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Vereinigungsplatz (Bukarest)

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Piața Unirii
Piața Unirii

Piața Unirii (deutsch Vereinigungsplatz oder Platz der Einheit) ist einer der größten Plätze im Zentrum der Stadt Bukarest und befindet sich an der Stelle an der die Stadtteile 1, 2, 3 und 4 aufeinandertreffen. Er wird von dem Unirii Boulevard, der ursprünglich während der sozialistischen Ära Boulevard des Sieges des Sozialismus (Calea Victoriei Socialismului) benannt wurde, und erst nach der rumänischen Revolution von 1989 den heutigen Namen erhielt, durchquert.

Beschreibung

Der Platz ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Er hat eine eigene U-Bahn-Station (Metro Piața Unirii) und eine wichtige Bushaltestelle und mehrere Straßenbahnhaltestellen in der Nähe der südwestlichen Ecke. Das Unirea Shopping Center, das Cocor-Kaufhaus und ein großer Taxistand befinden sich auf der Ostseite des Platzes, während der Gasthof Hanul lui Manuc sich auf der Nordseite, in der Nähe der nordöstlichen Ecke befindet. Die Mitte des Platzes bietet einen kleinen Park und einen Springbrunnen, der besonders in den heißen Sommermonaten bei den Passanten beliebt ist. Pläne, die Kathedrale der Erlösung des Volkes auf dem Platz zu bauen, erwiesen sich wegen der nahen Dâmbovița als nicht realisierbar.

Geschichte

Obwohl der Platz heute nicht mehr historisch wirkt, war er früher ein wichtiger rumänischer Handelspunkt.

19. Jahrhundert

Piața Bibescu um 1933

Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts sammelten sich Händler aus allen Teilen der Walachei vor der Gaststätte Hanul lui Manuc, um ihre Waren zu verkaufen. Als sich Bukarest auch südlich der Dâmbovița ausdehnte, entstand dort ein großer Markt, wie uns auch der Name verrät (Piața Mare). Der Markt wurde immer beliebter, denn es kamen mit der Zeit sogar Händler aus der Moldau, Siebenbürgen und Bulgarien. Um eine bessere Übersicht der Waren zu gewährleisten, unterteilte man im Jahre 1831 den Markt in drei Kategorien, die sich mit der Zeit je eine eigene überdachte Kaufhalle bauen ließen. So entstanden:

  • 1831: Hala Mare (der Fleischmarkt, auch Hala Centrală oder Hala Ghica);
  • 1874: "Piața Bibescu (unüberdachter Gemüsemarkt);
  • 1883: "Hala de fructe (der Früchtemarkt);
  • 1885: Hala de flori (der Blumenmarkt);
  • 1887: Hala de pește (der Fischmarkt);
  • 1899: Hala de păsări (der Vogelmarkt)

Dieser Marktkomplex erhielt später den offiziellen Namen von Vereinigungshallen (Halele Unirii)

Halele Unirii zur Zeit des Sozialismus

Ein Blick auf den Halele Unirii. Im Verdergrund ist links die Hala de păsări und etwas weiter hinter die Hala de pește, sowie rechts dieHala Mare. Weiter hinten ist rechts das Spitalul Brâncovenesc, sowie links die Piața Bibescu. Ganz hinten auf dem Berg ist die heute noch existierende Patriarhalkathedrale zu sehen

Ab 1960 fingen die Sozialisten an, einen Bürgerzentrum (Centrul Civic) zu planen. Dieses sollte wichtige Teile des historischen Stadtzentrums von Bukarest ersetzen, darunter auch das Hallenviertel. Sie gingen aber ganz langsam und umbemerkt vor:

Literatur

  • Birgitta Gabriela Hannover: Bukarest. Unterwegs in der rumänischen Metropole, Tescher Verlag 2008, ISBN 978-3-89794-120-5

Koordinaten: 44° 25′ 40″ N, 26° 6′ 9″ O