Johannes Nicolaas Helstone

Johannes Nicolaas (Nicodemus Johannes) Helstone (*11. Januar 1853 in Berg en Dal, Suriname; †24. April 1927 in Paramaribo) war ein surinamischer Pianist, Organist, Dirigent und Komponist.

Helstone ist anderen Quellen (als der Encyclopedie van Suriname) zufolge am 11. Januar 1854 geboren. Nicolaas erhielt bei seiner Taufe am 28. Februar 1857 auf der Plantage Berg en Dal durch Bruder Johann Gottfried Menze von der evangelischen Brudergemeine (EBG) den Taufnamen Johannes. Mit Abschaffung der Sklaverei in Suriname, am 1. Juli 1863 wurde er in das bürgerliche Register der Emanzipierten, durch Veränderung seines Vornamen und Zuerkennung eines Nachnamen als Nicodemus Johannes Ulm aufgenommen. Bei der Heirat seiner Mutter Josefina Proserphina Ulm mit Dorns Nicolaas Helstone am 15. April 1872 wurde er vom Ehemann seiner Mutter als sein Sohn anerkannt und somit als Nicodemus Johannes Helstone legitimiert. In späteren Veröffentlichungen wird er abwechselnd mit den Vornamen aus dem Kirchen- und Bürgerregister genannt.

Nachdem sein musikalisches Talent bereits im Internat der EBG Zentralschule in Paramaribo erkannt und gefördert wurde, erhielt Helstone später zweimal die Gelegenheit für jeweils ein Jahr (1880-1881 und 1893-1894) am Konservatorium in Leipzig zu studieren. Am 26. April 1893 schloss er sein Studium an der Musikhochschule, Mendelssohn Akademie Leipzig mit cum laude ab.

Er komponierte Werke für Chor, Piano, Orgel und Orchester; u.a. ein großes Musikdrama unter dem Titel Het pand der goden (1906) mit einem eigenen Szenarium. Anlässlich seiner 4. und letzten Reise, 1907 nach Deutschland, wurde in Berlin sein opus magnum Het pand der goden (Haus der Götter) mit Deutschem Text aufgeführt.

Er war Gründer und Direktor der Musikschule in Paramaribo. Zu seinen Schülern gehörten u.a. Dario und Flora Saavedra, Cor Anijs, Esseline Polanen und Josephine Nassy. Außerdem schrieb er eine Grammatik für das Sranan Tongo und ein essayistisches Werk über Musik.

Am 11. Januar 1948 wurde Helstone ein Denkmal auf dem Kerkplein von Paramaribo errichtet.

Literatur

• C. F. A. Bruijning, J. Voorhoeve (red.): Encyclopedie van Suriname. Amsterdam u. Brussel 1977, S. 271; B. V. Uitgeversmaatschappij Argus Elsevier; ISBN 9010018423.
• Heinrich Helstone: Chronologie van Berg en Dal, 1996. EBG-Archiv Paramaribo.