Honda CB 500
Honda (Motorrad) | |
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CB500 (PC26, PC32) | |
Hersteller | Honda |
Produktionszeitraum | 1993 bis 2002 |
Klasse | Naked Bike |
Motordaten | |
Typ: 2-Zylinder-Viertakt-Reihenmotor, DOHC, vier Ventile pro Zylinder, Tassenstößel, zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen, zahnradgetriebene Ausgleichswelle, Primärantrieb über Zahnräder Kühlung: Flüssigkeitskühlung | |
Hubraum (cm³) | 499 |
Leistung (kW/PS) | 43 / 58 bei 9.500/min nach DIN bzw. 42 / 57 bei 9.500/min nach 95/1 EG |
Drehmoment (N m) | 47 Nm bei 8.000/min |
Getriebe | 6-Gang Übersetzungen: |
Antrieb | Kettenantrieb O-Ring-Kette 108 Glieder RK 525 SMOZ5 |
Bremsen | Vorne: Einscheibenbremse Ø 296 mm mit Doppelkolbensattel von Nissin (PC26 + PC32 (1996)), Brembo (PC32, ab Modelljahr 1997) Hinten: Trommelbremse Ø 160 mm (PC26 + PC32 (1996)), Einscheibenbremse Ø 240 mm (PC32, ab Modelljahr 1997) |
Radstand (mm) | 1430 |
Maße (L × B × H, mm): | 2170 x 720 x 1050 |
Sitzhöhe (cm) | 77,5 |
Leergewicht (kg) | 173 |
Nachfolgemodell | Honda CBF500 |
Die Honda CB 500 ist ein Naked Bike mit Zweizylindermotor des japanischen Herstellers Honda und wurde von 1993 bis 2002 gebaut. 2003 fand der Abverkauf der letzten Maschinen statt.
Aufgrund ihrer Robustheit, dem gutmütigen Fahrwerk und den geringen Kosten ist sie ein attraktives Motorrad für Führerscheinneulinge, zudem war sie bei Fahrschulen als Ausbildungsmaschine beliebt. Diese steigen mittlerweile indes oft auf das Nachfolgemodell Honda CBF 500 oder auf andere Modelle mit ABS um.



Allgemeines
Die zweizylindrige CB500 sollte nicht mit der CB500 Four, dem populären Vierzylinder von 1971, oder auch der seltenen Honda CB 500 T, einem Zweizylinder der 1970er auf Basis der legendären CB450 K verwechselt werden.
Mitbewerber der Honda CB500 waren beispielsweise die Suzuki GS 500E oder die Kawasaki ER-5
Geschichte
Die CB500 wurde von Honda als günstiges Mittelklassemotorrad entwickelt. Im Gegensatz zu anderen 500ern der 1990er Jahre bekam die CB500 einen Motor, der vollkommen neu konstruiert war. In dieser Klasse bot Honda zuletzt das Modell Honda CB 450 S an, dessen Motorkonstruktion (luftgekühlter OHC-Zweizylinder mit drei Ventilen) jedoch noch auf der 1977 vorgestellten CB400 Twin basierte.
Nach Einstellung der Honda CB450 S 1990 klaffte eine Lücke im Honda-Programm. Interessenten in dieser Klasse entschieden sich für Konkurrenzmodelle wie die Kawasaki GPZ 500 S, Suzuki GS 500E oder die Yamaha XV535 Virago. Daher wurde die wassergekühlte CB500 entwickelt, nicht zuletzt auf Druck des deutschen Importeurs.
Bei der Markteinführung 1993 kostete sie 9.260 DM. Zwischenzeitlich wurde der Preis auf 9.660 DM angehoben. Im Frühjahr 1996 wurde mit Produktionsverlagerung nach Italien der Preis um 700 auf 8.960 DM gesenkt. Der letzte Listenpreis bei Produktionsende war 5.090 Euro. Daneben bot Honda seit 1998 auch ein CB500S genanntes Schwestermodell mit Halbschalenverkleidung an, das andere Instrumente und Spiegel besaß, ansonsten aber baugleich zur CB500 war.
