Armer Schlucker
Die Redewendung Armer Schlucker geht möglicherweise als Aitiologie auf die Bedeutung von Schlucker im 15./16.Jhd. im Sinne vom Schlemmer zurück. Wenn er nichts mehr zu schlemmen hat, ist er arm dran.
In Österreich ist dieses Wortspiel jedenfalls auf den Allander Waldamts Baumeister Philipp Schlucker (1748-1820) zurückzuführen.
Dieser baute- nach einer öffentlichen Ausschreibung- in der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia und Joseph II. (um das Jahr 1781) die 22 Kilometer lange Mauer um den Lainzer Tiergarten zu so einem niedrigen Preis, daß er dabei Bankrott ging und er den heute noch volkstümlichen Spitznamen Armer Schlucker erhielt. Nach der Überlieferung war die Kaiserin sehr zufrieden mit seiner Arbeit und bedachte ihn deshalb- und wohl auch aus aus Mitleid- mit dem Privileg eine Gastwirtschaft zu betreiben.
Im Jahre 1802 wurde vom ihm in Hafnerberg die heute noch benützte Straße ins Triestingtal in den Berg gebaut die, wie das dortige Gasthaus, wegen seiner Serpentinen der Kleine Semmering genannt wird.
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