Nürburgring Langstrecken-Serie
Nürburgring Langstrecken-Serie | |
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Fahrzeugtyp | Tourenwagen und Gran Turismos |
Land oder Region | Deutschland |
Erste Saison | 1977 |
Offizielle Website | www.vln.de |


Die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ist eine Breitensport-Rennserie und wird seit dem Jahr 1977 auf der Nürburgring-Nordschleife ausgetragen, bis 2000 allerdings unter der Bezeichnung Langstreckenpokal. Fahrer unterschiedlichster Fahrzeuge – vom serienmäßigen Auto bis zum reinrassigen Rennfahrzeug – treten in verschiedenen Klassen gegeneinander an. Die Rennen dauern zwischen 4 und 6 Stunden und finden auf der Nordschleife in Verbindung mit der Sprintstrecke (Kurzanbindung) des Grand-Prix-Kurses statt. Im Schnitt sind bei einem Rennen mehr als 185 Fahrzeuge am Start, die in der Regel von mehreren Fahrern pilotiert werden, die sich am Steuer abwechseln. Ausgewählte Events der VLN zählen seit 2010 zusätzlich zur Deutschen GT-Meisterschaft für GT3-Fahrzeuge.
Veranstalter
Club | Rennen | Distanz |
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ADAC-Westfalen e. V. | ADAC Westfalenfahrt | 4 Stunden |
Renngemeinschaft Düren e. V. DMV | DMV 4-Stunden-Rennen | 4 Stunden |
AC Altkreis Schwelm e. V. im ADAC | ADAC ACAS H&R-Cup | 4 Stunden |
MSC Adenau e. V. im ADAC | Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy | 4 Stunden |
Dortmunder MC e. V. im ADAC | ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen | 4 Stunden |
Rheydter Club für Motorsport e. V. DMV | RCM DMV Grenzlandrennen | 4 Stunden |
MSC Ruhrblitz Bochum e. V. im ADAC | 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen | 6 Stunden |
MSC Sinzig e. V. im ADAC | ADAC Barbarossapreis | 4 Stunden |
AC Monheim e. V. DMV | DMV 250-Meilen-Rennen | 4 Stunden |
MSC Münster e. V. DMV | DMV Münsterlandpokal („Schinkenrennen“) | 4 Stunden |
Der Begriff VLN bedeutet Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Die Clubs der Veranstaltergemeinschaft schreiben die „VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring“ im Automobilsport aus. Bislang wurden 36 Saisons ausgetragen.
Die Langstreckenmeisterschaft Nürburgring bezeichnet sich als erfolgreichste Breitensportserie Europas. Tatsächlich findet inzwischen schon eine Art Export statt, denn nach dem 24-Stunden-Rennen von Dubai wurde 2006 auch einmalig in Bahrain ein 24-Stunden-Rennen veranstaltet. Federführend war dort der MSC Ruhrblitz Bochum.
Das vom ADAC Nordrhein ausgerichtete 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zählt derzeit nicht zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, die Veranstalter kooperieren jedoch.
Namensgebung
Diese Clubs veranstalten die lange Jahre als „Veedol Langstreckenpokal“ bekannte Serie von Langstreckenrennen für Tourenwagen auf der Nordschleife des Nürburgrings. Das V in VLN wurde früher oft mit den langjährigen Sponsoren Valvoline bzw. später Veedol in Verbindung gebracht, bevor von 2001 bis 2009 der Reifenhersteller BFGoodrich Namensgeber wurde. Zudem wurde 2001 der Serie vom Deutschen Motor Sport Bund der Status einer Meisterschaft verliehen. Die Serie hieß forthin „BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring“ (BFGLM), ab 2010 „VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring“.
Rennformat

Eine Rennrunde ist 24,433 Kilometer lang und besteht aus der Nürburgring-Nordschleife und der Sprintstrecke des GP-Kurses. Die Zeitdistanzen sind unterschiedlich: Neun Rennen gehen über vier Stunden, der traditionelle Saisonhöhepunkt, das 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, dauert sechs Stunden.
