Kaspar de Carl ab Hohenbalken


Kaspar de Carl ab Hohenbalken (* 27. März 1781 in Tarasp in Unterengadin; † 19. April 1859 in Chur) war römisch-katholischer Bischof des Bistums Chur.
Leben
Der Sohn des Johannes Carl von Hohenbalken und der Ursula Thöni, besuchte das Gymnasium in der Benediktinerabtei Marienberg im Vinschgau in Pfunds am Inn und in Hall in Tirol. Nach dem Abitur studierte er Philosophie an der Universität Innsbruck und Theologie im Priesterseminar in Brixen Am 6. Oktober 1804 trat er als Alumnus in das Priesterhaus in Meran und wurde am 30. Dezember 1804 in der Seminarkapelle in Meran zum Priester geweiht. Zunächst Repetent am Seminar in Meran und Pfarrvikar wurde er 1807 mit dem Churer Bischof Karl Rudolf von Buol-Schauenstein von der bayerischen Regierung des Tiroler Landes verwiesen. 1808 wurde er Professor der Rhetorik am Churer Priesterseminar St. Luzi und erhielt er einen Lehrauftrag in Moraltheologie und Kirchenrecht. 1831 übernahm er als Regens die Leitung des Seminars bis 1844. Bereits 1826 wurde er in das Domkapitel von Chur berufen, zunächst Domsextar, war er von 1826 bis 1841 Domkustos und von 1841 bis 1844 Dompropst.
Am 27. Januar 1843 ernannte ihn Papst Gregor XVI. zum Koadjutor des durch einen Schlaganfall stark behinderten Bischofs Johann Georg Bossi von Chur und gleichzeitig zum Titularbischof von Hippos. Konsekriert wurde er am 19. November 1843 durch Girolamo d’Andrea, den Apostolischen Nuntius in der Schweiz.[1] Am 9. Januar 1844 wurde er Bischof von Chur. Nach zahlreichen Auseinandersetzungen um den konfessionellen Charakter der Kantonsschule, verlegte der Churer Bischof die katholische Kantonsschule an das Kollegium Maria Hilf in Schwyz. 1852 schloss der Bischof einen Vertrag mit der Stadt, der den Hof (Chur) in die Stadt Chur eingliederte. 1857 erfolgte eine erneute Vereinbarung mit Glarus über dessen provisorische Eingliederung in das Bistum Chur. In seine Amtszeit fielen einige neue Klostergründungen und Ordensniederlassungen im Bistum Chur, die neben Schulen auch Spitäler, Waisenhäuser und Altenheime betreuten und in vielen Orten die ambulante Krankenpflege übernahmen.
Um die vielen seelsorgerischen Aufgaben bewältigen zu können erbat er sich 1858 von Rom einen Weihbischof. Er schlug seinen 1855 von ihm ernannten Generalvikar, Albert von Haller vor. Rom entsprach seinem Wunsch und ernannte Haller am 18. März 1858 zum Weihbischof in Chur. Der Bischof von Basel, Karl Arnold-Obrist, konsekrierte ihn am 29. Juni 1858 in der Stiftskirche der Benediktinerabtei Einsiedeln. Haller verstarb noch im gleichen Jahr am 28. November.
Bischof Kaspar de Carl ab Hohenbalken starb am am 19. April 1859 in Chur und wurde in der Bischofsgrablege der Kathedrale beigesetzt.[2]
Literatur
- Leo Ettlin: Carl, Kaspar de (von Hohenbalken). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Erwin Gatz Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803-1945, Bd.4, 1983 S.92ff.
- Hans Bruppacher, Die Carl von HohenbaIken, in Bündner Mitteilungsblätter 1937, S.218-252
- Iso Müller, Das bischöflöfliche Gymnasium in Disentis 1850-
1856, in Bündner Mitteilungsblätter. 1970, S.1-63.
Weblinks
- Eintrag zu Kaspar de Carl ab Hohenbalken auf catholic-hierarchy.org
- Die Portraits der Churer (Fürst-)Bischöfe im Rittersaal des Bischöflichen Schlosses in Chur – Kaspar de Carl ab Hohenbalken 1844–1859]
Einzelnachweise
- ↑ Hierarchia Catholica Medii et Recentioris Aevi, Volume 7, Page 170, and Page 215
- ↑ Albert Fischer – Kaspar de Carl ab Hohenbalken 1844–1859
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Johann Georg Bossi | Bischof von Chur 1844–1859 | Nikolaus Franz Florentini |
Personendaten | |
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NAME | Carl ab Hohenbalken, Kaspar de |
ALTERNATIVNAMEN | Carl von Hohenbalken, Kaspar de |
KURZBESCHREIBUNG | römisch-katholischer Bischof des Bistums Chur |
GEBURTSDATUM | 27. März 1781 |
GEBURTSORT | Tarasp |
STERBEDATUM | 19. April 1859 |
STERBEORT | Chur |