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Portal:Islam/Personen

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Mohammed

Mohammed vor der Kaaba
Mohammed vor der Kaaba

ca. 573 Mohammed in Mekka geboren.

ca. 613 Mohammed beginnt, öffentlich für seine neue Religion zu predigen.

ca. 615 Emigration einer Gruppe von Muslimen in das Aksumitische Reich.

616 Beginn des Boykotts der Quraisch gegen die Banū Hāschim, den Clan Mohammeds.

619 Abū Tālib, der bisher als Oberhaupt der Banū Hāschim seine schützende Hand über Mohammed gehalten hat, stirbt. An seine Stelle tritt Abū Lahab, der Mohammed gegenüber feindlich gesonnen ist.

620-622 Mohammed führt Verhandlungen mit Vertretern der Stämme Aus und Chazradsch aus der Stadt Yathrib (später Medina), die sich zum Islam bekehren und ihn einladen, zum Führer ihres von Fehden zerrütteten Gemeinwesesens zu werden.

September 622 Hidschra: Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina, wo er das erste islamische Gemeinwesen begründet.

März 624 Schlacht von Badr, Sieg der Muslime über die heidnischen Mekkaner.

625 Niederlage der Muslime gegen die Mekkaner in der Schlacht von Uhud. Vertreibung des jüdischen Stammes der Banū n-Nadīr.

627 Vergebliche Belagerung Medinas durch die Mekkaner. Vernichtung des jüdischen Stammes der Banū Quraiza.

628 Der Vertrag von Hudaibiya sieht einen zehnjährigen Waffenstillstand vor und eröffnet den Muslimen den Zugang zum Heiligtum von Mekka. Eroberung der jüdischen Oase Chaibar.

Januar 630 Kampflose Eroberung Mekkas.

630-632 Feldzug nach Tabūk, Unterwerfung der Stämme Arabiens.

632 Abschiedswallfahrt und Tod des Propheten.

Frühes Kalifat

Persische Miniatur: Die Prophetengefährten schwören Abū Bakr den Treueid
Persische Miniatur: Die Prophetengefährten schwören Abū Bakr den Treueid

632-634 Abū Bakr wird zum Kalifen erhoben. Abfallbewegung der arabischen Stämme und Auftreten von Gegenpropheten (u.a. Musailima). Abū Bakr stellt in den Ridda-Kriegen die Autorität der islamischen Regierung wieder her und sendet erste Eroberungsheere in den Irak und nach Syrien. Hierbei zeichnet sich insbesondere sein Kommandeur Chālid ibn al-Walīd aus.

634-644 Kalifat von Umar ibn al-Chattab, erste Phase der islamischen Expansion. Die Schlacht am Jarmuk (636), bei der eine starke byzantinische Armee unterliegt, gibt Syrien und Palästina in die Hand der Muslime. Bei der Schlacht von Qādisīya überwältigen die Muslime eine sassanidische Armee und gewinnen den Irak. Gründung der beiden Garnisonsstädte Kufa und Basra. 639-642 Eroberung Ägyptens durch ʿAmr ibn al-ʿĀs, 640-642 Eroberung von Persien mit Entscheidungsschlacht von Nehawend.

644-656 Kalifat von ʿUthmān ibn ʿAffān. Fortsetzung der Eroberungen in Nord- und Ostiran sowie in Nordafrika. ʿUthmān erstellt offizielle Redaktion des Korantextes. Innere Konflikte im islamischen Staat wegen Personal- und Finanzpolitik des Kalifen.

Erste und zweite Fitna

656-661 Erste Fitna. Nach der Ermordung ʿUthmāns wird ʿAlī ibn Abī Tālib in Medina zum Kalifen erhoben. Zahlreiche Prophetengefährten erkennen ihn jedoch nicht an. ʿAlī siegt in der Kamelschlacht über das Lager von Aischa bint Abi Bakr und az-Zubair ibn al-ʿAuwām. 657 Aufeinandertreffen der Anhänger ʿAlīs und Muʿāwiyas bei der Schlacht von Siffin. Verabredung eines Schiedsgerichts zur Schlichtung des Streits, das aber von einigen Anhängern ʿAlīs nicht akzeptiert wird. Sie sondern sich als Charidschiten von ʿAlī ab. 661 Ermordung ʿAlīs durch einen Charidschiten, sein Sohn Hasan verzichtet auf das Kalifat. Muʿāwiya wird von der Mehrheit der Muslime als Kalif anerkannt. Damit endet die erste Fitna.

