Django (1966)
Django (Italien 1966) ist ein Italo-Western des Regisseurs Sergio Corbucci mit Franco Nero in der Hauptrolle.
Film | |
Titel | Django |
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Produktionsland | Italien/Spanien/Frankreich |
Originalsprache | italienisch |
Erscheinungsjahr | 1966 |
Länge | 90 Minuten |
Stab | |
Regie | Sergio Corbucci |
Drehbuch | Sergio Corbucci Franco Rossetti José G. Maesso |
Produktion | Manolo Bolognini |
Musik | Luis Enriquez Bacalov |
Kamera | Enzo Barboni |
Schnitt | ... |
Besetzung | |
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Namensherkunft
Der Name Django leitet sich wahrscheinlich von Csángó ab. Der Name kam wahrscheinlich mit rumänisch/ungarischen Einwandern in die Vereinigten Staaten und bezeichnet einen entwurzelten Desperado. Das Wort Csángó ist das Partizip Präsens eines alten ungarischen Verbs; es bedeuted soviel wie "weggehen", "wegziehen".
Allgemeines
Django ist neben der von Sergio Leone produzierten "Dollar-Trilogie" ein bedeutender Teil des Italowestern-Genres. Er bietet mit seiner düsteren Stimmung, den kühlen Dialogen und einer guten Portion Brutalität all das, was zu einem guten Film dieses Genres gehört. Django wurde ursprünglich von Sergio Corbucci produziert, aufgrund des großen Erfolges des Filmes entstanden jedoch viele weitere "Django-Filme", die alle versuchten den Stil des Originals nachzuahmen, aber oft nur dürftigen Erfolg hatten. Es gab z. B. einen Western mit Franco Nero mit dem Titel Texas, Addio, der vor Django gedreht wurde, und in dem er einen Sheriff mit Namen Burt Sullivan spielte. Er trug darin schon die gleiche Kleidung wie in Django und hatte auch ein ähnlich forsches Auftreten. Nach dem Erfolg des Films Django wurde dieser Film flugs in Django, der Rächer umbenannt und neu synchronisiert, und der Sheriff hieß plötzlich Django Sullivan. Auch wurde vielen billigen Spaghetti-Western ein deutscher Verleihtitel verpasst, der den Namen Django enthielt, die im Original jedoch gar nicht an Corbuccis Django orientiert waren. Die offizielle Fortsetzung heißt Djangos Rückkehr, entspricht aber nicht mehr dem Stil des Originals.
Berühmt ist der Filmheld Django für sein Maschinengewehr, das er in einem Sarg hinter sich herzieht. Mit Django wurde zudem der "Anti-Held" gebohren. Django ist eine gebrochene Figur, die das komplette Gegenteil eines amerikanischen Westernhelden darstellt. Dies ist ein Markenzeichen, dass den Film auch heute noch zum Kultfilm werden läßt. Django ist nämlich keine rein positiv besetzte Figur, wie in den US Produktion, die vorzugsweise blonde Frauen vor bösen Indianern schützt. Ganz im Gegenteil Django verrät sogar Loredana Nusciak bei der erst besten Gelegenheit. Auch sind die Gegner keine Indianer, sondern Südstaatler, die in Kutten des Klu- Klux Clanes herumlaufen. Das der linke Soziologe Corbucci, die damalige Innenpolitische Situation in den USA darstellen möchte, zeigt sich daran, dass er berühmte Fernsehaufnahmen von dem Klu Klux Clan original getreu nachstellen läßt. Von daher ist Django als amerikakritischer Antiwestern zu qualifizieren. Ähnlich wie in "leichen pflastern seinen Weg" verwendete Corbucci wieder Motive aus dem italienischen Mittelalter und der Hexenverfolgung. Auch verwendete Corbucci das Element der zerstörten Hände, dass er in "Leichen pflastern seinen Weg" wieder aufgriff. Später bezeichnete er dies als "Jesus" Zitat. Ebenso gibt es eine Frauenschlammszene, die zur Zeit der Veröffentlichung sehr kritisiert wurde.
