Benutzer:Segelboot/Schmierblatt3
![]() Fregatte Mecklenburg-Vorpommern
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Namensgebung
Entwicklung
Die Fregatten des Typs F123 wurden in den 1980er-Jahren als Ersatz für die veralteten Zerstörer der Klasse 101A (Hamburg-Klasse) geplant. Basierend auf den Erfahrungen mit der Bremen-Klasse sowie dem aufgegebenen Projekt NFR-90 begann Blohm + Voss mit der Entwicklung eines neuen Schiffstyps, der auch die Vorteile des modularen MEKO-Systems berücksichtigte. 1989 wurde der Bau von vier Schiffen genehmigt. Das erste Schiff, die Brandenburg, wurde 1992 bei Blohm + Voss in Hamburg auf Kiel gelegt, lief noch im gleichen Jahr vom Stapel und wurde 1994 bei der Deutschen Marine in Dienst gestellt. Noch im gleichen Jahr wurde die von den Howaldtswerken in Kiel gebaute Schleswig-Holstein in Dienst gestellt. 1996 folgten dann die Bayern, gebaut von den Nordseewerken in Emden, und die von der Bremer Vulkan Werft gebaute Mecklenburg-Vorpommern.
Für die Fregatten des Typs F 123 ist ein umfassendes Modernisierungsprogramm, die sogenannte „Fähigkeitsanpassung F123“ vorgesehen; unter anderem sollten die Sea-Sparrow-Boden-Luft-Flugkörper ab 2008 durch die Weiterentwicklung ESSM ersetzt werden. Als weitere Maßnahme war geplant, die F123 zwecks verbesserter Stabilität zu verlängern. Diese Maßnahme wurde allerdings aus Kostengründen gestrichen; stattdessen erfolgen stahlbauliche Veränderungen im Schiff, um die Stabilität zu verbessern. Es ist auch geplant, die noch analoge Steuerung der schiffstechnischen Systeme durch eine digitale zu ersetzen. Die leichten 20-mm-Geschütze wurden durch zwei 27-mm-Marineleichtgeschütze ersetzt.[1]
Als neues Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) wird „SABRINA 21“ verwendet, damit werden auch die Fähigkeiten des Systems insgesamt erweitert; außerdem wird die Feuerleitanlage ersetzt.
Nachdem der Fregatte F 216 Schleswig-Holstein bereits im Dezember 2006 mit vier Täuschkörperwurfanlagen (TKWA) des Typs MASS von Rheinmetall ausgerüstet worden war, erhielten bis 2009 auch die anderen drei Fregatten des Typs F 123 dieses System.[2]
Im Zeitraum 2009–2011 wurden alle Fregatten mit einer neuen Aussetzvorrichtung für Speedboote versehen, gleichzeitig erfolgt die Ausrüstung mit neuen Speedbooten der Firma Boomeranger. Testweise wird die Fregatte Bayern (F 217) 2011 mit einem Massenevakuierungssystem der Firma Viking Life Sea Systems ausgerüstet; nach erfolgreicher Erprobung sollen alle Fregatten des Typ F 123 mit diesem System ausgerüstet werden.
Überblick
Der Dritte Weltkrieg im Nordatlantik, der GIUK-Lücke und im Europäischen Nordmeer wurde von der NATO bereits 1957 in der Operation Strikeback geübt. Operation Strikeback war mit 200 Kriegsschiffen, 650 Flugzeugen und 75.000 Personen die größte Marineoperation zu Friedenszeiten, und versammelte die größte Flotte seit dem Zweiten Weltkrieg. Zusammen mit zeitgleich laufenden NATO-Übungen wurden 250.000 Personen, 300 Schiffe und 1.500 Flugzeuge auf einer Front von Norwegen bis zur Türkei in Bewegung gesetzt, um den Krieg gegen die Sowjetunion zu simulieren. Um die REFORGER-Konvois zu simulieren, wurden über 200 Handelsschiffe in die Übung eingebunden, darunter auch die RMS Queen Mary und Ile de France, welche beide als Zielschiffe markiert wurden. Nach einer fulminaten „Seeschlacht“, in die auch die beiden Atom-U-Boote USS Seawolf (SSN-575) und USS Nautilus (SSN-571) auf „gegnerischer“ Seite eingebunden waren, und 8.000 Marines die nach einem simulierten taktischen Kernwaffeneinsatz in den Dardanellen angelandet wurden um diese zurückzuerobern (Operation Deep Water), belegte die NATO die durch die „gegnerische“ Seite okkupierten Norwegischen Stützpunkte mit simulierten taktischen Kernwaffen, und konnte so den „Krieg“ für sich entscheiden. Alle technischen Entwicklungen die danach folgen, waren letztlich auf dieses Kriegsszenario zugeschnitten – auf beiden Seiten. Die Pomornik-Klasse gegen Norwegen und die Dardanellen ebenso wie nuklear bestückte BGM-109 Tomahawk für die Los-Angeles-Klasse, oder das Aegis-Kampfsystem. Das in der Übung erkannte Problem der Atom-U-Boote führte zur Gründung des Centre for Maritime Research and Experimentation.