Historisch bedingt haben einige Rennen Bezeichnungen, die mit dem tatsächlichen Renndistanz kaum noch etwas zu tun haben, so etwa das 250-Meilen-Rennen. Auch das 4-Stunden-Rennen wurde teilweise nur über die kürzeste Zeitspanne von 3,5 Stunden angesetzt, die inzwischen zugunsten einer fast einheitlichen Länge von vier Stunden kaum noch ausgefahren wird. Ausnahmen sind Veranstaltungen, bei denen zwischen Training und Rennen eine Gastserie ein kurzes Rennen durchführt, sowie natürlich das seit 1993 durchgeführte 6-Stunden-Rennen.
Die meisten Fans beobachten die Rennen an der Nordschleife. Um zu bestimmten Streckenabschnitten zu gelangen, muss teilweise einige Meter gewandert werden. Denn mehrere Streckenabschnitte, darunter „Schwedenkreuz“, „Adenauer Forst“, „Karussell“ und „Wippermann“, sind zum Teil einige hundert Meter von der nächsten Hauptstraße entfernt. Gut zu erreichen und stets gut besucht hingegen sind z. B. „Breidscheid“, „Brünnchen“ und „Pflanzgarten“. An der gesamten Nordschleife muss kein Eintrittspreis bezahlt werden. Nur für das Fahrerlager und die geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings sind Tickets zum Preis von 15 Euro erforderlich.
Wertungssystem
Das Wertungssystem der Meisterschaft berücksichtigt die Anzahl der Starter in der jeweiligen Wertungsklasse. Es gab in der Saison 2009 33 Fahrzeugklassen, verteilt auf vier Fahrzeugarten, die „Division“ genannt werden. Je mehr Fahrzeuge in einer Klasse am Start sind, desto mehr Punkte können Sieger und Platzierte gewinnen. Deshalb gewinnt nicht automatisch das stärkste Auto am Ende der Saison den Meistertitel, sondern in der Regel das Fahrzeug, das sich in der Klasse mit den meisten Startern am häufigsten vorne platzieren konnte.
Für den Klassensieger werden fast zehn Punkte berechnet, für den Letztplatzierten fast keine Punkte. Ausgeschiedene bekommen keine Punkte. Die Formel lautet Punkte= 10*(Starter +0,5 – Platzierung)/Starter, es wird auf zwei Stellen gerundet. Ein einzelnes Fahrzeug erzielt somit 5,00 Punkte, bei zwei Startern werden 7,5 und 2,5 Punkte verteilt, bei fünfen sind es 9, 7, 5, 3 und 1 Punkt. Bei zehn Wagen in der Klasse bekommt der Sieger 9,5 Punkte, bei Zwanzig sind es 9,75. Bei hundert Fahrzeugen in einer Klasse, bekommt der Sieger 9,95 Punkte. In der Meisterschaftswertung gibt es zwei Streichresultate, somit werden die besten acht der zehn Läufe gewertet. Fast immer stellen die preisgünstigen seriennahen Klassen unter zwei Liter Hubraum die Meister, da dort aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen die meisten Punkte vergeben werden, und auch noch ein zweiter Platz bei 18 Startern soviel Punkte einbringt wie ein Sieg bei sechs Startern.
Meister
Literatur
- Jörg Hildebrand, Erich Kahnt, Luki Scheuer, Veranstaltergemeinschaft Langstreckenpokal Nürburgring: 25 Jahre in der grünen Hölle: Das große Buch zum Langstreckenpokal Nürburgring. Die Fahrer, die Autos, die Fans. Hackethal, 2001, ISBN 3-00-007028-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- Langstrecken Meisterschaft Nürburgring: Alle Meister auf einen Blick, offizielle Homepage, abgerufen am 11. März 2012.