Arbeitsgemeinschaft Online Forschung
Arbeitsgemeinschaft Online Forschung e.V. (AGOF) | |
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Zweck: | Untersuchung des Nutzerverhaltens und der Reichweiten von Online-Angeboten im Internet |
Vorsitz: | Matthias Wahl, Björn Kaspring, Dirk Maurer, Stefan Schumacher |
Gründungsdatum: | Dezember 2002 |
Mitgliederzahl: | 19 |
Sitz: | Frankfurt am Main, Deutschland |
Website: | www.agof.de |
Die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung e.V. (AGOF) ist ein Zusammenschluss von Online-Vermarktern in Deutschland. Ihre Ziele sind die Messung und Ausweisung der Reichweiten von Online-Angeboten im Internet, die ganz oder teilweise über Werbung refinanziert werden. Hauptsitz der AGOF ist Frankfurt am Main.
Die AGOF wurde im Dezember 2002 gegründet. Nach eigener Aussage ist sie eine „Organisation der Online-Vermarkter und -Werbeträger, die unabhängig von Individualinteressen für Transparenz und Standards in der digitalen Werbeträgerforschung sorgt“. Die AGOF ist hervorgegangen aus allen Mitgliedern der AGIREV (Arbeitsgemeinschaft Internet Research e.V), Auftraggebern des Online-Reichweiten-Monitors (ORM), und den Trägern und Lizenznehmern der Arbeitsgemeinschaft @facts. Sie arbeitet eng mit der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e. V. (agma) zusammen und wird von Messdienstleistern und Marktforschungsunternehmen sowie dem BVDW unterstützt.
Struktur
Die AGOF hat insgesamt 19 Mitglieder, die in den zwei Sektionen Internet und Mobile organisiert sind.
Mitglieder der Sektion Internet sind (Stand Januar 2014): Axel Springer Media Impact GmbH & Co. KG, Bauer Media KG, eBay Advertising Group Deutschland, G+J Electronic Media Sales GmbH, Hi-media Deutschland AG, iq digital media marketing GmbH (Verlagsgruppe Handelsblatt), InteractiveMedia CCSP GmbH (Deutsche Telekom), IP Deutschland GmbH, Microsoft Advertising, OMS Vermarktungs GmbH & Co. KG, Quality Channel GmbH (Spiegel Verlag), SevenOne Media GmbH, Ströer Digital Group GmbH, Tomorrow Focus Media GmbH, United Internet Media GmbH und Yahoo! Deutschland GmbH. [1]
Die Sektion Mobile wird gebildet durch (Stand Januar 2014) Axel Springer Media Impact GmbH & Co. KG, Bauer Media KG, eBay Advertising Group Deutschland, G+J Electronic Media Sales GmbH, InteractiveMedia CCSP GmbH (Deutsche Telekom), IP Deutschland GmbH, iq digital media marketing GmbH (Verlagsgruppe Handelsblatt), Microsoft Advertising, OMS Vermarktungs GmbH & Co. KG, SevenOne Media GmbH, Telefónica O2 Germany GmbH & Co. OHG, Tomorrow Focus Media GmbH, United Internet Media GmbH, Vodafone D2 GmbH, Yahoo! Deutschland GmbH und YOC Mobile Advertising GmbH. [2]
Aus Vertretern der Mitglieder gebildete Gremien innerhalb der Sektionen steuern die Forschungs- und Studienprojekte der AGOF. Die Technischen Kommissionen verantworten Methode und Durchführung der jeweiligen Studie, die der AGOF Mitgliederversammlung unterstellte Kommission Planung verantwortet das Programm, mit dem die Daten ausgewertet und für die Mediaplanung verwendet werden können. [3]
Neben den Mitgliedern gibt es weitere 48 Studienteilnehmer (Stand Januar 2014), die ihre digitalen Angebote messen und ausweisen lassen. Diese Studienteilnehmer haben gemäß Satzung des Vereins kein Mitspracherecht in den AGOF Gremien. [4]
Der Vorstand besteht aus (Stand Januar 2014) Matthias Wahl (OMS), Björn Kaspring (InteractiveMedia), Dirk Maurer (IP Deutschland) und Stefan Schumacher (Gruner+Jahr EMS). Vorstandsvorsitzender der AGOF ist Matthias Wahl, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung der OMS Vermarktungs GmbH & Co. KG. [5]
Studien
Die AGOF gibt regelmäßig zwei Markt-Media-Studien heraus, also Studien, die sowohl Informationen zur Mediennutzung als auch Informationen zum Kaufverhalten der Nutzer beinhalten. Die Markt-Media-Studien der AGOF sind die internet facts und die mobile facts. In der internet facts wird die Nutzung der teilnehmenden Online-Angebote über stationäre Computer also PC, Laptop u.ä. erfasst. In der mobile facts wird die Internetnutzung per Smartphone gemessen und ausgewiesen.