Die Schiffe der Brandenburg-Klasse wurden letztlich dafür konzipiert, zusammen mit den Kriegsmarinen der NATO-Länder REFORGER-Konvois über den Atlantik zu eskortieren. Die Rote Flotte hätte dabei versucht, durch Backfire-Angriffe und U-Boote diese Konvois zu versenken. Folglich wurde Wert auf eine kombinierte Luft- und U-Boot-Abwehr gelegt, wobei das Hauptaugenmerk auf die Uboot-Jagd gelegt wurde.
Technik
Hauptsensoren
SMART-S

Das SMART-S von Thales Naval Nederland ist ein passiv phasengesteuertes, rotierendes Radar. Die rechteckige Antenne befindet sich auf dem höchsten Mast. Das Radar wurde explizit zur Ortung von tieffliegenden, Mach-3-schnellen Seezielflugkörpern mit einem Radarquerschnitt von 0,1 m² entwickelt, kann aber auch Flugkörper im Sturzflug mit 60° Sinkwinkel orten. Die Signalverarbeitung kann bis zu 160 Luft- und 40 Schiffsziele gleichzeitig verfolgen.[3][4]
Das S-Band (2–4 GHz) wurde als Kompromiss zwischen Reichweite, Clutter und Antennendimensionen gewählt. Die 4,8 × 2,05 m große Antenne rotiert mit 27 Umdrehungen pro Minute, und wiegt 1,2 Tonnen. Die Radarenergie wird durch eine Wanderfeldröhre mit einer Spitzenleistung von 145 kW erzeugt, die Sendekeule wird dann durch ein Hornstrahler mit 23 dB breit abgestrahlt. Die empfangenen Signale werden von 16 horizontalen Streifen aufgefasst, welche durch die Signalverarbeitung 12 übereinander gestapelte virtuelle Signalkeulen mit 2° horizontalem und 9° vertikalem Öffnungswinkel bzw. 31,5 dB erzeugen, welche von 0° bis 90° alle Elevationsbereiche abdecken. Das Rollen und Stampfen wird durch die Signalverarbeitung eliminiert.[3][4]
Das Radar ermöglicht die direkte Zielzuweisung an den Beleuchter. Das SMART-S besitzt Festzeichenunterdrückung durch schnelle Fourier-Transformation und Kohärenz. Im Normalfall wird mit einer Impulsfolgefrequenz von 3800/s und 0,6 µs Pulsbreite gesendet, bei EloGM ändert diese sukzessive. Die Sendefrequenz wechselt dann ebenfalls von Puls zu Puls.[3][4] Das Radar hat weder Freund-Feind-Erkennung noch die Fähigkeit zur nichtkooperativen Zielidentifizierung.
STIR
Das Zielbeleuchtungsradar STIR 180 dient der Beleuchtung von Zielen, damit die NSSM- bzw. ESSM-Flugkörper die Radarreflexionen ansteuern können, um das Ziel zu treffen. Die beiden STIR befinden sich auf dem Zwischendeck vor und unter dem SMART-S, sowie hinter dem LW 08.[5] Die dreh- und nickbare Antenne mit einem Gesamtgewicht von 1,7 Tonnen und einem Durchmesser von 1,8 m ist der Flaschenhals der Boden-Luft-Fähigkeit der Fregatte, da stets nur ein Ziel pro Beleuchter beschossen werden kann.[3][4] Das STIR dient auch der Feuerleitung des Geschützturmes.
