "Die Technische Hochschule Darmstadt - Ein Bild ihres Werdens und Wirkens" versuchte eine möglichst sachliche Darstellung der Geschichte der Hochschule zu liefern. Einzelne Kapitel lassen jedoch auch Einflüsse der nationalsozialistischen Zeit und Sprache mehr oder weniger deutlich erkennen.

Wilhelm Schlink ist der Vater des Theologen Edmund Schlink (1903–1984) und der Großvater des Juristen und Schriftstellers Bernhard Schlink (*1944).

Ehrungen

  • 1919: Ehrenmitglied der Universität Rostock
  • 1931: Dr. theol. h.c. Universität Greifswald
  • 1931: Ehrenring des Deutschen Studentenwerks
  • 1955: Dr. Ing. h.c. Technische Universität Braunschweig

Literatur

  • Michael Grüttner: Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik. Synchron – Wissenschaftsverlag der Autoren, Heidelberg 2004, ISBN 3-935025-68-8, S. 149 (Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. 6).
  • Artikel "Wilhelm Schlink" in Stadtlexikon Darmstadt, Stuttgart 2006, S. 787.
  • Christa Wolf/Marianne Viefhaus: Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt, Darmstadt 1977, S. 182.