Dem heutigen Zuschauer, mögen vielleicht nicht alle Details ins Auge springen. Doch der Film ist im Kontext der damaligen Western zu betrachten und nicht mit modernen Filmen derartig vergleichbar, da ein Schock von 1966 heutzutage fast schon zur Alltäglichkeit gehört. Insgesamt ist Django ein äußerst zynischer Italo Western, der durch seine Vielschichtigkeit überzeugt.
Django ist zudem als Begründer des modernen Actionfilmes zu werten. Die Django Anspielungen im letzten Terminator, ebenso wie die zahlreichen Zitate in den Tarantino Filmen, wie auch in einigen neueren deutschen Produktionen sind hierfür als Beleg anzusehen. Tarantino geht sogar soweit ganze Einstellungen und Dialoge aus der italienischen Sprachfassung zu übernehmen. Falls man der italienischen Sprache mächtig ist, sollte man diese Version gucken, da sie noch weit zynischer ist, als die deutsche Version. In den USA konnte sich der Film niemals zu einem derartigen Kultfilm entwickeln, wie in Europa. Dies liegt vorallendingen daran, dass die englische Synchronisation sehr schlecht ist.
Es gibt sogar eine Anekdote, dass Franco Nero wieder einen Western drehen möchte, und in der Anfangsszene Quentin Tarantino erschießt. Dieser habe sich förmlich für diese Rolle aufgedrängt, da er so häufig Django zitieren würde. Tarantino soll dazu gesagt haben, das er größtes Interesse daran hätte, da es nicht besseres geben soll, als von Franco Nero erschoßen zu werden.
Der Film war zu seiner Erstellungszeit unglaublich innovativ und brutal. So verwundert es nicht, dass der Film erst in den Achtziger Jahren erst in England zugelassen wurde. Franco Nero wurde durch diesen Film zum Star. Später glänzte er noch durch die Teilnahme an verschiedenen Polizei Filmen mit. Hervorzuheben ist zB. der Überfilm "Tote Zeugen singen nicht". Auch spielte er in vielen Mafiafilmen wie "Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert" von Damiano Damiani mit.
Der Hauptdarsteller Franco Nero war zum Zeitpunkt des Drehs erst 26 Jahre alt und musste auf älter geschminkt werden, um glaubwürdig zu wirken.
Der Film wurde im Elios Studio in der Nähe von Rom gedreht. Die Szenen des Films, die in einem Westernstädtchen spielen, sind oft voller Nebel oder Rauch. Dies liegt daran, dass die Kulissen teilweise schon ziemlich von Zahn der Zeit angenagt waren und eigentlich hätten renoviert werden müssen. Dies wäre aber zu teuer gewesen und deshalb warf man lieber die Nebelmaschine an.
Der Regisseur Sergio Corbucci hatte einen Hang zum schwarzen Humor und ließ am Ende der Drehzeit den Schauspieler seinen Sarg einen Hügel heraufziehen, ohne dass er sich dabei umdrehen durfte. Während er mühsam den Hügel erklomm, wurde der Set abgebaut, die Filmcrew verkrümelte sich, und als er oben war, stand Franco Nero mutterseelenallein mit seinem Sarg in der Pampa... Dies alles führte dazu, dass der Film im Museum of modern Art in New York aufgenommen wurde.
Inhalt
Der wortkarge Django, der ständig einen Sarg hinter sich herzieht, lässt sich bei einem Wirt in einem kleinen Städtchen nieder, das plötzlich zum Ort der Duelle wird, da hier Major Jackson und die Banditen unter General Rodriguez ihr Unwesen treiben. Der Erste führt einen brutalen Kampf gegen die Mexikaner und hat Djangos Frau auf dem Gewissen.