Die Cassegrain-Monopulsantenne arbeitet im X- und Ku-Band, und sendet einen Radarstrahl mit einem Öffnungswinkel von 1,4° (0,3° Ku-Band) in Richtung Ziel. Das Magnetron erzeugt eine Pulsleistung von 220 kW bzw. 20 kW im Ku-Band. Ist das Objekt aufgeschaltet, kann es mit bis zu 170°/s in Azimut und 115°/s in Elevation verfolgt werden. Die Impulsfolgefrequenz kann 1800/s oder 3600/s betragen, mit einer Pulsbreite von 0,29 bzw. 0,14 µs.[3][4]
Seit Sommer 2002 bietet der Hersteller eine Kampfwertsteigerung an. Dabei wurde der Schutz vor Düppel, und die Trefferabschätzung verbessert. Deutschland besaß bis März 2003 die Option aufzurüsten, nahm dies im Gegensatz zu Kanada und den Niederlanden aber nicht wahr. Das STIR kann ein Ziel mit einem Radarquerschnitt von 1 m² in über 140 km verfolgen, die angezeigte Reichweite beträgt 60 km.[3][4]
FL 1800 S

Das FL 1800 ist das Standard-EloKa-System der Deutschen Marine, entwickelt um Massenangriffe mit Seezielflugkörpern im Baltikum oder der Nordsee abzuwehren. Das System besteht aus vier ESM-Kästen von denen jeder zwei zusammengefasste Antennenflächen enthält. Die Antennenflächen decken einen Frequenzbereich von 0,5 bis 18 GHz ab, wobei für jedes Band 10 Spiralantennen zur Verfügung stehen. Das System kann durch die sieben Computer-Racks unter Deck den Elevations- und Azimutwinkel zu einem Emitter präzise bestimmen, und den Mehrwegempfang herausrechnen. Zur Störung der gegnerischen Radare existieren vier weitere Antennenflächen, welche durch passiv phasengesteuerte Signalkeulen mit acht Wanderfeldröhren im Frequenzbereich von 7,5 bis 18 GHz elektronische Gegenmaßnahmen durchführen. Jede Signalkeule kann ein Einzelziel stören, oder im Verbund gemeinsam ein Radar. Die effektive Strahlungsleistung ist ausreichend, um den RCS der Fregatte zu überdecken. Die Variante „S“ besitzt neben Hardwareverbesserungen und der Fähigkeit zu gepulsten Rauschstörungen noch ein Feature zur Entfernungsschätzung auf Basis der Amplitude, z.B. um RAM-Flugkörper im Anti-Radar-Schiff-Luft-Modus auf Seezielflugkörper und Flugzeuge verschießen zu können.[3][4]
LW 08
Das LW 08 ist ein L-Band-Radar zur Luftraumsuche, und wurde von Thales produziert. Das gegen Rollen und Stampfen stabilisierte, 8,8 × 7,5 m große Radar erzeugt ein Cosecans²-Diagramm mit einem Seitenwinkel von 2,2°. Der Sendepuls wird durch Pulskompression erzeugt, und mit 150 kW und 30 dB abgestrahlt. Zur Luftraumsuche rotiert die 1,5 Tonnen schwere Antenne (5 Tonnen Gesamtsystem) mit 7,5 oder 15 Umdrehungen pro Minute um sich selbst. Pulswiederholrate und -breite können zwischen 1000 pps und 35 µs, sowie 500 pps und 69 µs gewechselt werden. Das Radar sendet zuerst einen 1 µs Puls zur Messung im Nahbereich, gefolgt von einem Zirpen für größere Entfernungen. Die Entfernungsauflösung liegt bei 100 m.[3] Das stabförmige Objekt über dem Reflektor ist das Sekundärradar zur Freund-Feind-Erkennung.[5]
Das Radar kann zwar 64 Tracks gleichzeitig verfolgen, allerdings verfügt das alte Radar über keinen Autotracker, d.h. die Verfolgung eines Luftziels von Positionspunkt zu Positionspunkt muss manuell initiiert werden. Das System ist auch sehr anfällig für gezielte und gepulste Rauschstörungen sowie Impulsantwortstörungen, da nur sechs diskrete Frequenzen zwischen 1250 und 1350 MHz genutzt werden können. Die geringe Bandbreite von nur 100 MHz macht das Radar auch anfällig für breitbandige Rauschstörungen. Die (ungestörte) Ortungsreichweite beträgt 261 km gegen ein Ziel in 28,3 km Höhe mit einem Radarquerschnitt von 2 m², wobei Zielgeschwindigkeiten bis Mach 5 geortet werden können. Um den Einfluss von Seeclutter zu reduzieren ist die Antenne leicht nach hinten geneigt,[3] was wiederum die Ortung von tieffliegenden Objekten erschwert.
