Diskussion:Biophilie/Archiv/1
Definition
Kritik an der momentanen Definition
--Stefan B. Link 10:51, 19. Sep. 2010 (CEST) schreibt: Momantan steht im Artikel hinter dem Lemma:
- In seinem Werk Anatomie der menschlichen Destruktivität definiert Fromm Biophilie als die leidenschaftliche Liebe zum Leben und allem Lebendigen; sie ist der Wunsch, das Wachstum zu fördern, ob es sich nun um einen Menschen, ein Tier, eine Pflanze, eine Idee oder eine soziale Gruppe handelt.
Ich habe im Register des Buches unter "Biophilie" nachgesehen, es wird dafür auf die Seiten 371 und 411 verwiesen. Doch dort wird Biophilie nur als "Liebe zum Leben" definiert. Jjkorff hat (siehe Versionsgeschichte 18:11, 12. Jan. 2007) dieses Zitat eingestellt bzw. ergänzt, aber keine Quellenangabe hinterlassen. Soweit ich weiß, äußert sich Fromm in anderen seiner Bücher besser zum Begriff Biophilie. Das sollte eingearbeitet werden.--Stefan B. Link 11:07, 19. Sep. 2010 (CEST)
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Notwendigkeit für eine Neu-Definition
--Stefan B. Link 08:47, 25. Sep. 2010 (CEST) Momentan wird so definiert: : Biophilie (altgr. bios ‚Leben‘ und philia ‚Liebe‘, wörtlich „Liebe zum Leben“) ist ein charakterologischer Grundbegriff in der Analytischen Sozialpsychologie von Erich Fromm, der die "Liebe zum Lebendigen" als Grundorientierung der Charakterstruktur eines Menschen meint. Gegensatz ist die Nekrophilie als "Liebe zum Toten", zum Leblosen und Mechanischen."
Aber für Erich Fromm ist Biophilie gleichermaßen auch der grundlegende Wertbegriff, den er im Rahmen seiner Aufsätze und Gedanken zur Ethik einführt - und dem natürlich in seinem sozialpsychologischen Gedankensystem auch eine Charakterstruktur entspricht, weil Fromm psychoanalytisch denkt: bei Fromm ergibt sich das Handeln (Moral, Ethik) aus einer Charakterstruktur: eben einer primär biophilen oder primär nekrophilen.<ref>Siehe Erich Fromm, Die Seele des Menschen, Deutscher Taschenbuch Verlag 1990(3), ISBN 3-423-15039-4, Seite 47: "Die meisten Menschen sind individuell ausgeprägte Mischungen von nekrophilen und biophilen Orientierungen, und es kommt darauf an, welche der beiden Tendenzen dominiert. </ref> Hierfür folgende Belegstellen:
- "Die biophile Ethik hat ihr eigenes Prinzip des Guten und Bösen. Gut ist alles, was dem Leben dient, böse ist alles, was dem Tod dient. Gut ist die >>Ehrfucht vor dem Leben<<, alles, was dem Leben, dem Wachstum, der Entfaltung dient. Böse ist ist alles, was das Leben erstickt, es einengt und in Stücke zerlegt."<ref>Siehe Erich Fromm, Die Seele des Menschen, Deutscher Taschenbuch Verlag 1990(3), ISBN 3-423-15039-4, Seite 46</ref>
- "Das Wertsystem, das dem in diesem Buch vertretenen Standpunkt entspricht, gründet sich auf Albert Schweitzers >>Ehrfrucht vor dem Leben<<. Wertvoll oder gut ist danach alles, was zu einer besseren Entfaltung der spezifisch menschlichen Fähigkeiten beiträgt und was das Leben fördert. Negativ oder schlecht ist alles, was das Leben erstickt und das Tätigsein des Menschen lähmt."<ref>Siehe Erich Fromm, Die Revolution der Hoffnung. Für eine Humanisierung der Technik, 1987, Deutscher Taschenbuch Verlag 1987, ISBN 3-423-15035-1, Seite 110</ref>
- Christian Müller nennt im Kapitel "Ehrfurcht vor dem Willen zum Leben und das Prinzip der Biophilie", Seite 178, in seinem Buch (Dissertation - siehe hier) "Albert Schweitzers Weltanschauungsphilosophie und Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben" noch weitere Belege:
- Erich Fromm: Die Seele des Menschen – ihre Fähigkeit zum Guten und zum Bösen, S. 45 f.
- Erich Fromm: Die Revolution der Hoffnung – für eine Humanisierung der Technik, S. 110 f.,
- Erich Fromm: Haben oder Sein, S. 153 ff.
- Erich Fromm: Die Kunst des Liebens, S. 57.
Neu-Vorschlag:
- Biophilie (altgr. bios ‚Leben‘ und philia ‚Liebe‘, wörtlich „Liebe zum Leben“) ist die Handlungsgrundgesinnung (Ethos), Leben in all seinen Dimensionen (ökologischen, sozialen, psychischen, intellektuellen...) zu erhalten und zu entfalten. Dem sachlichen Begriff nach als "Ehrfurcht vor dem Leben" hat Albert Schweitzer den Begriff in die Ethik eingeführt <ref>So Erich Fromm: "Gut ist die >>Ehrfurcht vor dem Leben<< [...]. Es ist dies die Hauptthese Alber Schweitzers, der in seinen Schriften wie auch in seiner Person einer der großen Repräsentanten der Liebe zum Leben war." (Erich Fromm, Die Seele des Menschen, Seite 46)</ref> und "Erich Fromm in die philosophisch-psychologische Sprache"<ref>Rupert Lay, Ethik für Manager, Econ-Verlag 1989, ISBN 3-430-15916-4, Seite 62</ref>.
--Stefan B. Link 10:43, 25. Sep. 2010 (CEST) - Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Stefan B. Link (Diskussion) 14:46, 5. Feb. 2014 (CET)
Neu-Gliederung des Artikels
--Stefan B. Link 10:43, 25. Sep. 2010 (CEST) schreibt: Mittlerweile fand der Begriff Eingang in die Unternehmensethik und Führungsethik: man googele mal "Biophilie-Postulat" oder "Biophilie". Deshalb sollte man den Artikel neu gliedern, Vorschlag:
- Der Begriff in der Ethik Alber Schweitzers
- Der Begriff in der Sozialpsychologie Erich Fromms
- Der Begriff in der Ethik Rupert Lays--Stefan B. Link 10:44, 25. Sep. 2010 (CEST)
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