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Horst Frank (Schauspieler)

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Horst Frank (* 28. Mai 1929 in Lübeck; † 25. Mai 1999 in Heidelberg) war ein deutscher Schauspieler.

Nach dem Besuch der Realschule ging Horst Frank in eine käufmännische Lehre, die durch seine Militärzeit am Ende des Zweiten Weltkriegs unterbrochen wurde. Mit Ende des Krieges musste er sich mit Gelegenheitsjobs durchschlagen. So war er Nachtwächter und Schaufensterdekorateur, bis es er an die Musikhochschule Hamburg ging, wo er Schauspielunterricht erhielt.

Nach der Schauspielausbildung folgten Engagements an diversen Theatern. Zunächst ging er zurück in seine Heimatstadt Lübeck an das dortige Stadtheater der Hansestadt. Es folgten Bonn, Basel, Baden-Baden und die Städtischen Bühnen in Wuppertal.

In den 50ern spielte er in mehreren deutschen Kinofilmen mit. Neben positiven Helden benötigte das Wirtschaftswunder-Kino auch den Kontrast eines Anti-Helden. Horst Frank spezialisierte sich auf die schwarzen Charaktere. Sein erster Kinofilm 1957 Der Stern von Afrika legte ihn bereits auf diese Rolle fest. In dem heroischen Kriegsfilm spielt er den zynischen Feigling Albin Droste.

Es folgen ähnliche Kriegsfilme und ähnliche Rollen wie in dem Vorläufer des U-Boot-Kriegsfilms Das Boot unter dem Titel Haie und kleine Fische (1957) und im Stalingrad-Film Hunde, wollt ihr ewig leben (1958).

Daneben schien Horst Frank der Idealvorstellung der Regisseure von einem Triebtäter zu entsprechen. So spielte er 1958 in den großen Erfolgen Das Mädchen vom Moorhof (nach dem Roman von Selma Lagerlöf) und dem Kriminalfilm Der Greifer (großartig Hans Albers als Kommissar) jeweils einen beängstigenden Mörder.

In den 1960er Jahren blieb er diesen Rollen verhaftet, jedoch wurden die Filme schwächer. Erst 1971 war er wieder an einem großen Publikumserfolg beteiligt: In der Johannes Mario Simmel-Verfilmung von Und Jimmy ging zum Regenbogen.

Mit den ZDF-Kriminalserien Der Kommissar, Der Alte und Derrick begann dann seine Fernsehkarriere - entsprach er doch gerade diesem Format. Dem jüngeren Publikum der 1970er Jahre wird als Baron de Lefouet in dem Mehrteiler Timm Thaler (1979) nach einem Kinderbuch von James Krüss in Erinnerung sein. Der reiche Baron, der nicht lachen kann, kauft dem jungen Timm Thaler (gespielt von Thomas Ohrner) sein Lachen ab.

Seine Stimme dürfte gleichem Publikum aus den Hörspielen der Drei Fragezeichen (Die drei ???) als wiederkehrenden Charakter "Kommissar Reynolds" bekannt sein, die er von 1979 viele Jahre lang regelmäßig wiederkehrend sprach - im Gegensatz zu den vielen "schwarzen Charakterrollen" hier ein unbestechlicher Polizist und ein strenger, aber rechtschaffender Begleiter und Protege der Hauptcharaktere, der heute von Wolfgang Draeger gesprochen wird. Er sprach auch einige weitere Rollen in Hörspielen wie zB in der grandiosen Europa_(Hörspiel)-Version von 20000 Meilen unter dem Meer Kapitän Nemo und weitere. Er übernahm auch öfter die Rolle des Erzählers.

Weitere Höhepunkte seines Fernsehschaffens sind die Filme Operation Ganymed (1977) von Rainer Erler, die Hauptrolle in der Verfilmung des Romans von Max von der Grün Flächenbrand (1981) und die Fernsehserie Mandara

Dazu kommen diverse Rollen in diversen Fernsehserien, z. B. Rivalen der Rennbahn und Gastrollen in fast allen deutschen Kriminalserien wie Tatort oder Adelheid und ihre Mörder.

An das Theater kehrte Horst Frank nur noch für Tourneeproduktionen zurück, die vor allem Dank seines großen Bekanntsheitsgrades zu Erfolgen wurden.

Im Jahre 1981 veröffentlichte Horst Frank seine Memoiren unter dem Titel "Leben heißt Leben".

Horst Frank war 1961 ein knappes Jahr mit der Schauspielerin Chariklia Baxevanos verheiratet und hatte mit ihr eine Tochter. Er starb an Herzversagen 1999 wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag.