Varel
Wappen | Karte |
---|---|
![]() |
Deutschlandkarte, Position von Varel hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Friesland |
Fläche: | 113,53 km² |
Einwohner: | 25.124 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 221 Einwohner/km² |
Höhe: | 1200cm ü. NN |
Postleitzahl: | 26316 |
Vorwahl: | 04451 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | FRI |
Gemeindeschlüssel: | 03455026 |
Stadtgliederung: | 32 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Windallee 4 26316 Varel |
Website: | www.varel.de |
E-Mail-Adresse: | info@varel.de |
Wetter: | Wetterdaten |
Politik | |
Bürgermeister: | Wolfgang Busch (SPD) |
Fraktionen (Stimmen): | SPD (17), CDU (9), FDP (3), Menschenmüll Wähleraktion (3), Grüne (2) |
Varel (Aussprache: "Fahrel") ist eine Stadt in Friesland (im Oldenburger Land) am Jadebusen in Niedersachsen, südlich von Wilhelmshaven. Sie ist mit 25.000 Einwohnern die größte Stadt im Landkreis Friesland. Ihre Beliebtheit als Ferien- und Tagungsort verdankt die seit dem 1. Januar 1986 selbständige Stadt der landschaftlich und klimatisch besonders günstigen Lage am Jadebusen (gemäßigtes Seeklima).
Geographie
Varel liegt südlich des Jadebusens an der Nordsee auf einem Geestrücken. Im Laufe der Stadtentwicklung und in Verbindung mit sicheren Deichen hat sich Varel auch in die niedriger gelegenen Gebiete ausgedehnt.
Südlich und östlich von Varel fließt die Wapel, die beim benachbarten Wapeler Siel in die Jade und damit in den Jadebusen fließt. Varel selbst wird von der Südender Leke und Nordender Leke als Entwässerungssystem umflossen, die beide über den Vareler Hafen direkt in den Jadebusen entwässern.
Die Umgebung von Varel ist durch Landwirtschaft, Wald und Meer geprägt. Die landwirtschaftlichen Flächen sind zum Teil dem Meer durch Eindeichungen abgetrotzt und zum Teil durch Kultivierung der Moorgebiete urbar gemacht worden.
Nachbarorte
Sande und Schortens | Jadebusen und Wilhelmshaven | Jadebusen und Butjadingen |
Bockhorn und Zetel | ![]() |
Stadland |
Westerstede | Hahn-Lehmden und Rastede | Jade |
Geschichte
Ursprünge
Die genaue Entstehung des Namens "Varel" ist nicht bekannt. Eine Erklärung besagt es bedeute (wie "Driefel") "Trift am Walde". Andere vermuten, dass das Wort "Farle" eine Zusammensetzung der friesischen Wörter "fran" und "le" beziehungsweise "lo" sei. Dieses würde soviel wie "Heiliger Wald" bedeuten. Dafür spricht, dass der heutige Kirchplatz früher einmal eine friesische Kultstätte und der inzwischen zugemauerte Brunnen in der Schloßkirche eine heilige Quelle war. Im Vareler Wald deutet das zum Teil massive Auftreten von Ilex in Verbindung mit archäologischen Funden ebenfalls auf germanische Haine hin. Des weiteren wird behauptet, dass Varel oder Farle eine Bezeichnung für den Sammelplatz einer germanischen Hundertschaft war.
Erste Besiedlungsfunde sind Grabhügel und Funde längs der Ostfriesischen Heerstraße im Raume Altjührden-Seghorn (etwa 3000-2000 v. Chr.) sowie ein Urnenfriedhof in Borgstede, Jeringhave und Bramloge Bohlenweg zwischen Büppel und Jethausen (etwa 2000-750 v. Chr). Gesichert gilt auch eine Chaukische Siedlung in Oldorf (Varelerhafen) (etwa 1. Jahrhundert)
Varel soll bereits im 13. Jahrhundert als Mittelpunkt seiner umliegenden Region herauskristallisiert haben. Ausschlaggebend hierfür war eine der vier Gaukirchen des Friesenlandes Rüstringen, welche bereits vor 1200 in ihrer ursprünglichen Gestalt bestand. Urkundlich erwähnt wurde Varel zum ersten Mal 1123 als Meierhof "Farle" in einem Schreiben des Papstes Kalixt II an das Rasteder Benediktinerkloster.
Herrschaft der Oldenburger und Bentincks

Mitte des 15. Jahrhunderts geriet Varel, das zuvor zum friesischen Stammesgebiet gehörte und zuletzt von Häuptlingen regiert wurde, in den Einflussbereich des oldenburgischen Grafenhauses. Ab 1577 war Varel der Sitz eines selbstständigen "Amtes" in der Grafschaft Oldenburg. Mitte des 17. Jahrhunderts bildete Varel dann als Folge einer testamentarischen Verfügung des Grafen Anton Günther von Oldenburg eine reichsgräfliche Herrschaft unter oldenburgischer Oberhoheit. Zunächst regierten die Aldenburger Grafen, später durch Einheirat die Reichsgrafen von Bentinck. In den Jahren 1811 bis 1813 gehörte Varel für kurze Zeit wie das übrige Oldenburger Land zum französischen Kaiserreich und war Sitz einer gleichnamigen Mairie.
Nach dem Ende der französischen Besatzung im Jahre 1813 entstand die Herrschaft Varel neu und bildete nun einen Bestandteil des Großherzogtums Oldenburg, ging aber erst 1854 mit dem Ankauf der bentinckschen Herrschaftsrechte (Ende des „Bentinckschen Erbfolgestreits“) durch den oldenburgischen Staat endgültig darin auf.
Mit Wirkung vom 8. Dezember 1832 bildeten die beiden Bauerschaften Nordende und Südende, d.h. der eigentliche Ort Varel, innerhalb des Kirchspiels Varel den „Flecken“ Varel mit eigener Ortsverwaltung, Ortsausschuss und einem Ortsvorsteher.
Am 1. Mai 1856 entstand aus diesem Teil des Kirchspiels Varel die Stadtgemeinde Varel (Stadt II. Ordnung), aus dem restlichen Teil des Kirchspiels wurde die Landgemeinde Varel gebildet. Die Stadtgemeinde Varel erhielt am 1. Mai 1858 den Status einer Stadt I. Ordnung.
Nach dem Ersten Weltkrieg
Nach der Novemberrevolution 1918 herrschte im Amtsverband Varel und damit auch in der Stadtgemeinde Varel zunächst von November 1918 bis Februar 1919 ein sozialistischer Arbeiter- und Soldatenrat unter dem Vorsitz von Albert Sonnenmoser (USPD). Der 1908 gewählte und 1916 wiedergewählte Bürgermeister Wilhelm Oltmanns, die ebenfalls noch zu Kaisers Zeiten gewählten vier Ratsherren und die 18 Stadträte blieben jedoch zunächst in ihren Ämtern. Am 6. April 1919 fanden dann erstmals Stadtratswahlen nach einem demokratischen Wahlrecht statt. Weitere Stadtratswahlen fanden jeweils im November der Jahre 1921, 1924, 1927 und 1930 statt. Die bürgerlichen Parteien und Wahlgruppierungen stellten bis 1930 immer die Mehrheit im Stadtrat, die USPD (1919 und 1921), die SPD (1919 bis 1933) und die KPD (1924 bis 1933) blieben in der Minderheit. Im Sommer 1920 trat Bürgermeister Oltmanns zurück und wurde im Mai 1921 zum Ehrenbürger der Stadt Varel ernannt. Zu seinem Nachfolger wählte der Stadtrat im August 1921 Max Berlit.
Im Sommer 1928 erschütterte der Sparkassenskandal die Stadt Varel, der 1921 gewählte Bürgermeister Max Berlit wurde in diesem Zusammenhang amtsenthoben und beging am 5. August 1928 Selbstmord. Nachfolger wurde erneut Wilhelm Oltmanns, der das Amt von Juli 1928 bis Februar 1929 kommissarisch verwaltete und dann vom Stadtrat erneut zum Bürgermeister - diesmal "auf Lebenszeit" - gewählt wurde. In der Endphase der Weimarer Republik litt die Stadtgemeinde Varel unter einem erheblichen Defizit im städtischen Haushalt und war von einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Erwerbslosen und Wohlfahrtsempfängern belastet.
Ab 1930
Bei der Stadtratswahl im November 1930 wurde die im April 1928 gegründete NSDAP-Ortsgruppe Varel stärkste Fraktion im Stadtrat und besaß nach dem Übertritt von zwei bürgerlichen Stadträten mit 11 von 18 Sitzen die absolute Mehrheit. Varel erhielt so bereits Anfang 1931 einen Stadtratsvorsitzenden (Dr. Friedrich Wegener) - Vater von Paul Wegener - und einen stellvertretenden Bürgermeister (Kaufmann Hans Flügel) mit nationalsozialistischem Parteibuch.
Nach der NS-Machtübernahme im Reich im Frühjahr 1933 versetzte die NS-Landesregierung Bürgermeister Oltmanns "in den Ruhestand", Nachfolger in seinem Amt wurde der Nationalsozialist Gustav Menke (bis 1940). Die weiteren Bürgermeister in der NS-Zeit waren Wilhelm Gerstenberg und Otto Ahlers. Nach der Oldenburgischen Verwaltungsreform vom Mai 1933 wurde die Stadtgemeinde Varel Bestandteil des Amtes (ab 1. Januar 1939: Landkreis) Friesland und zu einer kreisangehörigen Stadtgemeinde herabgestuft. Die Landgemeinde Varel führte ab 1937 den Namen "Gemeinde Varel-Land". Varel war während der NS-Zeit Sitz der NSDAP-Kreisleitung für den Landkreis Friesland (Kreisleiter: Kaufmann Hans Flügel).

Die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt wurden - soweit sie nicht geflohen waren - in Konzentrationslager verbracht. Heute erinnert eine Gedenktafel bei der Grundschule Osterstraße an die ehemals gegenüberliegende Synagoge. Diese wurde 1938 zerstört.
Nach 1945
Nach der kampflosen Besetzung und damit Befreiung von der NS-Herrschaft am 6. Mai 1945 durch Truppenverbände der 2. Kanadischen Armee gehörte Varel zur britischen Besatzungszone und seit November 1946 zum neu gebildeten Land Niedersachsen. Varel war zeitweilig Sitz der britischen Kreis-Militärregierung für den Landkreis Friesland. Der erste gewählte Bürgermeister nach dem Kriege war Adolf Heidenreich (SPD).
In den Jahren 1955 bis 1958 wird in Dangast die Sielschleuse gebaut und so die Entwässerung bis weit nach Ostfriesland hinein sichergestellt. Die Verbindungen der Siele und die Wanderungen der Deiche werden in Mosaiken dagestellt.
Bereits 1961 wird Varel Bundeswehrstandort. Die Standortverwaltung übernimmt das ehemalige Hansageäude (1994 wird die Standortverwaltung Varel aufgelöst).
Die Große Sturmflut 1962 führt zu weiteren Geestabbrüchen in Dangast. Die Varel Schleuse wird gefährdet. Planungen für eine Erhöhung der Deiche und eine neue Schleuse beginnen. Im gleichen Jahr beginnen die Bauarbeiten für ein neues Rathaus in der Windtallee. 1972 wurden beide Vareler Gemeinden zur heutigen Stadtgemeinde Varel vereinigt. In den Jahren bis 1975 entsteht die Autobahn 29. Varel erhält zwei Autobahnanschlußstellen. Die Windmühle wird in diesen Jahren instandgesetzt und als Teil des Heimatmuseums ausgebaut. Sie ist weiterhin vollfunktionstüchtig.
In der zweiten Hälfte der 1970er werden Planungen für den Ausbau von Dangast zum Fremdenverkehrsort umgesetzt. So wird Meerwasserquellbad Dangast gebaut, der Strand aufspült und Bau der Nordsee-Kuranlage Deichhörn bgonnen. Innerstädtisch wird gegen zunächst großen Widerstand der Geschäfte die Fußgängerzone angelegt. 1977 wird die neue Kammerschleuse am Vareler Hafen (Wilhelm-Kammann-Schleuse) und das neue Vareler Siels in Betrieb genommen. Im Zuge der Arbeiten wurden auch die Deiche nach Dangast erhöht (III. Oldenburgischer Deichband). Das Land Niedersachsen erkennt 1983 den Ortsteil Dangast als Nordseebad und Ort mit Heilquellen-Kurbetrieb an. Es ist nun der südlichster Badeort an der Nordsee im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Seit 1986 gilt Varel als selbstständige Stadt und ist so der Kreisstadt Jever nicht mehr untergeordnet.
Wappen
Das Wappen von Varel zeigt eine silberne Stadtmauer mit Turm und Torbogen im ultramarinblauen Feld. Dieses erinnert an die Erlangung der Stadtrechte 1856. Im Torbogen wird ein goldener Anker gezeigt, der die Bedeutung des Hafens für die Stadt aufnimmt. Links über der Mauer befindet sich ein goldenes Ankerkreuz zur Erinnerung an der Herrschaft der Grafen von Bentinck, rechts ist eine goldene Rose der Grafen von Aldenburg, den ersten Herren von Varel.
Bevölkerung
Die Bevölkerung in Varel hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch Zuwanderung erhöht. Damit hat sich das ehemalige fast vollständig evangelische Varel zu einer Stadt mit einem ökumenischen Profil gewandelt.
Persönlichkeiten
- Charlotte Sophie von Bentinck, geborene Reichgräfin von Aldenburg
Künstler
- Erich Heckel (Maler, Brücke-Künstler)
- Karl Schmidt-Rottluff (Maler, Brücke-Künstler)
- Franz Radziwill (Kunstmaler) (1895-1983)
- Olga Potthast von Minden (Kunstmalerin)
- Georg Ruseler (Heimatdichter)
- Ferdinand Hardekopf (1876-1954) Journalist, Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer.
- Gerd Lüpke (1920-2002) deutscher Schriftsteller, Hörfunkautor, Übersetzer, Hörfunksprecher und Rezitator, der besonders im niederdeutschen Sprachraum bekannt ist.
- Hildegard Behrens, Sängerin (Sopran) (geboren 9. Februar 1937)
- Massiv in Mensch (Techno-Band)
Politik
- Jan Eilers (1909-2000), deutscher Politiker (FDP, CDU, MdB, Finanzminister von Niedersachsen)
- Karl-Heinz Funke (ehemaliger Landes- und Bundes-Landwirtschaftsminister, langjähriger Bürgermeister, SPD)
- Bernd Lange (Mitglied des Europäischen Parlaments von 1994 bis 2004, SPD/SPE) [1]
- Hans-Joachim Janßen (Mitglied des Landtages seit 2003, Bündnis90/Die Grünen)
Wissenschaft, Kultur und Religion

- Carl Carls (deutscher Schachmeister) (1880-1958)
- August Friedrich Wilhelm Haese (Baptistenpastor) und Metta Schütte - Sie waren das erste Ehepaar in Deutschland, das zivilrechtlich heiratete. Datum der Eheschließung: 22. Juni 1855 (siehe Zivilehe)
- Lothar Meyer (entwickelte etwa zeitgleich und unabhängig von Dmitri Iwanowitsch Mendelejew das moderne Periodensystem der Elemente)
- Oskar Emil Meyer (deutscher Physiker) (1834-1909)
- Johann Gerhard Oncken (Begründer der deutschen und kontinentaleuropäischen Baptistengemeinden) wuchs in Varel auf.