Die Ergebnisse der Studien werden auf der Webseite des Vereins veröffentlicht. Für Medienauswertungen und Mediaplanung wird das Auswertungs- und Planungsprogramm TOP angeboten, das gegen eine Lizenzgebühr erworben werden kann. [6] Eine Auswahl der Ergebnisse steht kostenlos in einer Smartphone-App zur Verfügung. [7] Genutzt werden die Studien von Mediaagenturen und Werbetreibenden zur Planung von Online-Werbekampagnen.
Die Einheit, in der die in den Studien ermittelte Reichweite dargestellt wird, ist der Unique User, also der einzelne Nutzer. Er gibt an, wie viel unterschiedliche Besucher eine Website innerhalb einer bestimmten Periode hatte. Der Unique User wird als Reichweitenwährung bezeichnet, da er für alle Online-Angebote einheitlich erhoben wird und Mediaagenturen und Werbetreibenden den Vergleich von Online-Angeboten auf Basis einer anerkannten, unabhängigen Studie ermöglicht.
internet facts
Die internet facts erscheint einmal im Monat und umfasst einen Berichtszeitraum von drei Monaten. So ist die internet facts 2013-11 beispielsweise am 23. Januar 2014 erschienen und liefert Daten zur Online-Nutzung im Zeitraum September bis November 2013.
Die Studien basiert auf drei Untersuchungsansätzen, die miteinander kombiniert werden:[8]
- Technische Messung des Nutzverhaltens (Seitenaufrufe usw.)
- OnSite-Befragung (soziodemographische Daten, wie Alter, Geschlecht, Einkommen usw.) der Nutzer
- Telefonische Basisbefragung von Verbrauchern
Diese drei Methoden werden durch statistische Verfahren miteinander verknüpft, so dass die Ergebnisse der Studie repräsentativ sind für die deutschsprachige Bevölkerung in Deutschland ab zehn Jahren. Die internet facts weist Reichweiten und Zielgruppeninformationen zu etwa 700 Webseiten aus. Zielgruppen werden anhand von soziodemografischen Daten, Interessen und Konsumverhalten beschrieben. [9]
mobile facts
Die mobile facts wird derzeit viermal im Jahr veröffentlicht. Sie weist Reichweiten- und Zielgruppendaten zu knapp 90 mobil-optimierten Websites und über 100 Smartphone-Applikationen (Apps) aus, die sich mit grafischer Werbung (Banner-Werbung) belegen lassen (Stand Januar 2014). [10] Sie wird mit einem Multi-Methodenmodell erhoben, bei dem eine technische Messung, eine Panelbefragung und die Telefonbefragung der internet facts miteinander verknüpft werden. [11]
Kritik
In der Vergangenheit wurde die AGOF teilweise wegen ihrer Langsamkeit kritisiert. Die internet facts wurde bis 2010 viermal im Jahr veröffentlicht, die Daten eines Quartals sind dabei etwa zweieinhalb Monate nach Ende des Erhebungszeitraumes erschienen. Seit 2011 wird die internet facts jeden Monat veröffentlicht. Im Jahr 2012 wurde darüber hinaus der Verarbeitungszeitraum verkürzt, so dass die Daten heute etwa sechs Wochen nach Ende des Messzeitraumes zur Verfügung stehen. [12] [13] Weitere Neuerungen sind die Erweiterung um Teenager zwischen 10 und 13 Jahren. [14][15] und die Ausweisung zusätzlicher Zeiträume für die Reichweiten, hier stehen heute zur Verfügung:
- durchschnittlicher Monat im Quartal
- Einzelmonat
- durchschnittliche Woche
- durchschnittlicher Tag.[16]</ref>
Darüber hinaus wird besonders von kleineren Vermarktern Kritik an der Preispolitik der AGOF geäußert – sie seien für kleine Vermarkter kaum finanzierbar, da die Gewinnmargen hier oft unter den Kosten einer AGOF-Teilnahme liegen. Die Kritiker erkennen hier eine Zweiklassen-Vermarktung mit den AGOF-Premiumvermarktern auf der einen Seite, die durch die Mitgliedschaft an noch mehr lukrative Kampagnen gelangen, und den Nicht-AGOF-Vermarktern auf der anderen Seite, die weiter um jede größere Kampagne kämpfen müssen.
