Peipsijärv
Der Peipsijärv (deutsch: Peipus-See, russisch Cudskoe ozero) ist mit insgesamt 3.555 km2 der größte See Estlands. Damit ist er der fünftgrößte See Europas und ungefähr achtmal so groß wie der Bodensee.
Der See besteht aus drei Teilen:
- im Norden dem Suurjärv ("großen See") mit 2.610 km2
- in der Mitte dem schmalen Lämmijärv mit 235 km2
- im Süden dem Pihkva järv ("Pskover See", russisch Psovskoë ozero) mit 710 km2, der fast ganz auf russischem Gebiet liegt.
Er erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung und bildet seit jeher die Ostgrenze des estnischen Siedlungsgebiets. Heute verläuft durch den Peipsijärv die Staatsgrenze zur Russischen Föderation. Von der Gesamtfläche befinden sich 1.570 km2 (44 %) auf estnischem Territorium, der Rest gehört zu Russland.
Der Peipsijärv ist durchschnittlich nur 8 m tief; die tiefste Stelle befindet sich mit 15 m im Pihkva järv. Dank der geringen Tiefe heizt er sich im Sommer bis 22°C auf.
Der See hat über dreißig Zuflüsse, aber nur einen einzigen Abfluss, den Narva-Fluss.
Im Winter friert der See meist zu (maximale Eisdicke: 50-60 cm im März). Die Schneeschmelze im Frühling bewirkt ein Ansteigen des Wasserspiegels um bis zu 1 m bzw. eine Vergrößerung der Oberfläche um bis zu 780 km2 mit entsprechenden Überschwemmungen an der sehr dünn besiedelten Uferzone.
Der See ist äußerst fischreich; die durchschnittliche jährliche Fangmenge beträgt 10.000 t. Der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen, da nur das Nordufer gut zugänglich ist.