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Roger de Montgomerie, 1. Earl of Shrewsbury

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Roger de Montgoméry, Rogerus de monte gomerii (heute Sainte-Foy-de-Montgommery, südlich von Lisieux), seit 1067 Earl of Arundel and Shrewsbury, (* um 1005; † 1094) war ein normannischer Edelmann, ein Verwandter und Gefolgsmann Wilhelms des Eroberers.

Obwohl häufig als Sohn Hugos von Montgomery und der Josseline de Beaumont, der Tochter Turolfs de Pontaudemer, oder einer anderen Nichte der dänischen Gunnor, der zweiten Frau Herzog Roberts, genannt, war er wohl eher der Sohn eines älteren Roger de Montgomery. In der Gründungsurkunde der Abtei Troarn bezeichnet Roger sich als als "Rogerius, ex normannis, normannus magni autem Rogerii filius." Hugo von Montgomery war möglicherweise sein Großvater. Der ältere Roger besaß ausgedehnte Ländereien im Herzen der Normandie, die Roger nach dessen Tod erbte.

Wann Roger senior starb, ist nicht genau bekannt. Er war aber 1056 sicher tot, als Roger, der Jüngere, den Abt von Châtillon, Gislebert, mit seinen Mönchen nach Froarn einlud und die 12 Chorherren, die sein Vater 1022 dort installiert hatte, auswies, weil sie sich der Ausschweifung, der Völlerei und anderen fleischlichen Genüssen hingegeben hatten.

Roger von Montgomery wird häufig als einer der Heerführer Wilhelms in der Schlacht von Hastings genannt. Tatsächlich war er aber höchstwahrscheinlich während der Eroberung nicht in England, sondern blieb als Statthalter Wilhelms in der Normandie zurück. Der einzige ernstzunehmende Autor, der Rogier de Montgomeri namtlich erwähnt und ihm sogar eine prominente Rolle in der Schlacht zuschreibt, ist Robert Wace (um 1100 bis 1174). Orderic Vitalis, dessen Vater Odelerius von Orléans als Priester zum engsten Umkreis Rogers gehörte und der als akkurater Chronist bekannt ist, nennt Roger erst im Dezember 1067 als Begleiter Williams nach England und erwähnt ausdrücklich, dass Roger zur Zeit der früheren Expedition als Statthalter in der Normandie zurückgelassen worden war. Auch Robert du Mont, Guillaume de Jumièges, Benoît de St. More, Guillaume de Poitiers und der Autor des Carmen de Bello Hastingensi (Bischof Guy von Amiens zugeschrieben) erwähnen Rogers Anwesenheit zur Zeit der Invasion nicht. Möglicherweise kommt der Irrtum daher, dass Roger bei der Planung der Invasion 1066 in Lillebonne anwesend war und aus seinem großen Vermögen 60 Schiffe ausgerüstet hat ("A Rogero de Montgomeri sexaginta naves"). Dafür, dass er die Schiffe auch begleitet hat, gibt es keinen Beweis.