- Edo Osterloh (Evangelischer Pfarrer, Oberkirchenrat und Kultusminister in Schleswig-Holstein) (1909-1964)
Wirtschaft und Soziales
- Hans-Paul Bürkner CEO der Boston Consulting Group (*1951)
- Eilert Hörmann genannt Meischen (Schmiedemeister)
- Gustav Martin Theodor Hoyer (erster Buchrestaurator aus Varel)
- Gustav Schwabe-Barlewin (Kaufmann, um 1880 Vorsteher der Synagogengemeinde Varel)
Bildung, Kultur und Sehenswürdigkeiten
Schulen
Varel hat im Stadtbereich drei Grundschulen
- Grundschule Osterstraße (das Gebäude wurde ehemals als Technikum, Lehrerbildungsanstalt, und zuletzt als Knabenschule genutzt)
- Grundschule Schloßplatz (ehemals Mädchenschule)
- Hafenschule
Im Landbereich sind weitere Grundschulen:
- Grundschule Altjürden
- Grundschule Borgstede
- Grundschule Büppel
- Grundschule Langendamm
- Georg-Ruseler-Grundschule (Obenstrohe)

Der Sekundarbereich 1 wird gebildet von
- zwei Hauptschulen
- Hauptschule mit Orientierungsstufe Arngaster Straße (1974-2002), jetzt Haupt- und Realschule Arngaster Straße
- Hauptschule mit Orientierungsstufe Obenstrohe (bis 2002) jetzt Hauptschule Obenstrohe
- einer Realschule jetzt Haupt- und Realschule Arngaster Straße.
- sowie dem Lothar-Meyer-Gymnasium Varel
In Varel befinden sich weiterhin mehrere Berufsbildenden Schulen an einem gemeinsamen Standort.
Die Pestalozzischule ist Förderschule (Sonderschule), befindet sich im ehemaligen Gebäude der Realschule an der Oldenburger Straße.
Das Gebäude der ehemaligen Katholischen Grundschule ist heute Volkshochschule und Kreismusikschule
Museen und Archive

- Heimatmuseum Varel mit Windmühle
- Spijöök Museum für Kuriositäten und Seemannslegenden [2] (Vareler Hafen)
- Franz-Radziwill-Haus (Dangast)
- Freiwirtschaftliche Bibliothek – Wissenschaftliches Archiv- Leiter: Dipl. Volkswirt Werner Onken, Steenkamp 7, D-26316 Varel
Bauwerke

- Die evangelische Schlosskirche (Patronizium: Peter und Paul) wurde ursprünglich als Holzkirche um 800 errichtet, im 12. Jahrhundert als Steinkirche mit Findlingen aufgebaut und mehrfach erweitert. 1634 stiften Graf Anton Günther den Münstermann-Altar, -Kanzel und -Taufbecken. Unter dem Altarraum befindet sich die Familiengruft der Grafen Bentinck. Die Schlosskirche ist das älteste Bauwerk Varels (Baujahr nach Überlieferung 1144) mit kreuzförmigem Grundriss und mächtiger breiter Westturmanlage.
- die Kapelle der Evangelisch-Freikirchlichen Baptistengemeinde an der Johann-Gerhard-Oncken-Straße.
- das Gebäude des ehemaligen Technikums (heute: Grundschule Osterstraße) mit der Erinnerungstafel an die ehemalige Synagogengemeinde und Synagoge in Varel in der Osterstraße (woran auch in Yad Vashem erinnert wird) und der jüdische Friedhof in Hohenberge.
- der Schlossplatz, unter dem noch die Fundamente des ehemaligen Schlosses liegen. An das Vareler Schloss erinnern noch die Schloss-Kirche, der Schloss-Platz und die Schloss-Straße
- Die betriebsfähige, fünfgeschossige Holländermühle aus dem Jahre 1847 ist bei aufrecht stehenden Flügeln mit einer Gesamthöhe von 39 m eine der größten Windmühlen in Norddeutschland. Heute befinden sich hier eine umfangreiche heimatkundliche Sammlung sowie eine Sammlung zur Frühgeschichte der Vareler Industrie.
- das weit über die Grenzen Varels hinaus bekannte St. Johannesstift (Hospital).
- das Rathaus mit dem Vareler Wappen.
