Warra
Warra wurde 1919 von dem österreichischen Anthropologen Felix von Luschan als eine Mancala-Variante beschrieben, die in den überwiegend von Afroamerikanern bewohnten Bundesstaaten im Süden der USA gespielt wird. Er beobachtete des Spiel mehrfach an den Ufern des Mississippi in Louisiana. In New Orleans wurde ihm erzählt, dass es von Farbigen nach San Francisco gebracht wurde. Die Regeln des Spiels wurden von Luschan nicht überliefert und niemand scheint das Spiel bisher wissenschaftlich untersucht zu haben.
Warra könnte mit Artefakten in Verbindung stehen, die meist auf ehemaligen Plantagen gefunden wurden, welche, wie vermutet wird, dazu dienten, dieses Spiel zu spielen. Dies sind in Louisiana Knöpfe (Evergreen Plantation, Ashland-Belle Helene Plantation, Orange Grove (Jefferson Parish) und Oakley Plantation) und auf mehreren Plantagen in Virginia sowie dem Robinson House und der Nash Site im Manassas National Battlefield Park bei Washington, D.C. polierte Glas- und Keramikfragmente. Ähnlich geformte Fragmente aus englischen Tonwaren des 18. Jahrhunderts sind auch bei afroamerikanischen Fundstellen auf Jamaika gefunden worden.
Literatur
- von Luschan, F. Zusammenhänge und Konvergenz. In: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 1919; 48: 51-58.
- Samford, P. Searching for West African Cultural Meanings in the Archaeological Record. In: African-American Archaeology: Newsletter of the African-American Archaeology Network. Winter 1994 (Number 12).