Modellentwicklung / Baujahrcodes
Das Motorrad besitzt einen Doppelschleifenrahmen aus Stahlrohr (Lenkkopfwinkel 27°, Nachlauf 113 mm). Vorn sorgt eine Teleskopgabel (Ø 37 mm, Federweg 130 mm) und hinten eine Schwinge mit 2 Federbeinen (Federweg 117 mm) zusammen mit dem Gewicht von 193 kg (fahrbereit) für ein sicheres Fahrverhalten.
Der PC26 Motor der CB500 (Bohrung: 73,0 mm, Hub: 59,6 mm, Verdichtung: 10,5:1) fand unverändert im Nachfolgemodell Honda CBF 500 bis 2008 Verwendung, dort allerdings abgasgereinigt nach Euro 2 durch einen ungeregelten Katalysator und ein Sekundärluftsystem. Die CB500 verbraucht etwa 5 l/100 km Normalbenzin, der Tank hat ein Volumen von 18 l, davon 2,5 l Reserve.
Die Baujahrcodes sind interne Bezeichnungen von Honda und keinesfalls mit den Typennamen zu verwechseln. Ebenso der Aufdruck "PC26", der sich auf den Motordeckeln aller CB500 - Modelle sowie des Nachfolgers Honda CBF 500 findet, unabhängig vom Modellcode.
CB500-R (Modellcode PC26) von 1993 bis 1995
- Vorne Scheibenbremse von Nissin
- Hinten Trommelbremse
- Silberne Handbrems- und Kupplungshebel
- Gabeltauchrohre mit Ablassschrauben, Vorspannhülse 20 cm und Gabelfederlänge 308,3 mm
- Scheinwerfereinsatz von Stanley, Gehäuse aus Metall
- Blinker von Stanley
- Erhältlich in den Farben Rot, Grün, Blau und Schwarz
- Fertigung in Japan
CB500-T (Modellcode PC32) im 1996
- Sonderfall, da technisch mit PC26 nahezu identisch
- Vorne Scheibenbremse von Nissin
- Hinten Trommelbremse
- Gabeltauchrohre mit Ablassschrauben, Gabelfederlänge 509,9 mm
- Scheinwerfereinsatz von Stanley, Gehäuse aus Metall
- Blinker von Stanley
- Erhältlich in den Farben Rot, Grün, Blau und Schwarz
- Fertigung in Italien
CB500-V (Modellcode PC32) ab November 1996
- Vorne Scheibenbremse von Brembo
- Hinten ebenfalls Scheibenbremse von Brembo
- Schwarze Handbrems- und Kupplungshebel
- Gabeltauchrohre ohne Ablassschrauben, Vorspannhülse 10 cm und Gabelfederlänge 409,1 mm
- Scheinwerfereinsatz von Hella, Gehäuse aus Kunststoff
- Blinker von CEV
- Fertigung in Italien
CB500-W & CB500S-W ab 1998
- Erhältlich in den Farben Rot, Gelb, Silber und Schwarz (ab August 1999 auch in Orange)
- S-Version: Sportausführung mit Halbschalenverkleidung, eckigem Scheinwerfer und geänderten Instrumenten
CB500-X & CB500S-X ab Dezember 1998
- Keine Änderungen
CB500-Y & CB500S-Y von 2000 bis 2002
- Verkürzung des hinteren Schutzbleches (Entfall des angeschraubten Spritzschutzes)
- Mattgraue Handbrems- und Kupplungshebel
- 2000 und 2001: Goldene statt Silberne Alugussfelgen
- Erhältlich in den Farben Rot, Metallic Blau und Schwarz
Modellcode PC33
Parallel zu der PC32-Baureihe wurde von Honda eine spezielle Version von der CB500 für den österreichischen Markt gebaut. Diese trägt den Modellcode PC33 und unterscheidet sich von der in Deutschland vertriebenen PC32 lediglich durch ein Sekundärluftsystem, welches zur Erfüllung gesetzlicher Auflagen benötigt wurde.
Leistungsstufen
57/58 PS
- Typ PC26 G/PC32 G
- Fahrgestellnummer ...PC26-2... bzw. ...PC32A...