- das so genannte "Rathaus 2", die ehemalige Vareler Börse.
- das Gebäude der ehemaligen Höheren Töchterschule (heute Grundschule Schlossplatz).
- das Waisenhaus mit dem Regentenzimmer.
- bauliche Kleinodien sind auch in der Meischenstraße.
- das ehemalige Reedergebäude am Neumarkt.
- das Schienfatt (Spezialität: Pharisäer zum Wochenmarkt)
- der Wasserturm wurde 1913 erbaut und versorgt noch heute die Stadt mit bestem Wasser aus eigenen Brunnen.
- die Gebäude in den Marienlustgarten
- Leuchtturm Arngast von 1909
Sehenswürdigkeiten

Das Nordseebad Dangast bietet den einzigen kostenfreien Strand an der Deutschen Nordseeküste und war die Heimat der Brücke-Maler. Eine reiche Künstlertradition hat sich dort erhalten.
Der Vareler Hafen mit der Kamman-Schleuse ist die Verbindung über den Jadebusen zur Nordsee. Gegenüber der Traditionsgastwirtschaft "Zum Hafen" befindet sich die "kleinste Kneipe der Welt". Im Hafenbereich lassen sich noch Spuren der einst dänischen Christiansburg mit den Festungswällen und -gräben (Lageplan-Tafel am Hafen) finden. Das Altargemälde in der Schlosskirche und das Haus Lange Str. 45 stammen aus der Christiansburg.
Weitere Sehenswürdigen am Hafen
- das so genannte Schloss Suhren, das ehemalige Zollgebäude.
- die "Hochwasser-Fluchtsiedlung" Neuwangerooge.
- der Flaggenturm mit dem Anker (= Vareler Wappenturm).
In der Stadt ist
- das legendäre HANSA PKW Produktionsgebäude (Lloyd (Auto)) erhalten und die Hansa-Siedlung in der Koppenstraße sowie das Rennfahrerhaus. Siehe auch: nl:Varel (motorfiets).
- die "Alte Schmiede", historische Gastwirtschaft und Heimatmuseum.
- Stadthaus Lange Str. 49 mit der alten Kaimauer, Geburtshaus der Professorenbrüder Schuhr
- die typischen Gartenzäune mit den zweckentfremdeten U-Boot Netzen.
- das Naturschutzgebiet Mühlenteich mit dem Mühlenradbassin, ein Orchideenrefugium in Obenstrohe.
- das einzige erhaltene Kellerhaus am Logemoorweg nahe der Burganlage Bramloge.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Frühlingsfest im April/Mai
- Töpfermarkt im August
- Hafenfest (direkt am Vareler Hafen) im August
- Kramermarkt im September
- Pferde und Fohlenmarkt im Oktober
- Weihnachtsmarkt im November
- jeden 1. Samstag im Monat lange Öffnungszeiten bis 18 Uhr
Kulinarische Spezialitäten
Wie an vielen Orten an der Nordseeküste sind Fisch und Granat (Krabben) in besonders guter Qualität, oftmals fangfrisch vom Fischkutter zu genießen.
Im Winter, nach dem ersten Frost, ist Grünkohl mit Kassler und Pinkel nach einem langen Spaziergang zu empfehlen. Auch Aktivitiäten, wie Boßeln, Besenwerfen und Klootschießen gehören zu den winterlichen Vergnügen vor dem gemeinschaftlichen Grünkohlessen.
Sport
Verschiedene Sportvereine in Varel ermöglichen die Ausübung der meisten Sportarten. So ist neben Fußball und Leichtathletik, auch Schwimmen, Segeln, Triathlon, Badminton und Reiten zu nennen.
