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Tiergarten Nürnberg

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Der Tiergarten Nürnberg ist ein etwa 67 ha großer Landschaftszoo am Rande der Stadt Nürnberg im Lorenzer Reichswald am Schmausenbuck gelegen. Es werden ca. 300 Tierarten gehalten, darunter zahlreiche gefährdete Arten.

Datei:TiergartenNuernbergEingang.jpg
Eingang Tiergarten Nürnberg

Geschichte

Der Tiergarten Nürnberg wurde am 11. Mai 1912 auf dem Gelände der Bayerischen Landesausstellung von 1906 am Luitpoldhain eröffnet. Nach der Machtübernahme durch die NSDAP kündigte sich schon 1934 das Ende des ursprünglichen Tiergartens an, da das Areal den Ausbauplänen des Reichsparteitagsgeländes am Dutzendteich im Wege stand, im Februar 1939 wurde schließlich der alte Tiergarten geschlossen. Im Mai 1939 konnte der neue Tiergarten nach zweijähriger Bauzeit auf einer bewaldeten Felslandschaft am Schmausenbuck als Landschaftszoo eröffnet werden. Im II. Weltkrieg wurden durch Luftangriffe fast alle Gebäude und Gehege zerstört. Der Wiederaufbau war Ende der 50er Jahre abgeschlossen. Seitdem entstanden und entstehen auf dem großen Gelände immer wieder neue Anlagen.

Tiergarten heute

Gorillaanlage Tiergarten Nürnberg

Mit knapp 70 ha gehört der Tiergarten der Stadt Nürnberg zu den größten Zoologischen Gärten Europas. Er ist charakterisiert durch großzügige Wald- und Wiesenlandschaften mit Weihern und ehemaligen Steinbrüchen, die zu weitläufigen naturnahen Gehegen umgestaltet wurden. Mit über einer Million Besucher pro Jahr (1.100.665 Besucher im Jahr 2004) wird er auch von der Bevölkerung außerordentlich gut angenommen; das Einzugsgebiet geht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Neben der Teilnahme an zahlreichen Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) genießt der Tiergarten auch bei Haltung und Aufzucht von Meeressäugetieren (Seekühe, Delfine) internationales Ansehen. In den letzten Jahren wurde eine Reihe von früher kritisierten Anlagen mustergültig umgebaut wie beispielsweise die 2000 m² große Gorillaanlage oder der sogenannte Aquapark für Pinguine, Fischotter, Biber, Seelöwen und Eisbären.

Tierbestand

Im Tiergarten wurden im Jahr 2004 (2003) insgesamt 2291 (2301) Individuen aus 272 (265) verschiedenen Tierarten gehalten, darunter etwa 80 Säugetierarten und ebensoviele Vogelarten. Um Säugetieren und Vögeln eine artgemäße Tierhaltung zu ermöglichen wurde in den letzten Jahren die Artenvielfalt bewußt reduziert. Der Tiergarten beteiligt sich an mehr als 30 Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP), die Zuchtprogramme für Weißnackenkranich, Schabrackentapir und Seekühe werden in Nürnberg koordiniert.

Delfinarium

Großer Tümmler im Delfinarium

Der Nürnberger Tiergarten eröffnete 1971 das einzige Delfinarium Süddeutschlands, es ist eins von drei Delfinarien in deutschen Zoos (weitere in Duisburg und Münster). Neben Vorführungen für die Besucher des Tiergartens spielen Zucht, Forschung und seit jüngerer Zeit auch die Delfintherapie mit behinderten Kindern als Projekt der Universität Würzburg eine wichtige Rolle. Die Anlage besteht seit einer Erweiterung aus zwei Teilen; neben dem Delfinarium I, das u.a. den Vorführungen dient, gibt es im Betriebshof noch ein Delfinarium II als Forschungs- und Aufzuchtstation. Dieser Bereich ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Im Delfinarium werden Große Tümmler und Kalifornische Seelöwen gehalten.

Für die Zukunft ist die Errichtung einer großen Freianlage mit mariner Unterwasserlandschaft im Sinne einer Salzwasserlagune geplant, das Projekt wurde unter der Bezeichnung Lagune 2000 bekannt und trägt seit Ende 2004 den Titel Delphinlagune (siehe auch unter Weblinks).

Literatur

  • Peter Mühling, Der Alte Nürnberger Tiergarten 1912-1939: Eine Chronik, Tiergarten der Stadt Nürnberg, Nürnberg 1987, ISBN 3-926760-00-1
  • Wegweiser durch den Tiergarten Nürnberg, 29. neubearbeitete Auflage, Tiergarten der Stadt Nürnberg, Nürnberg 2001, ISSN 1436-4352
  • Lorenzo von Fersen, Delfinariumsführer Tiergarten Nürnberg, 3. Aufl., Tiergarten der Stadt Nürnberg, Nürnberg 2003, ISBN 3-926760-04-4
  • Der Tiergarten Nürnberg - Ein Virtueller Rundgang, imbiss-media, Nürnberg 2002, ISBN 3-00-010598-0

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