Dem kann man entgegenhalten, dass neben den 19 Mitgliedern auch 48 weitere Unternehmen an den Studien teilnehmen und die nach Reichweite kleinsten Webseiten im Monat nur 40.000 Nutzer haben. Von den rund 700 Webseiten, die in der internet facts ausgewiesen werden, hat mehr als die Hälfte weniger als 500.000 Nutzer.
Während alle großen deutschen Online-Angebote, die sich über Werbung refinanzieren, sowie eBay, Microsoft und Yahoo an den Studien der AGOF teilnehmen, lassen sich andere große werbeführende Webseiten global operierender Unternehmen nicht in den Studien der AGOF messen. Dazu gehören Facebook, Google und Youtube.
Weblinks
siehe auch
- Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e. V. (agma)
- Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)
- Österreichische Webanalyse (ÖWA)
Literatur
- Horizont 17/2013 vom 25.04.2013 S. 34: Zähes Ringen um die Währung
- Absatzwirtschaft 5/2013 vom 26.04.2013 S. 48: Kampf gegen die Komplexität
- Internet World Business 10/2013 vom 13.05.2013 S.14-15: Alchemisten in Sachen Online
- werben&verkaufen 34/2013 vom 19.08.2013 S. 38-41: Die Suche nach der Multimedia-Münze
- Horizont 48/2013 vom 28.11.2013 S. 19: Der Werbung auf der Spur
- Sandra Gärtner: Die Währung der Online-Werbung., 2007
Einzelnachweise
- ↑ http://www.agof.de/mitglieder-sektion-internet/ Die Mitglieder der Sektion Internet. Webseite der AGOF abgerufen am 29. Januar 2014
- ↑ http://www.agof.de/mitglieder-sektion-mobile/ Die Mitglieder der Sektion Mobile. Webseite der AGOF abgerufen am 29. Januar 2014
- ↑ http://www.agof.de/gesamtstruktur/ Struktur der AGOF. Webseite der AGOF abgerufen am 29. Januar 2014
- ↑ http://www.agof.de/satzung/ Satzung – Das Regelwerk der AGOF. Webseite der AGOF abgerufen am 29. Januar 2014
- ↑ http://www.agof.de/vorstand/ AGOF Gesamtvorstand. Webseite der AGOF abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ http://www.agof.de/top/ Das AGOF Planungstool TOP. Webseite der AGOF abgerufen am 29. Januar 2014
- ↑ http://www.agof.de/agof-app/ Die AGOF Smartphone App. Webseite der AGOF abgerufen am 29. Januar 2014
- ↑ http://www.agof.de/methode-internet/ Methode der internet facts. Webseite der AGOF, abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ http://www.agof.de/aktuelle-studie-internet/ Die aktuelle Studie internet facts. Webseite der AGOF, abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ http://www.agof.de/aktuelle-studie-mobile/ Die aktuelle Studie mobile facts. Webseite der AGOF abgerufen am 29. Januar 2014
- ↑ http://www.agof.de/methode-mobile/ Die Methode der mobile facts. Webseite der AGOF abgerufen am 29. Januar 2014
- ↑ http://www.adzine.de/de/site/artikel/7280/online-media/2012/07/agof-will-schneller-werden
- ↑ http://www.internetworld.de/Heftarchiv/2012/Ausgabe-20-2012/Die-Agof-wird-10-Jahre-alt
- ↑ Franziska Mozart: Agof misst die Online-Nutzung von Kindern. In: Werben & Verkaufen. 19. September 2013, abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ Fabian Müller: Agof: Auch Onlinenutzung von Kindern soll erfasst werden. In: Horizont. 19. September 2013, abgerufen am 29. Januar 2014.
- ↑ Y. Wodzak: Online-Daten für den Tag: AGOF erweitert Ausweisung. In: new business. 31. Januar 2013, abgerufen am 29. Januar 2014.