Über die Grenzen hinaus bekannt ist die HSG Varel (früher SG VTB Altjürden), die in der 2. Bundesliga-Nord im Handball spielen und durch konsequente Jugendarbeit auch einige deutsche Nationalmannschaftsspieler hervorgebracht hat (beispielsweise: Jan Fegter). [3]
Weiterhin ist Varel bei dem Thema Rugby zu nennen. Einstmals in den 1930er Jahren spielte Varel in der Rugby-Nordkreismeisterschaften oben mit. In den 2000ern, geht es damit wieder aufwärts und auch das Rugbyspielen in Varel.[4]
Wirtschaft
Varel ist vor allem durch mittelständische Betriebe geprägt. Zahlreiche Betriebe haben sich in der Vergangenheit durch Erweiterungen und Modernisierungen auf die Anforderungen der Zukunft eingestellt, und der Handel konnte die Stellung Varels als Einkaufsstadt festigen.
Einen nicht wegzudenkenden Stellenwert in der Wirtschaftsstruktur nimmt der Fremdenverkehr ein, und hier verdient das Nordseebad Dangast – Ort mit Heilquellen- Kurbetrieb – besondere Beachtung.
In Varel befindet sich eine große Kaserne der Bundeswehr. Zur Zeit ist dort das Fallschirmjägerbatallion 313 mit 1060 Soldaten und Soldatinnen stationiert. Dieser Standort soll bis Ende 2007 aufgelöst werden. Das Batallion wird nach Seedorf verlegt. Quelle: [5]
Varel ist Sitz eines Amtsgerichtes.
Die Landwirtschaft ist weiterhin ein wichtiger Kultur und Wirtschaftfaktor. Neben der Rinderzucht (Milch- und Fleischproduktion) werden insbesondere am Deich auch Schafe gehalten.
Medien
In Varel wird hauptsächlich die Nordwest-Zeitung (Oldenburg) mit dem Lokalteil und eigenständiger Redaktion "Der Gemeinnützige" gelesen. Das Anzeigenblatt "Friesländer Bote" wird kostenlos an die Haushalte abgegeben und hat große Akzeptanz.
Ansässige Unternehmen
- Maschal Möbel in Altjührden (größtes Möbelhaus Norddeutschlands) [6]
- Papier- u. Kartonfabrik Varel (genannt Halbzellstoff) [7]
- A. Heinen Maschinenbau [8]
- Airbus (Früher VFW-Fokker, Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB), DASA, Deutsche Airbus Industries, EADS)
- zweitgrößter Standort der Keksfabrik Bahlsen [9]
- weitere Unternehmen finden sich auf den Seiten der Stadt Varel [10]
Verkehr
Straße
Die Stadt liegt an der A 29 zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven und ist über zwei Abfahrten (Varel-Obenstrohe und Varel/Bockhorn) zu erreichen.
Varel liegt weiterhin an der Bundesstraße 437, die unter anderem die A 29 mit der A 27 verbindet. Die Eröffnung des Wesertunnels am 20. Januar 2004 hat das Verkehrsaufkommen auf dieser ehemals ruhigen Bundesstraße schlagartig erhöht. Vor Eröffnung des Wesertunnels wurde die Bundesstraße innerörtlich rückgebaut. Die ehemalige Bundesstraße 69 führt auch durch Varel.
Bahn und Bus
Datei:Db-schild.jpg Vom Bahnhof im Nordosten der Stadt verkehren stündlich Züge der NordWestBahn nach Wilhelmshaven und Osnabrück (und Bremen mit Umstieg in Oldenburg) über Oldenburg (KBS 392). Zudem gibt es täglich zwei bis drei Direktverbindungen von und nach Bremen. Nächste Bahnhöfe Rastede (südlich) und Sande (nördlich). Siehe auch: Vareler Nebenbahnen
Datei:Zeichen 224.png Vom Bahnhofsvorplatz sind Busse in die Friesische Wehde zu erreichen.
Datei:Zeichen 237.png Wie in vielen Teilen Norddeutschland üblich, ist das Fahrrad eines der beliebtesten Transportmittel in und um Varel. Entlang der Bundes- und der meisten Landesstraßen sind Fahrradwege ausgebaut. Varel ist an das europäische Rad-Weitwanderweg-Netz (EuroVelo) angeschlossen. Der EV 12 (Nordseeküsten-Radweg) führt von Wilhelmshaven kommend über Dangast und Varel am Jadebusen entlang Richtung Norden bis weiter an die Weser. Es besteht entlang der alten B 69 ein gut ausgebauter Radweg Richtung Oldenburg nach Süden. Die Ost-West-Verbindung ist entlang der Bundesstraße 437.
