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Bergmolch

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Bergmolch
Bergmolch (Triturus alpestris) – Weibchen in Wassertracht
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Amphibien (Amphibia)
Vorlage:Ordo: Schwanzlurche (Caudata)
Vorlage:Superfamilia: Salamanderverwandte (Salamandroidea)
Vorlage:Familia: Echte Salamander (Salamandridae)
Vorlage:Genus: Europäische Wassermolche (Triturus)
Vorlage:Species: Bergmolch
Wissenschaftlicher Name
Triturus alpestris
(Laurenti, 1768)

Der Bergmolch (Triturus alpestris) gehört zur Vorlage:Ordo der Schwanzlurche (Caudata oder Urodela) innerhalb der Vorlage:Classis der Amphibien. In Deutschland ist er einer von fünf Arten der Vorlage:Genus Wassermolche (Triturus).

Merkmale

Während der Paarungszeit im Frühjahr weisen die bis zu neun Zentimeter langen Männchen eine blaue Rückenfärbung auf; ihre Flanken sind schwarz-weiß punktiert und zum Bauch hin von einem blauen Streifen begrenzt. Der flache Rückenkamm ist abwechselnd gelblich-schwarz getupft. Die bis zu zwölf Zentimeter langen Weibchen sind in Wassertracht dunkelgrau-braun-grünlich marmoriert und zeigen eine etwas schwächere Flankenpunktierung. Die Bauchseite beider Geschlechter ist leuchtend orange bis zinnoberrot und normalerweise ungefleckt. Nach dem Ende der Laichzeit ab Mai verlassen beide Geschlechter das Gewässer wieder und entwickeln allmählich eine schlichtere, unscheinbarere Landtracht. Diese zeichnet sich durch eine oberseits dunkle, fast schwarze, granulierte, stumpfe und wasserabweisende Haut aus. Der Bauch bleibt noch etwas orange, ist aber weniger farbintensiv als in der Wassertracht.

Lebensraum, Lebensweise

Der Bergmolch ist ein typischer Bewohner von gewässerreichen Wäldern in hügeligen bis bergigen Landschaften. Er fehlt meist in waldarmen Gegenden. Neben dichten Laubwäldern werden auch parkähnliche Gelände und naturnahe Gärten besiedelt. Der Bergmolch ist außerhalb der Laichzeit ein nachtaktives Landtier. Tagsüber hält er sich in vielerlei schattigen Verstecken auf, beispielsweise unter Steinen oder Holz. Nachts geht er auf die Jagd nach Käfern, Regenwürmern und anderem Kleingetier. Zu seinen Hauptfeinden zählen Forellen und andere Fische, die vor allem seine Larven fressen. Nach dem Erwachen aus der Winterruhe im Februar/März wandern Bergmolche sofort zu Gewässern in der Nähe – Waldtümpel und -seen, Löschteiche, Wildsuhlen –, die durchaus auch kühl, schattig und vegetationslos sein können. (Zum Balz- und Paarungsverhalten im Wasser: vergleiche Triturus oder auch Nördlicher Kammmolch.) Ein Weibchen kann in einer Saison bis zu 250 Eier legen. Diese heftet es einzeln an Wasserpflanzen oder Falllaub, indem es mit seinen Hinterbeinen eine „Tasche“ in die Blätter faltet. Je nach Wassertemperatur dauert die Embryonalentwicklung zwei bis vier Wochen.

Die älteren, zuletzt 50 (manchmal 80) Millimeter langen Larven sind von anderen Molchlarven durch ein stumpf zulaufendes Schwanzende zu unterscheiden. Nach etwa vier bis fünf Monaten „räuberischen“ Lebens im Wasser – sie fressen zunächst Algen, später aber Wasserflöhe, Wasserasseln und auch ihresgleichen (Kannibalismus) – erreichen sie die Metamorphose. Manchmal überwintern sie auch im Gewässer. Das Phänomen der Neotenie tritt gerade beim Bergmolch nicht selten auf.

Verbreitung

Die Verbreitung des Bergmolches reicht von Nordfrankreich über Teile Mitteleuropas und Norditaliens bis nach Nordgriechenland. In Südosteuropa werden insbesondere größere Gebirgszüge besiedelt (u. a. Karpaten, Dinarisches Gebirge). Im Norden der Iberischen Halbinsel gibt es außerdem disjunkte Vorkommensareale. In Deutschland kommt der Bergmolch im mittleren und südlichen Teil mehr oder weniger geschlossen vor. Im nordwestdeutschen Tiefland gibt es nur inselartige Vorkommen im Bereich historisch alter Laubwaldgebiete. Dort sind auch die tiefstgelegenen Nachweise zu verzeichnen: auf teilweise nur fünf Metern über Normalnull. Im Nordosten Deutschlands fehlt die Art. Schwerpunkt der Verbreitung ist eindeutig das bewaldete Hügel- und Bergland. Im Alpengebiet kommt die Art in der Schweiz bis auf 2500 Meter über Meereshöhe vor.

Systematik

Zur aktuellen taxomischen Diskussion: vergleiche Triturus.

Gefährdung

  • Gewässerzerstörung
  • künstlicher Fischbesatz in naturnahen Gewässern
  • Straßenverkehr

Gesetzlicher Schutzstatus

Weibchen, Seitenansicht
Weibchen, Bauchseite
Mehrere Männchen und ein Weibchen im Laichgewässer