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Benutzer Diskussion:El bes

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Boobarkee in Abschnitt Christoph Kardinal Schönborn

Vergangene abgeschlossene Diskussionen findest du in meinem Archiv

Bitte um Nachhilfe in Österreichisch :-)

Hi El_bes. Auf Empfehlung von Benutzer:IP-Los bitte ich darum, dass Du im "Sprachthema" im Cafe auch mal einen Abschnitt höher reinschaust als bisher. Vielleicht kannst Du meine Verwirrung etwas aufklären (oder noch verschlimmern :-) ). Die Frage, die mich dort umtreibt, lautet kurz und knapp: Welche Sprache schreibt Ihr in Österreich? Gruß, --DerFeigling (Diskussion) 01:35, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Standarddeutsch in seiner österreichischen Form, die sich nur im Vokabular ganz gering von der bundesdeutschen Standardnorm unterscheidet. Wirklich korrektes, gebildetes, literarisches Deutsch unterscheidet sich zwischen Ö, CH, Nord-D, Süd-D, Ost-D, etc. nur extrem marginal. Was aber in Deutschland in letzter Zeit immer mehr passiert, ist dass den Schreibern dort immer mehr Formulierungen und Vokabel aus ihren eigenem Dialekt, bzw. Umgangssprache ins Schriftdeutsch reinrutschen. Das sieht man zB bei vielen modernen Kinderbüchern aus Deutschland, dass da Formulierungen drin vorkommen, die eigentlich nicht korrektes Standarddeutsch sind, sondern bundesdeutscher Slang. Wer mit so etwas aufwächst, der ist dann womöglich überrascht, dass in Österreich nicht so geschrieben wird. Das ist aber nicht die Schuld der Österreicher, dass sich das bundesdeutsche Schriftdeutsch vom gemeinsamen Standard wegbewegt, weil immer mehr Slang durchsickert. --El bes (Diskussion) 09:37, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Ich quetsch mich mal hier rein Dankeschön. Das war ziemlich genau die Antwort, die ich gesucht habe. Ihr schreibt also "in etwa wie wir" :-) Gruß, --DerFeigling (Diskussion) 16:14, 8. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Da hätte ich dann doch eine Anschlußfrage als Norddeutscher: Welche Wörter sind Dir da im speziellen aufgefallen?--IP-Los (Diskussion) 12:36, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Hab für dich ein bißchen auf Amazon gesucht und einige Stilblüte gesammelt:
  • irgendwo hoch laufen = wo hin gehen
  • die Treppen hochlaufen = die Stiegen hinauf gehen
  • was aus dem Laden holen = etwas im Geschäft kaufen
  • im Zoo die Tiere ankucken = im Zoo die Tiere anschauen
  • Klamotten = ein Dialektwort, neutraler wäre Kleider
  • etwas gebacken bekommen = etwas hinkriegen, etwas schaffen
  • Bammel haben[1] = Angst haben
  • Quasselstrippe = redselige Person
  • ein olles Holzschwert[2] = ein mikriges Holzschwert
  • doof = blöd
  • Der Grüffelo: Vierfarbiges Pappbilderbuch[3] = Kartonbilderbuch (Pappe ist Slang)
  • Donnerlittchen, ein Pferd mitten auf der Terrasse! Es heißt Milchmann und seine gewaltigen Lippen zittern, als wolle es gleich losheulen[4]. = Donnerwas? heulen tun die Wölfe, weinen wär besser
Dass das kein ganz neues Phänomen ist, sieht man bei Erich Kästner. Ich mag seine Bücher und mir gefällt auch die darin verwendete Sprache, freche Berliner Schnautze eben. Aber ich würde so ein Buch nicht österreichischen Kindern vorlesen wollen, sonst fangen die womöglich noch an so daher zu reden. Kästner ist kulturgeschichtlich hochinteressant, aber gutes, neutrales Standarddeutsch hat er nicht geschrieben, allein schon diese ständigen norddeutschen Diminuitive: Pünktchen und Lottchen, Pony Hütchen, etc. Aus dieser Diminuitivinflation ist wohl später das "Käffchen" entstanden, ein Wort bei dem es mir die Haare aufstellt. Naja, du siehst: der Dialekt oder die Umgangssprache beeinflusst immer einen Autor, so er nicht ganz bewusst möglichst neutrales Deutsch schreiben will. Das ist ja auch ok, Dialekt ist ja nichts schlechtes. Mir gefällt der bairisch/österreichische Dialekt und jede andere Region hat auch ihre schönen Besonderheiten. Was mir nicht gefällt ist aber, wenn Leute in Norddeutschland selber ein dialektgefärbtes Deutsch reden oder schreibe und dabei meinen es wäre korrektes Standarddeutsch. Die selben Leute schreien auf, wenn einmal in einem Text Austriazismen oder Helvetismen vorkommen. Da heißt es dann: das versteht man ja nicht, könnt ihr nicht richtig Deutsch. Das ist Kulturarroganz, bzw. Kulturimperialismus. --El bes (Diskussion) 14:26, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Kleine Korrektur: Niederdeutsch oll heißt nicht „mikrig“ sondern „alt“. —[ˈjøːˌmaˑ] 14:32, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten
etymologisch ja, aber heute ist wohl nicht alles was als "oll" bezeichnet wird, gleichzeitig auch alt, nicht? --El bes (Diskussion) 14:33, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Richtig, oll wird auch allgemein abschätzig verwandt: „Ich krieg’ das olle Teil (z. B. den PC) einfach nicht zum Laufen!“ – dabei muss es sich nicht um ein altes „Teil“ handeln. Unter mikrig verstehe ich jedoch ausschließlich „(zu) klein“, „unterernährt“, und das passt mMn nicht zu oll. —[ˈjøːˌmaˑ] 15:04, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Teil ist noch so ein neues Unwort. Wenn bei einem Geschäft in der Auslage (norddt. Schaufenster) steht: "Jedes Teil 10 Euro", dann geh ich aus Prinzip schon nicht rein ;-) --El bes (Diskussion) 15:08, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Ich glaube, so richtig neutrales Standarddeutsch wird wohl keiner schreiben können, denn es gibt einfach Begrifflichkeiten - auch standardsprachliche! - die regional begrenzt sind. Treppe/Stiege ist ja so ein Beispiel. Eine Stiege ist bei uns eine kleine, enge Treppe, z. B. die auf den Dachboden führt. Da könnte man m. E. gar keinen einheitlichen Begriff finden. Bei Berufsbezeichnungen sieht's ebenfalls schwierig aus: Tischler sagen wir, aber in großen Teilen Westdeutschlands heißt der Schreiner. Welches Wort wollte man da den Vorzug geben, beides hat seine Berechtigung. Ebenso natürlich Sonnabend und Samstag (auch wenn letzteres sich immer stärker verbreitet). Daher kann man ja auch nicht so einfach den Jänner streichen, nur weil der nicht im gesamten Sprachgebiet vorherrscht.
"oll" bezeichnet neben alt auch Minderwertiges, wie JøMa schon geschrieben hat. Das Dt. Universalwb. des Dudens verzeichnet es zwar auch (im Rechtschreibduden als landschaftlich gekennzeichnet), verweist aber nur auf "alt". Ich würde das Wort aber als umgangssprachlich markieren (ähnlich wie "schnacken" 'reden'), standardsprachlich wäre für mich "alt". Danke für Deine Ausführungen.--IP-Los (Diskussion) 19:58, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Noch ein paar Fotos zum Thema: eine Stiege ist eine kleine, enge Treppe:
--El bes (Diskussion) 20:15, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Das sind bei uns wiederum einfach Treppen, es sei denn man tut ganz bescheiden, dann mögen das auch Stiegen sein ;-). Wie nennt man die denn in Österreich (ich meine nicht die großen, sondern die ganz schmal und zumeist hölzern sind) - einfach Treppen/Stiegen oder wird da eine Diminutivendung verwendet?--IP-Los (Diskussion) 20:53, 7. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Eigentlich ist alles eine Stiege, was Stufen hat und keine Leiter ist. Der Diminuitiv wäre übrigens Stiegl, wie die Biermarke, deren Sitz früher an der Stiege rauf zur Festung Hohensalzburg war. Das Wort "Treppe" kennt man natürlich passiv. Verwendet wird es fast nur in der Kompositaform "Wendeltreppe". Aber eigentlich steht das eh alles im Artikel Treppe drin. --El bes (Diskussion) 00:19, 8. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Das ist übrigens auch eine Stiege, eine sehr berühmte sogar:

