Panzerkampfwagen VI Tiger
Der Panzerkampfwagen VI "Tiger" war der erste schwere deutsche Kampfpanzer des Zweiten Weltkriegs. Er wurde 1942 eingeführt, nachdem sich die Unterlegenheit der bisherigen Modelle PzKpfW III und PzKpfW IV gegen dem sowjetischen T-34 gezeigt hatte. Der Tiger besaß eine 88-mm-Kanone, mit der er vergleichbaren alliierten Fahrzeugen lange überlegen war. Auch der erfolgreichste Panzerkommandant des Zweiten Weltkriegs, Michael Wittmann, war Tigerkommandant.
Schwächen des Tigers waren seine ungünstige Formgebung, die gegenüber der Formgebung des wenig später in Dienst gestellten PzKpfW V Panther einen Nachteil darstellte, seine schwache Motorisierung und das anfällige Schachtellaufwerk. Auch seine Produktionskosten und der hohe Bedarf an hochwertigen Rohstoffen stellten angesichts der zunehmend schlechter werdenden Versorgungslage einen gravierenden Nachteil dar.
Seinen ersten Einsatz erlebte der Tiger im Herbst 1942 bei Leningrad. Dieser geriet aufgrund der geringen Stückzahlen und des ungünstigen Geländes zu einem verlustreichen Fehlschlag. Die Seitenwände des Tiger waren konservativ senkrecht angeordnet, was ihn sehr verwundbar machte. Zwar konnte die Besatzung dies durch Schrägstellung zum Feind ausgleichen, was jedoch bei der zahlenmäßigen Übermacht des Feindes an allen Fronten in einer Feldschlacht unmöglich wurde. Trozdem war der Pzkpfw VI Tiger der vom Gegner am meisten gefürchtete deutsche Panzer. Seine Stärke konnte der Tiger vor allem in der Verteidigung und im Zusammenwirken mit anderen Truppen ausspielen. Abwehrkämpfe mit Stellungswechsel unter Feuerschutz anderer Panzer ließen die hohe Feuerkraft zur Geltung kommen. Anders als in offenem Feld konnte der Gegner das hohen Gewicht, geringere Geschwindigkeit und die Schwachstellen der Panzerung so nicht zu seinen Gunsten nutzen.
Vor allem nach der Landung der Alliierten in der Normandie richteten die Tiger Verheerungen unter den amerikanischen und britischen Panzerverbänden an ( Bestes Beispiel ist hier der Angriff von Michael Wittmann mit seinem Tiger bei Villers-Bocage, bei diesem Angriff wurden 27 britische Panzer und dazu sämtliche Rad- und Kettenfahrzeuge der Panzerbrigade 22 der 7. englische Panzerdivision vernichtet) . 1944 war der Tiger im Westen jedem Panzer überlegen. Hinzu kam, dass amerikanische oder britische Panzerbesatzungen beim Sichten eines Tigers in Panik verfiehlen und flüchteten ( Man hörte immer öfters durch den Funk Help!Help! Tiger tank , bis es den Besatzungen 1944 verboten wurde das Wort Tiger zu erwähnen ). Doch der zahlenmäßigen Überlegenheit konnte auch der Tiger dauerhaft weder im Westen noch im Osten standhalten. Das Verhältnis der Verluste zu den Produktionszahlen verschlechterte sich stetig zum Nachteil der Deutschen (Die USA produzierten ab 1942 in einem Monat mehr M4 Sherman (ca. 2000 pro Monat) als die Deutschen den Tiger und Königstiger während des gesamten Krieges. Das Produktionsverhältnis beim T-34 sah nicht wesentlich anders aus).
Derivate
Auf Basis des Tiger wurden nur wenige andere Modelle gebaut, und diese in geringer Anzahl:
- Jagdpanzer Tiger (Porsche-Fahrgestell) "Elefant"
- Sturmpanzer Tiger (38-cm-Mörser)
- Bergepanzer Tiger
Technische Daten
- Gewicht: ca. 56,9 t
- Bewaffnung: 88mm-KWK 36/L56(abgeleitet aus der bekannten "Achtacht-Flak", 2x 7,92 mm MG 34 und 6x Nebelkerzenwerfer
- Besatzung: 5
- Motor: 700-PS-Ottomotor
- Geschwindigkeit:38-45 km/h
- Panzerung: 100mm Wannenfront, 60-80mm Wannenseite, 110mm Turmblende, ca 80mm Turmseite
- Fahrbereich: 110km auf Straße, 60km in mittelschwerem Gelände
- Stückzahl:1355
Siehe auch: PzKpfW VI Tiger II