- Kraftrad ohne Leistungsbeschränkung
- Höchstgeschwindigkeit 193 km/h
- Leistung: 43 kW bei 9500 min-1
- Standgeräusch bei 4750 min-1: 86 dB(A)
- Fahrgeräusch: 78 dB(A)
- Offene Ansaugstutzen
- 122er Hauptdüsen
- Vergaser-Schieberfedern 16050MY5660
- Beschleunigung / mit Sozius (0-100 km/h): 5,2 / 6,9 s
- nach Änderung der Norm ab 1998 : 42 kW (57 PS)
50 PS
- Typ PC26-2G/PC32 2G
- Fahrgestellnummer ...PC26-3... bzw. ...PC32B...
- Kraftrad mit Leistungsbeschränkung
- Höchstgeschwindigkeit 183 km/h
- Leistung: 37 kW bei 9500 min-1
- Standgeräusch bei 4750 min-1: 86 dB(A)
- Fahrgeräusch: 78 dB(A)
- Geänderte Ansaugstutzen (Kennzeichnung: 37 kW)
- 122er Hauptdüsen
- Vergaser-Schieberfedern 16050MY5660
34 PS
- Typ PC26 3G/PC32 3G
- Fahrgestellnummer ...PC26-4... bzw. ...PC32C...
- Kraftrad mit Leistungsbeschränkung
- Höchstgeschwindigkeit 158 km/h
- Leistung: 25 kW bei 8500 min-1
- Standgeräusch bei 4750 min-1: 85 dB(A)
- Fahrgeräusch: 76 dB(A)
- Geänderte Ansaugstutzen (Kennzeichnung: 25 kW)
- 125er Hauptdüsen
- Vergaser-Schieberfedern 16050MY5710
Leistungsteigerungskit
Im Zubehörhandel ist ein Chiptuning - Kit für die CB500 erhältlich, mit dem der Motor auf eine Leistung von 60 PS gebracht werden kann. Dieses kuriose Zubehörteil ist allerdings nur für Fahrschulen interessant, da beim unbeschränkten A-Führerschein Prüfung und Ausbildung auf einer Maschine mit mindestens 60 PS vorgeschrieben sind. Im Alltagsverkehr ist ein Zuwachs von 2 PS allein durch die bauartbedingte Leistungsstreuung nicht wahrnehmbar.
Kosten
Die Kraftfahrzeugsteuer kostet jährlich 36 Euro aufgrund des geringen Hubraumes. Je nach Schadenfreiheitsrabatt und Regionalklasse werden ca. 30 bis 150 Euro jährlich an Versicherungsbeitrag fällig. Eine Kaskoversicherung ist ebenfalls relativ preiswert für die CB500. Die Langlebigkeit des Antriebs wurde im Langstreckentest der Zeitschrift MOTORRAD 04/1996 über 50.000 km hervorgehoben; die ermittelten Kilometerkosten von umgerechnet 9 Cent ohne und 14 Cent mit Wertverlusten gehörten zu den günstigsten je ermittelten Werten. Die französische Zeitschrift MOTO REVUE fuhr bis 2001 150.000 km mit einer 1993er CB500 (PC26). Trotz Winter-, Renn- und sogar Geländebetrieb traten bis auf einen offenbar durch Sturzbügel verursachten Rahmenbruch dabei keine Defekte auf. Auch aus Privatbesitz sind Kilometerleistungen deutlich über 100.000 km bekannt. Gebrauchte Fahrzeuge werden heute, je nach Zustand und Laufleistung, normalerweise zwischen 1000 und 2000 Euro gehandelt, besonders gut erhaltene Zweiräder mit Zubehör erzielen auch Preise über 2000 Euro.
Literatur
- Joachim Kuch: Typenkompass Honda Motorräder seit 1970, 1. Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-02061-0
Weblinks
- cb500.net - deutschsprachige CB500-Fanseite mit umfangreichen Informationen und Explosionszeichnungen
- cb500-wiki.de - deutschsprachiges CB500-Wiki
- 50.000 km Dauertest
- 150.000 km Dauertest Deutsch (PDF; 28 kB)
- Honda Press Packs ab 1998