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Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte

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Das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte (NISH) ist ein Dokumentationszentrum in Hannover zur Erforschung und Registrierung der Sportentwicklung in Niedersachsen sowie der angrenzenden norddeutschen Gebiete. Das NISH war die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland und gilt auf dem Gebiet regionaler Sportforschung als beispielhaft. Gründungspräsident war Wilhelm Henze, Stellvertretender Vorsitzender Günther Volker, Geschäftsführer Hans Fritsch (Leichtathlet). Derzeitiger Vorsitzender (seit 2000) des Vereins ist Arnd Krüger, 2. Vorsitzender Wilhelm Köster; Geschäftsführer ist Bernd Wedemeyer-Kolwe. Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates ist Christian Becker, Stellvertreterin Swantje Scharenberg, Mitglieder u.a.Michael Krüger (Sportwissenschaftler), Gertrud Pfister und Cornelia Regin.

Logo des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte

Geschichte

Der „niedersächsische Turnvater“ Franz Wilhelm Metz ist die Leitfigur des NISH

Das NISH wurde 1981 unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht gegründet, zunächst als Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte Hoya e. V., wo das Institut bis 2010 seinen Sitz hatte. 1984 begann die landesweite Bestandsaufnahme wissenschaftlicher Quellen, die zwischenzeitlich jedoch aus finanziellen Gründen unterbrochen werden musste. Seit seinem Bestehen hat das NISH zahlreiche Ausstellungen zur niedersächsischen Sportgeschichte sowie Tagungen zur Sportgeschichte ausgerichtet, u. a. der 6. Jahreskongress des European Committee for Sports History (CESH) 2001 in Göttingen.

Ende 2010 zog das NISH nach Hannover in den Gebäudekomplex des Landesportbundes Niedersachsen um.

Aufgaben

Das Institut besitzt zahlreiche Nachlässe sportwissenschaftlicher Bedeutung und betreut das Archiv des Landessportbundes Niedersachsen, das künftig durch eine Datenbank zugänglich gemacht werden soll. Herausragende Bestände bei den persönlichen Nachlässen sind die Sammlung des ehemaligen Ringkampf-Funktionärs Gerhard Schäfer zur Geschichte des Kraftsports und des Ringens von 1890 bis 1980 sowie eine umfangreiche Sammlung zur Geschichte des Schachs. Im Bibliotheksbestand befindet sich unter anderem die Internationale FKK-Bibliothek, die größte Sammlung zur Freikörperkultur, die sich zuvor in Kassel befand, sowie eine Sammlung zur Geschichte des Behindertensportes. Die Präsenzbibliothek umfasst rund 20.000 Bände, darunter 3600 Festschriften und Chroniken von Vereinen und Verbänden. Die Sammlungen umfassen auch rund 20.000 Bilddateien.

Das NISH gibt eine eigene Publikationsreihe im Lit Verlag heraus sowie Jahrbücher, Ausstellungskataloge und Einzelveröffentlichungen. Alle zwei Jahre veranstaltet es den Wettbewerb „Wir suchen die besten Jubiläumsschrift“, um so die Erstellung qualitativ guter Vereins-Jubiläumsschriften zu würdigen und zu unterstützen. Zudem hat das NISH die Ehrengalerie für niedersächsische Sportler eröffnet, deren langjähriger Betreuer Gründungsmitglied des NISH Kurt Hoffmeister war. Für besondere Verdienste um die Sportgeschichte verleiht das NISH die Dr.Bernhard Zimmermann Medaille.

Auf Bundesebene initiierte das NISH die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e.V. (DAGS), die 2003 gegründet wurde.[1]

Einzelnachweise

  1. dag-s.de

Koordinaten: 52° 21′ 29″ N, 9° 43′ 45,9″ O