Zum Inhalt springen

Bodensee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Mai 2004 um 19:28 Uhr durch Enslin (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Daten
Name: Bodensee
Lage: Mitteleuropa
Fläche 539 km²
maximale Tiefe: 254 m
Zuflüsse: Rhein
daneben: Bregenzer Ach,
Argen, Steinach, Schussen
Abflüsse: Rhein
Höhe über NN: 395,23 m
Größere Städte am Ufer: Lindau, Bregenz, Konstanz
Friedrichshafen, Überlingen
Besonderheiten: größter See Deutschlands
Datei:Friedrichshafen1940.jpg
Der Bodensee bei Friedrichshafen mit Zeppelin 1938

Der Bodensee (auch Schwäbisches Meer, franz. Lac de Constance, engl. Lake of Constance) ist der größte See Deutschlands, ein Teil gehört zur Schweiz und zu Österreich. Die Wasserfläche wird als so genanntes Kondominium verwaltet, auf dem alle Staaten gleichzeitig Hoheitsrecht haben - als 1648 die Schweizerische Eidgenossenschaft durch den Westfälischen Frieden aus dem Reichsverband ausschied, hat man es verabsäumt, die Grenze durch den See vertraglich festzulegen; so gibt es bis heute keine offizielle völkerrechtlich anerkannte Grenze durch den See (die heute übliche Grenzziehung bzw. der Kondominiumstatus beruhen lediglich auf Gewohnheitsrecht). Durch den Bodensee fließt der Rhein. Daneben gibt es mehrere, kleinere Zuflüsse wie die Bregenzer Ach, die Argen, die Steinach und die Schussen.

Der Bodensee wird untergliedert in

In ihm gibt es drei Inseln:

  • die Mainau, eine Blumeninsel
  • die Reichenau, dort wird Obst und Gemüse angebaut
  • Lindau, zu ca. 75% im mittelalterlichen Stil bebaut.

Es existieren folgende Fährverbindungen:

An seiner tiefsten Stelle ist der Bodensee 254 m tief. Seine Fläche beträgt 571,5 km² und seine gesamte Uferlänge 273 km. Er ist 63,3 km lang und 14 km breit.

Der durchschnittliche Wasserinhalt des Sees beträgt 50 Milliarden Kubikmeter. Jährlich werden rund 175 Millionen Kubikmeter zur Trinkwasserversorgung im Raum Stuttgart sowie des Kantons St. Gallen entnommen.

Der Bodensee wird wirtschaftlich genutzt. Als Verkehrsweg mittels Fähren, zur Kursschiffahrt, für Ausflugsfahrten, als Kies-Förderstätte, zur Fischerei und zur Sport-Schiffahrt mit Segel- und Motorbooten. Für den Bodensee gibt es einen eigenen Segelschein, das Bodenseeschifffahrtspatent, die für Deutschland von Konstanz aus verwaltet und vergeben werden. Für Sportschiffer sind die Klassen A und D sowie kurzzeitige Gast-Lizenzierungen von Interesse. Der Bezugs-Pegel wird ebenso in Konstanz ermittelt.

Die Uferbereiche sind rundum mit Pfosten an der 2-m-Tiefenlinie markiert. Sturmwarnungen werden durch rund um den See befindliche Leuchtfeuer mit Blinktempo 40 (Vorwarnstufe, Wasserfläche räumen) oder Tempo 60 (Akute Gefahr) bekannt gemacht. Gefährlichster Wind ist der so genannte Föhn, ein warmer Fallwind aus den Alpen, der sich insbesondere durch das Rheintal auf das Wasser ausbreitet und bei teils orkanartigen Windstärken typische Wellenberge mit mehreren Metern Höhe vor sich her treibt.

Wichtige Städte am Bodensee

Geschichte

Die ersten Siedlungen datieren aus der Jungsteinzeit, ab ca. 3000 v. Chr. Aus der Jungsteinzeit gibt es mehrere Überreste von Pfahlbauten am Schweizer und am deutschen Ufer. Bei Unteruhldingen ist ein Pfahlbaudorf rekonstruiert worden.

Etwa um 400 v. Chr. siedelten sich Kelten an den Ufern des Bodensees an. Aus dieser Zeit sind noch einige Fluchtburgen erhalten. Bedeutendster keltischer Ort war Brigantion (röm. Brigantium), das heutige Bregenz.

Im Jahre 15 v. Chr. eroberten die Römer das Bodenseegebiet. Damals ereignete sich auch die größte Seeschlacht auf dem Bodensee - Kelten gegen Römer.

Der spanische Geograf Pomponius Mela erwähnt als erster um das Jahr 43 den Bodensee als Lacus Venetus (Obersee) und Lacus Acronius (Untersee), die beide vom Rhein durchflossen würden. Plinius der Ältere bezeichnet den Bodensee erstmals als Lacus Brigantinus. Wichtigster römischer Ort wurde Bregenz, das bald römisches Stadtrecht bekam und später zum Sitz des Präfekten der Bodenseeflotte wurde. Die Römer waren auch in Lindau (Bodensee), besiedelten dort allerdings nur die Hügel rund um Lindau da am Ufer viel Sumpfgebiet war. Weitere römische Städte waren Constantium (Konstanz) und Arbor felix (Arbon).


Siehe auch Liste der Seen in Deutschland


Bodensee ist auch der Name einer Gemeinde Bodensee mit 772 Einwohnern, im Kreis Göttingen - Niedersachsen - Deutschland.