Zum Inhalt springen

Zimmerwald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Januar 2006 um 13:34 Uhr durch 130.92.9.58 (Diskussion) (Sonstiges). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Zimmerwald war bis 31. Dezember 2003 eine selbstständige Gemeinde im Kanton Bern, Schweiz. Sie wurde bis 1902 offiziell Obermuhleren-Zimmerwald genannt.

Geographie

Zimmerwald liegt auf dem Längenberg, einem Hügel in der Nähe der Stadt Bern mitten im bernischen Mittelland. Per 1. Januar 2004 hat Zimmerwald sich mit der Gemeinde Englisberg zur Gemeinde Wald (BE) zusammengeschlossen.

Einwohner: 870 (31. Dezember 2002) Wappen: Drei grüne Tannen auf grünem Dreiberg vor silbernem Hintergrund.

Geschichte

Zimmerwald wurde erst in einer späten Phase der germanischen Kolonisation der Schweiz besiedelt. Man nimmt an, dass zwischen 800 bis 900 n. Chr. erstmals Angehörige der im süddeutschen Raum siedelnden Cimbern den Längenberg in Besitz nahmen. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte erst im späteren Mittelalter. Im Jahre 1999 feierte Zimmerwald sein 700. Jubiläum.

Durch das Zimmerwalder Manifest im Jahre 1915 fand Zimmerwald Eingang in die Annalen der Weltgeschichte. Im September dieses Jahres trafen sich hier im Geheimen die führenden Köpfe der Sozialisten aus ganz Europa, darunter auch Trotzki und Lenin, zur so genannte Zimmerwalder Konferenz, die die internationale Arbeiterbewegung in einen demokratisch-sozialen und einen revolutionär-kommunistischen Flügel spalten sollte. (Initiator des Treffens war der Chefredaktor der Berner Tagwacht und späterer Bernische Regierungsrat Robert Grimm.)

Sehenswürdigkeiten

  • Blasinstrumenten-Museum. Die Sammlung umfasst rund 1000 Instrumente von den Anfängen bis zur Gegenwart. Dazu gehören sowohl Holz- wie Blechblasinstrumente aber auch Schlaginstrumente. Darunter Raritäten wie Stierhörner, altgermanische Luren, Serpent und Klappentrompete. Natürlich gehören auch Alphörner zur Sammlung.

Sonstiges

Durch die veröffentlichung des Sonntag Blicks am 8. Januar 2006 wurde öffentlich, dass sich in Zimmerwald die Abhörzentrale des Satellitenaufklärungssystem Onyx befindet. Die zuvor geheimgehaltene Anlage beschäftigt rund 40 Mitarbeiter, welche Nachrichten und Daten auswerten, die bei Leuk und Heimenschwand mit Parabol-Antennen empfangen werden und hierhin weitergeleitet werden. Die ausgewerteten Daten werden anschliessend als Berichte von Zimmerwald nach Bern dem Bund zugeschickt. Die Anlage ist nicht zugänglich und wird vom Militär beschützt.Die Führungsunterstützungsbrigade 41 betreibt den technischen Betrieb der Anlage.

In Zimmerwald befindet sich die Satellitenbeobachtungsstation des Astronomischen Instituts der Universität Bern.