DSQS-23BZ
Hauptbewaffnung
Geschützturm

Das 76-mm-Geschütz von OTO Melara befindet sich auf dem Vorderdeck vor dem RAM-Werfer. Die Waffe mit 62 Kaliberlängen verschießt eine breite Munitionspalette mit einer Kadenz von bis zu 85/min und einer Mündungsgeschwindigkeit von 925 m/s. Die effektive Reichweite gegen Bodenziele beträgt 8000 m, gegen Luftziele als Flak bis zu 5000 m. Das Geschützrohr kann um 35°/s in der Elevation in einem Bereich von +85°/-15° bewegt werden. Die Drehgeschwindigkeit des Turmes beträgt 60°/s. Die Masse wird durch die Verwendung von Leichtmetall reduziert, das Gehäuse besteht aus GFK. Die kleine Mündungsbremse reduziert den Rückstoss um 35 %.[4]
Das Geschütz arbeitet wie folgt: Unter Deck befindet sich der Doppelbeladekranz mit einer Aufnahmekapazität von 70 Granaten, die durch die Drehbewegung der Beladeinrichtung von dem Äußeren in den Inneren Kranz befördert werden. Auf der linken Seite befindet sich darüber eine Trommel mit 6 Schuss, welche das Zwischenmagazin bildet. Dieses füttert eine Förderschnecke in der Drehachse des Turmes, welcher die Munition senkrecht nach oben führt. Oben angekommen, werden die Geschosse von Ladehebeln entgegengenommen. Diese zwei Ladehebel schwenken alternierend (d.h. wenn der Eine sich nach oben bewegt, schwenkt der Andere nach unten) hinter den Verschluss, und setzen die Granaten an. Fällt der Schuss und die Waffenanlage läuft zurück, fängt der Ladearm die ausgeworfene Hülse auf, und der Andere setzt eine neue Granate beim Rückholen an. Die Hülsen werden nach vorn aus dem Geschützturm ausgeworfen.[4] Als scharfe Munitionsart wurden Hochexplosivgeschosse mit Einschlags- oder Annäherungszünder beschafft.
Senkrechtstartanlage
Als Senkrechtstartanlage (Vertical Launching System) wurde das Mark 41 Mod. 4 von Raytheon gewählt. Das System befindet sich hinter dem RAM-Werfer und vor der Brücke, und besteht aus 4 × 4 = 16 Zellen, mit der Möglichkeit auf 32 Zellen aufzurüsten.[5] Die “Zellen” bestehen praktisch nur aus einem Gestell mit Plenum am Ende und Deckel am Kopf. Zwischen den zwei Viererreihen einer Einheit befindet sich der Gaskanal, welcher ebenfalls zum Schutz vor Wasser abgedeckt ist. An dem Gestell, das mehr als zwei Decks benötigt, befinden sich drei Geräte: Auf dem obersten Deck ein Launch Sequencer (LSEQ), welcher eine Verbindung zwischen Schiff und Flugkörper herstellt und den Systemstatus überwacht. Auf dem Deck darunter befindet sich das Motor Control Panel (MCP), welches über Ethernet an das LSEQ angebunden ist. Das MCP steuert die Klappen und Ventile, und das Entwässern des Plenums. Ein Deck tiefer, am unteren Ende des Mk. 41, befinden sich die zwei Programmable Power Supply (PPS) Einheiten, welche das VLS mit Energie versorgen und über Ethernet vom LSEQ angesteuert werden.[6]
Die Waffen werden in eckigen Kanistern angeliefert, welche von oben in die Senkrechtstartanlage eingeführt, und über 145-Pin-Standardstecker mit dem System verbunden werden. Die Kanister schützen den Flugkörper vor Umwelteinflüssen, und ermöglichen es dem LSEQ den Typ der Waffe zu erkennen. Die Startsequenz läuft wie folgt ab: Der Deckel der Zelle und des Gaskanals (Uptake) werden geöffnet, und die Entwässerungsventile des Plenums geschlossen. Dann zündet der Raketenmotor, wodurch die Heckkappe des Kanisters durchstoßen wird. Der Flugkörper beschleunigt, und durchstößt die Frontkappe des Kanisters. Anschließend werden die Klappen geschlossen, und das Entwässerungsventil des Plenums wieder geöffnet.[6]
Obwohl das Mk. 41 Mod. 4 auch RUM-139 VL-ASROC und SM-2 abfeuern kann, wurde von der Bundeswehr nur
Nahbereichsverteidigungssystem

Das Nahbereichsverteidigungssystem (Close-In Weapon System) Mark 31 besteht aus den Flugkörpern RIM-116 Rolling Airframe Missile, welche in Transportkanistern vom Typ EX-8 stecken. Die Kombination wird wiederum als EX-44 bezeichnet. Der drehbare Werfer mit 21 Zellen vom Typ Mark 49 besteht aus der Startbox und einer Lafette, welche vom Phalanx CIWS übernommen wurde und als Mark 144 bekannt ist.[7] Der Einfachheit wegen wird das Gesamtsystem schlicht als RAM bezeichnet, nach dem Flugkörper Rolling Airframe Missile. Die Sachsen-Klasse besitzt zwei RAM-Starter, einer zwischen dem Geschützturm und der Senkrechtstartanlage, und einer auf dem Hangar.[8] Hauptaufgabe des Nahbereichsverteidigungssystems ist das Abfangen feindlicher Seezielflugkörper.
