Meine Lieder – meine Träume
Film | |
Titel | Meine Lieder – meine Träume |
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Originaltitel | The Sound of Music |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1965 |
Länge | 174 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Robert Wise |
Drehbuch | Ernest Lehman |
Produktion | Robert Wise |
Musik | Richard Rodgers |
Kamera | Ted D. McCord |
Schnitt | William Reynolds |
Besetzung | |
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Meine Lieder – meine Träume (Originaltitel: The Sound of Music) ist ein auf der Grundlage des Musicals The Sound of Music von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein entstandener US-amerikanischer Spielfilm von Regisseur Robert Wise aus dem Jahr 1965. Der Film war weltweit einer der meistgesehenen Filme der Filmgeschichte und prägt vor allem in den Vereinigten Staaten und Lateinamerika das Österreich-Image bis zum heutigen Tag.
Handlung
Die Handlung basiert vielfach auf wahren Begebenheiten und spielt in Salzburg im Jahr 1938.
Die Novizin Maria ist eine begeisterte Sängerin und Tänzerin und wird von ihrer Oberin zu dem verwitweten Kapitän von Trapp geschickt, um auf dessen Kinderschar aufzupassen. Mit ihrer unkomplizierten Art ermutigt sie die Kinder zum Singen. Schnell entsteht eine enge Bindung zwischen den Kindern und ihr. Der strenge Kapitän sieht das gar nicht gerne und gibt sich zunächst Maria gegenüber sehr reserviert, zumal er mit einer Baronin aus Wien anbandelt, die die Kinder nicht leiden können. Jedoch verlieben sich Kapitän von Trapp und Maria ineinander und die Musik hält wieder Einzug im Hause von Trapp. Inmitten der Idylle kommt es zum Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich, und die Nazis fordern Kapitän von Trapp auf, ab sofort der Wehrmacht zu dienen. Er weigert sich und wird daher von den Nazis verfolgt. Der Film endet damit, dass die Familie von Trapp in der Felsenreitschule ein Abschiedskonzert gibt und den Nazis über die Schweizer Grenze entkommt.
Hintergrund
Die echte Maria, zuvor als Erzieherin im Stift Nonnberg tätig, heiratete den Kapitän bereits im Jahre 1927 und lebte bis zum Jahr 1938 mit ihm und seinen Kindern in Salzburg. Die Familie floh dann aber keineswegs über die Berge in die Schweiz. Von Salzburg nach Südwesten gelangt man über den Untersberg ins Berchtesgadener Land, also in die Nähe von Hitlers Residenz am Obersalzberg. Die Familie gelangte nach der Vermietung ihrer Salzburger Liegenschaft an einen geistlichen Orden mit dem Zug nach Italien, von dort führte der Weg weiter in die USA.
In das Haus der Familie Trapp zog übrigens Heinrich Himmler ein und ließ sich dort ein abhörsicheres Zimmer einrichten.
Wirkung und Rezeption
Der Film erreichte etwa 1,2 Milliarden Zuschauer in aller Welt. In den USA und anderen englischsprachigen Ländern wurde The Sound of Music dank der Verfilmung zu einem der beliebtesten Musicals. Der Film selbst wurde bei zehn Nominierungen mit fünf Oscars ausgezeichnet (außer für die Filmmusik auch für Film, Regie, Ton und Schnitt), Julie Andrews erhielt als beste Hauptdarstellerin den Golden Globe. Mitte der Siebziger Jahre kam er nach einer weltweiten Erfolgsserie erneut in die Kinos, und als er in den 1980er-Jahren erstmals als Videokassette erhältlich war, fand er reißenden Absatz.
Zahlreiche Touristen, die diesen Film oft viele Male gesehen haben, besuchen seither Salzburg und den Mondsee (wo die Hochzeit gedreht wurde), wollen die vermeintliche österreichische Nationalhymne Edelweiss hören und essen „Schnitzels with noodles“ und „crisp applestrudels“ (weil dies so in dem Lied My Favorite Things vorkommt). Auch der im Film gezeigte Landler ist kein überlieferter österreichischer Volkstanz, sondern eine Zusammenstellung diverser Ländlerelemente. Zur festen Einrichtung gehören die Sound-of-Music-Touren, bei denen die internationalen Besucher Salzburgs zu den einstigen Drehorten gefahren werden.
In Deutschland wurde der Film zunächst in einer stark gekürzten Fassung gezeigt, in der sämtliche Bezüge auf den Nationalsozialismus fehlten und der Film mit der Hochzeit Marias endet und nicht – wie in der Originalfassung – mit der Flucht der Trapp-Familie aus Österreich. Schließlich erwirkte das amerikanische Produktionsstudio jedoch, dass dieser dritte Akt des Films auch in deutscher Fassung gezeigt wird.
