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Angstlust

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Angstlust nach Balint


Einen an die Lehre Freuds angelehnten Ansatz entwickelte der britische Psychoanalytiker Michael Balint 1960 mit seiner These der "Angstlust".


Angstlust verspürt danach derjenige, der sich freiwillig äußerer Gefahr aussetzt, mit der zuversichtlichen Hoffnung, dass alles gut enden wird. Nach Balint bedeutet das "Aufgeben und Wiedererlangen von Sicherheit". Und das Streben danach hat seine Wurzeln im Trauma frühkindlicher Trennungserlebnisse. Man empfindet man Angstlust (thrill) beim Aufgeben und Wiedererlangen von Sicherheit. „Die Mischung von Furcht, Wonne und Hoffnung angesichts einer äusseren Gefahr ist das Grundelement aller Angstlust“ (Balint). Allerdings ist eine Distanz zum Geschehen entscheidend, um die Spannung auszuhalten.

Angstlust entsteht durch das Bewusstsein einer realen äußeren Gefahr, der sich ein Individuum willentlich aussetzt in der Hoffnung, die Gefahr (und die damit verbundene Furcht) bewältigen zu können und danach wieder sichere Geborgenheit zu erfahren.