661-680 Kalifat des Umayyaden Muʿāwiya, zweite Expansionsperiode. Eroberung Nordafrikas durch ʿUqba ibn Nāfiʿ, Gründung von Qairawān als neuer Garnisonsstadt. ʿAbdallāh ibn ʿAbbās wirkt in Mekka als Mufti und Koranexeget. Als Muʿāwiya seinen Sohn Yazīd zum Nachfolger designiert, nehmen die politischen Spannungen im Reich wieder zu.


680-692 Zweite Fitna. Nachdem Yazīd Kalif geworden ist, führt al-Husain ibn ʿAlī den Aufstand alidischen Partei an und fällt 680 bei Kerbela im Kampf. In Mekka ruft sich 683 ʿAbdallāh ibn az-Zubair zum Kalifen aus. 685 Aufstand der Schiiten unter Al-Muchtār ibn Abī ʿUbaid im Irak im Namen des Aliden Muhammad ibn al-Hanafīya. Bei den Umayyaden in Syrien herrschen Thronfolgewirren. Erst dem ab 685 herrschenden Kalifen ʿAbd al-Malik gelingt es, die umayyadische Herrschaft zu stabilisieren. Errichtung des Felsendoms in Jerusalem.

Felsendom
Felsendom

692 Eroberung Mekkas durch al-Haddschādsch ibn Yūsuf, Vereinigung der Muslime unter umayyadischer Herrschaft, Ende der zweiten Fitna.

Höhepunkt und Ende der islamischen Expansionsphase

692-705 Konsolidierung des Reiches unter ʿAbd al-Malik. Einführung des Arabischen als Kanzleisprache. Prägung von Münzen mit arabisch-islamischer Legende. Endgültige Vertreibung der Byzantiner aus Nordafrika. Neue Initiative zur Kanonisierung des Korantextes, an der der Gelehrte al-Hasan al-Basrī mitwirkt.

Münze Abd al-Maliks
Münze Abd al-Maliks

705-715 Während des Kalifats von al-Walīd größte Expansion des Reiches. Tāriq ibn Ziyād überquert die Straße von Gibraltar und leitet die Eroberung von al-Andalus ein. Im Osten des Reiches Eroberung von Sindh und Multan durch Muhammad ibn al-Qāsim sowie von Choresmien und Transoxanien durch Qutaiba ibn Muslim.

717-720 Kalifat von ʿUmar ibn ʿAbd al-ʿAzīz. Soziale Reformen, Befreiung der Mawālī von der Kopfsteuer.

724-743 Während des Kalifats von Hischām kommt die islamische Expansion zum Stillstand. Ausbeutungspolitik bringt neue religiös-politische Oppositionsbewegungen hervor. 740 Aufstand des Zaid ibn ʿAlī und charidschitische Berberrevolten im Maghreb.

744-750 Dritte Fitna. Nach umayyadischen Thronfolgekämpfen versucht Marwān II. vergeblich, das Reich wieder zu stabilisieren. 747 hisst Abū Muslim in Chorasan das schwarze Banner der Abbasiden und beginnt den Aufstand gegen die Umayyaden. Seine Kämpfer nehmen 748 ganz Persien ein und besetzen 749 Kufa, wo sie Abu l-Abbas as-Saffah zum neuen Kalifen ausrufen. In der Schlacht am großen Zāb wird das Heer des letzten Umayyadenkalifen Marwān vernichtet.

Abbasidische Periode

ab 750 Konsolidierung des abbasidischen Kalifats. 762 Gründung von Bagdad als neuer abbasidischer Hauptstadt. Die Abbasiden verlieren aber die Kontrolle über den islamischen Westen. In Andalusien begründet 756 der Umayyade Abd ar-Rahman I. das Emirat von Córdoba, im Maghreb errichten 777 die Rustamiden ein ibaditisches Imamat, auf dem Gebiet Marokkos begründet 789 ein Alide die Idrisiden-Dynastie. In Nordafrika bleibt lediglich die Dynastie der Aghlabiden den Abbasiden gegenüber loyal. Hauptwirkungszeit der Rechtslehrer Abū Hanīfa, Mālik ibn Anas und asch-Schāfiʿī, die sich allerdings in alidische Aufstände hineinziehen lassen.