Trotz der internationalen Erfolge wurde der Film in den deutschsprachigen Ländern ein wirtschaftlicher Misserfolg. Die Besucherzahlen waren dürftig, die Kritiken schlecht. Er konkurrierte hier mit den erfolgreichen Heimatfilmen Die Trapp-Familie von 1956 und Die Trapp-Familie in Amerika von 1958. Auch weil der Film die verdrängte Nazi-Vergangenheit in so grelles Licht rückte, fand er bei deutschen Zuschauern damaliger Tage keinen Anklang. In Österreich ist der für den Tourismus so wichtige Film dem Großteil der Bevölkerung höchstens vom Hörensagen bekannt. Einige Salzburger Hotels bieten einen hausinternen Fernsehkanal an, auf dem der Film in Endlosschleife zu sehen ist.[1] Auch das Musical selbst blieb weithin unbekannt. Erst als sich die Wiener Volksoper 2005 des Stoffes annahm, rückte es dem kulturell interessierten Publikum erneut ins Bewusstsein. Im gleichen Jahr wurde der Film als DVD für den deutschsprachigen Markt aufgelegt.
Lars von Triers Musical-Film Dancer in the Dark aus dem Jahr 2000 bezieht sich auf The Sound of Music: Dessen Hauptfigur Selma probt für die Rolle der Maria. Gwen Stefani, Frontfrau der US-Band No Doubt und erfolgreiche Solokünstlerin, integrierte einen Ausschnitt eines Filmmusikstückes (The Lonely Goatherd) sowie ein Sample der Bläserfanfare in ihrem Song Wind it up des Albums The Sweet Escape (2007) - der mit den Zeilen beginnt: Vorlage:"-en. Damit spielt sie auf eine bekannte Szene des Filmes an, in der Julie Andrews als Gouvernante Maria mit den Trapp-Kindern ein Marionettenstück aufführt. Arundhati Roy verwebt in einer Schlüsselszene ihres Romans Der Gott der kleinen Dinge eine Kinovorführung des Musicalfilms ausführlich mit der Handlung des Romangeschehens.
Darsteller und deutsche Stimmen
- Julie Andrews: Marion Degler
- Christopher Plummer: Michael Tellering
- Charmian Carr: Herta Staal
- Eleanor Parker: Edith Hieronimus
- Richard Haydn: Michael Toost
- Portia Nelson: Lola Luigi
- Anna Lee: Dolores Schmidinger
- Ben Wright: Curt Eilers
- Peggy Wood: Vilma Degischer
DVD
Zum vierzigjährigen Jubiläum der Filmversion ist im Dezember 2005 eine Doppel-DVD unter dem Titel The Sound of Music (Untertitel: Meine Lieder – meine Träume) mit umfangreichem Bonusmaterial erschienen, durch die Julie Andrews führt. Als Fanartikel existiert das Buch The Sound of Music zum Film mit vielen Hintergrundinformationen.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1965: Photoplay Award als Bester Film
- 1966: Oscars in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bester Schnitt, Beste Filmmusik, Bester Ton
- Außerdem nominiert in den Kategorien Beste Hauptdarstellerin für Julie Andrews, Beste Nebendarstellerin für Peggy Wood, Bestes Szenenbild (Farbfilm), Beste Kamera (Farbfilm) und Bestes Kostüm-Design (Farbfilm)
- 1966: Golden Globes in den Kategorien: Bester Film – Komödie oder Musical, Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical für Julie Andrews
- Außerdem nominiert in den Kategorien Beste Regie und Beste Nebendarstellerin für Peggy Wood
- 2001: Aufnahme in das National Film Registry
Kritiken
- „Ein mit immensem äußerem Aufwand produzierter Unterhaltungsfilm, der durch eindrucksvoll fotografierte und arrangierte Breitwand-Panoramen, (im Original) schöne Songs und eine bemerkenswerte Hauptdarstellerin fesselt. An der Grenze zur Peinlichkeit ist indes die oberflächliche Aufbereitung des politischen Hintergrundes. Der deutsche Verleih kürzte den Film nach der Erstauswertung rigoros, um alle politischen Elemente zu eliminieren, so daß der Film ‚freundlicher‘ und konsumierbarer, in seiner Konzeption freilich zerstört wurde.“ - Lexikon des internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- „[…] einer der größten Kinoerfolge, nicht nur wegen der fünf Oscars.“ (Wertung: 3 Sterne = sehr gut) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 559-560
- „Ein freundlicher und fröhlicher Film mit schönen Aufnahmen und manchmal zu viel Musik. Trotz einiger Geschmackseinwände ab 10 möglich.“ - Evangelischer Film-Beobachter, Kritik Nr. 211a/1966
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll.
Literatur
- Ulrike Kammerhofer-Aggermann, Alexander G. Keul: The Sound of Music zwischen Mythos und Marketing. In: Salzburger Landesinstitut für Volkskunde (Hrsg.): Salzburger Beiträge zur Volkskunde. Band 11. Salzburger Landesinstitut für Volkskunde, Salzburg 2000, ISBN 3-901681-03-5.
- Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6.
Einzelnachweise
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- über die Bedeutung von Sound of Music für das Österreich-Bild in der Welt von Robert von Dassanowsky (auf englisch)
- Movie vs. Reality - The Real Story of the von Trapp Family im US-Nationalarchiv (Englisch, mit zahlreichen Originaldokumenten der US-Einwanderungsbehörden)
- Tonträger mit der Filmmusik