Der RIM-116-Flugkörper basiert auf einer alten AIM-9 Sidewinder, der Sucher wurde von der FIM-92 Stinger übernommen. Vorteil sind die geringen Kosten, der Nachteil die typisch geringe Reichweite älterer Sidewinder-Versionen, die bei der RIM-116 nur 9 km beträgt. Der Mach 3 schnelle Flugkörper besitzt einen RF/IR-Dualsucher, wodurch das Ziel als Anti-Radar-Boden-Luft-Rakete angesteuert werden kann. Der RF-Teil ist in Form von vier Antennen, von denen Zwei nach vorn gerichtete „Hörner“ bilden, neben dem abbildenden IR-Sucher integriert. Der IR-Sucher in der Spitze besteht aus einem linearen 80-Pixel-Array, welches aufgrund der Rollbewegung des Flugkörpers eine Rosettenabtastung im Flug vollführt. In der Nähe des Ziels erfolgt die zusätzliche Führung durch die intelligente Bildverarbeitung des Suchers, allerdings ist auch ein Abschuss nur durch RF-Lenkung möglich.[7] Der RAM-Flugkörper kann sowohl gegen Luft, als auch Bodenziele eingesetzt werden.[8] Vorteil ist, dass das Schiff rein passiv über das FL 1800 S Emitter beschießen kann.[4] Der Fire-and-Forget-Flugkörper sucht nach dem Abfeuern selbstständig das Ziel, eine Heranführung ist nicht nötig.[7]
Seezielflugkörper
Torpedorohre
Die Torpedorohr-Drillinge vom Typ Mark 32 befinden sich Mittschiffs auf Höhe der Schornsteine, sowohl an Backbord als auch an Steuerbord, und sind durch die Aufbauten abgeschirmt. Durch die Längsöffnung in der Außenhaut kann der Drilling nach außen gedreht werden, um Torpedos mit Druckluft auszustoßen. Dies geschieht je nach Einstellung mit 10–126 bar. Die Rohre des Werfers bestehen aus GFK, die Masse einer Einheit beträgt etwa eine Tonne.[4] Die Brandenburg-Klasse führt den Torpedo Mk 46 mit, welcher neben den Drillingen auch vom Bordhubschrauber abgeworfen werden kann.
Allgemein
Standkraft
Antriebsanlage
Bordhubschrauber
Schiffsliste
Kennung | Name | Rufzeichen | Werft | Kiellegung | Stapellauf | Indienststellung | Heimathafen |
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F 215 | Brandenburg | DRAH | Blohm + Voss AG, Hamburg | 11. Februar 1992 | 28. August 1992 | 14. Oktober 1994 | Wilhelmshaven |
F 216 | Schleswig-Holstein | DRAI | Howaldtswerke-Deutsche Werft AG, Kiel | 1. Juli 1993 | 8. Juni 1994 | 24. November 1994 | |
F 217 | Bayern | DRAJ | Thyssen Nordseewerke GmbH, Emden | 16. Dezember 1993 | 30. Juni 1994 | 15. Juni 1996 | |
F 218 | Mecklenburg-Vorpommern | DRAK | Bremer Vulkan, Bremen | 23. November 1993 | 23. Februar 1995 | 6. Dezember 1996 |
Weblinks
Einzelnachweise
<references>
- ↑ Offizielle Marineseite: Alle 20-mm-Geschütze der Marine werden durch MLG 27 ersetzt
- ↑ a b c d Eric Wertheim: The Naval Institute Guide to Combat Fleets of the World: Their Ships, Aircraft, and Systems. US Naval Inst Pr, 2007, ISBN 1-59114-955-X, S. 1058.
- ↑ a b c MK 41 Vertical Launching System (VLS). In: Mark Zimmerman (Lockheed). Abgerufen am 4. Januar 2014 (englisch).
- ↑ a b c d Free Gyro Imaging IR Sensor In Rolling Airframe Missile Application. In: Raytheon Missile Systems. Abgerufen am 4. Januar 2014 (englisch).
- ↑ a b c Norman Polmar: The Naval Institute Guide to the Ships and Aircraft of the U.S. Fleet. US Naval Inst Pr, 2005, ISBN 1-59114-685-2, S. 519.