813-833 Kalifat des al-Maʾmūn. Annäherung des Kalifen an die Aliden, Förderung der rationalistischen Theologie der Muʿtazila sowie Übersetzung von Werken der griechischen Philosophie. Unterdrückung der Traditionsfrömmigkeit der Ashāb al-hadīth. Einsetzung der Mihna als inquisitorischem Verfahren, deren prominentestes Opfer der Traditionarier Ahmad ibn Hanbal wird.

Spiralminarett der großen Moschee von Samarra
Spiralminarett der großen Moschee von Samarra

836 Verlegung der abbasidischen Hauptstadt nach Samarra.

847-861 Kalifat des al-Mutawakkil. Antirationalistische Reaktion: Beendigung der Mihna, die Lehre der Ashāb al-hadīth wird als Orthodoxie anerkannt. Verfolgung der Schia.

874. Tod des elften schiitischen Imams Hasan al-Askari in Samarra. Beginn der ismailitischen Daʿwa.

894 Gründung des ismailitischen Qarmaten-Staates im Osten der arabischen Halbinsel

897 Gründung eines zaiditischen Imamats im Jemen.

909 In Nordafrika vernichten die Ismailiten die Reiche der Rustamiden und Aghlabiden und begründen das Kalifat der Fatimiden.

930 Qarmaten aus Ostarabien richten unter den Pilgern in Mekka ein Massaker an und rauben den Schwarzen Stein.

945 Die schiitischen Buyiden besetzen den Irak und übernehmen die Kontrolle über das abbasidische Kalifat.

969 Die Fatimiden erobern Ägypten mit Fustat, gründen die neue Stadt Kairo und errichten nachfolgend ihre Oberherrschaft über Mekka.

1055 Der Seldschuke Tughrul Beg ergreift die Macht in Bagdad, wird vom abbasidischen Kalifen als "Sultan des Ostens und Westens" anerkannt und beendet die Herrschaft der Buyiden. Beginn der sunnitischen Restauration.

1171 Saladin, Wesir des Fatimiden al-Adid, kündigt den Fatimiden die Loyalität auf und unterstellt Ägypten den Abbasiden. 1173 sendet er seinen Bruder Tūrān-Schāh mit einer Streitmacht in den Süden, um den Jemen zu erobern. Auf dem Wege machte er auch die Scherifen von Mekka botmäßig. 1175 verleiht Saladin das Sultanat über Ägypten, Palästina und Syrien. Die Aiyubiden, die Familie Saladins, herrscht bis 1250 über den Vorderen Orient.

1250 Izz ad-Din Aibak begründet den Mamlukenstaat in Ägypten und Syrien (1250-1517).

Historiogramm zur islamischen Geschichte bis 1300
Historiogramm zur islamischen Geschichte bis 1300

Frühe Neuzeit und Moderne

1517 Die Osmanen unter Selim I. erobern Ägypten. Selim I. nimmt die Schlüssel der Kaaba von Mekka in Empfang und wird dadurch zum Oberherrscher der Heiligen Stätten. Ende des abbasidischen Schattenkalifats von Kairo.

1803-1806 Die Wahhabiten unter Saud I. ibn Abd al-Aziz erobern Mekka und Medina und zerstören dort die Gräber der Familie des Propheten und der Prophetengefährten.

1813 Muhammad Ali Pascha, der 1805 die Herrschaft in Ägypten errungen hat, vertreibt 1813 die Wahhabiten wieder aus dem Hidschaz.

1876-1909 Der osmanische Sultan Abdülhamid II. betreibt eine panislamische Politik und beansprucht für sich den Kalifentitel.

1924 Abschaffung des Kalifats durch die türkische Nationalversammlung. Abd al-Aziz ibn Saud erobert mit den wahhabitischen Ichwan den Hidschaz, vertreibt die Haschimiten und gründet das Königreich Saudi-Arabien.

1979 Islamische Revolution in Iran. Im November besetzen militante Islamisten die Heilige Moschee von Mekka.