Wasserweg
Auch über den direkten Seewasserweg mit Schleuse und Hafen ist Varel erreichbar. Der Vareler Hafen, einst der größte deutsche Amerika-Hafen (Oldenburg, hatte als erstes deutsches Land ein Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten geschlossen), ist heute hauptsächlich ein Sportboothafen. Die Vareler Schleuse (53°24'35" N, 8°11'18" E) ist technisch gesehen ein Deichdurchlaß, da nur bei ebengleichen Wasserstand vor und hinter der "Schleuse" die Tore geöffnet werden können. Vom Hafen aus führt der Seeweg über einen Priggenweg im Wattenmeer des Jadebusens zum Tonnenweg nach Wilhelmshaven und von dort in die Nordsee. Im nördlichen Teil wird die Fahrrinne durch den Leuchtturm Arngast angezeigt. Gezeiten können beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie abgefragt werden. Von 1877 bis 1913 wurde die Ansteuerung durch den Leuchtturm Vareler Siel erleichtert [11].
Stadtgliederung
Varel ist in die Stadtteile Almsee, Altjührden, Borgstede, Bramloge, Brunne, Büppel, Dangast, Dangastermoor, Grünenkamp, Hohelucht, Hohenberge, Jeringhave, Jethausen, Jethausermoor, Langendamm, Logemoor, Moorhausen, Neudorf, Neuenwege, Obenstrohe, Plaggenkrug, Rahling, Rallenbüschen, Rosenberg, Rotenhahn, Schwarzenberg, Seghorn, Streek, Tange, Vareler Schleuse, Wilkenhausen, Winkelsheide aufgeteilt.
Obenstrohe
Obenstrohe ist mit etwa 4.000 Einwohnern der größte Stadtteil Varels. In den letzten Jahren gab es diesbezüglich steten Zuwachs, denn Obenstrohe dient der arbeitenden Bevölkerung der umliegenden Gemeinden zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg aufgrund seiner zentralen und ruhigen Lage als Wohnort und als Zuhause.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Obenstrohe ein fast ausschließlich von Landwirten und deren Familien bewohnter Stadtteil Varels. Mit der zunehmenden Wichtigkeit der zentralen Lage Varels kamen mehr und mehr Zusiedler hinzu, und so entstand allmählich das mittlerweile recht eng bewohnte moderne Obenstrohe.
Obenstrohe ist umgeben von Wäldern und Seen. Der Mühlenteich am südwestlichen Ortsrand dient mit seiner ihn weiträumig umgebenden Waldfläche sowohl der einheimischen Bevölkerung als auch vielen Touristen als Erholungsort.
Partnerstädte
- „Vinetastadt“ Barth, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland: Freundschaftsvertrag seit 21. Dezember 1990. [12]
Literatur
- Literatur über Varel im Katalog der DDB
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Varel bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Menschenmüll: Kultur und Aktion, Museum, Wähleraktion, Wattgolf.
- Nordwest-Reisemagzin zum Vareler Hafen.
Vereine und Aktionen
- Turn- und Sportvereine in Varel
- Aktion "Vareler fahr’n Fahrrad"
- Lokale Agenda 21
- ADFC Varel
- Verkerswacht Varel - Friesische Wehde e.V.
- Schachklub Varel von 1896
- HSG Varel
Rund um Vareler Schulen
- Lothar-Meyer-Gymnasium
- Berufsbildende Schulen Varel
- Hafenschule
- Abschlussjahrgang Fachgymnasium Wirtschaft 05/06 : AbiTurnier - Wir bleiben am Ball
Nicht zu verwechseln ist Varel mit Varrel, sowie dem früher selbstständigen Teil der Gemeinde Stuhr. Vorlage:Lesenswert Kandidat