Die Strudelhofstiege

--El bes (Diskussion) 00:22, 8. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Dass das Wort Treppe schon sehr lange für größere Bauwerke dieser Art verwendet wird, zeigen die Spanische Treppe, die Potemkinsche Treppe und etliche mehr. Ich bin ja auch eher norddeutsch geprägt und kenne das Wort Stiege sogar eher nur passiv. Den Stieg (vgl. Jungfernstieg kennt man, aber von einer Stiege spricht man selten. —[ˈjøːˌmaˑ] 09:04, 8. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Bei der Stiege in Odessa war ich schon einmal und eigentlich heißt sie Richelieu-Stiege, nach dem seinerzeitigen Bürgermeister. Gebaut wurde sie übrigens aus Triestiner Sandstein, also aus damals österreichischen Baumaterial ;-) Und zu Rom: 1829 schrieb noch diese Erlanger Zeitung von der sogenannten "spanischen Stiege". Erst später ist "Spanische Treppe" zu einem feststehenden Eigennamen geworden. --El bes (Diskussion) 13:35, 8. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Treppe ist ja ein mitteldeutsches/niederdeutsches Wort, der Grimm schreibt z. B.: "nd. md. wort, das dem obd. von haus aus fehlt". Es bedeutete zunächst "Stufe". Dieses Nebeneinander regionaler Begrifflichkeiten ist ja nicht ungewöhnlich (siehe oben), teilweise setzte sich eine in der Standardsprache durch, z. B. das aus dem Niederdeutschen stammende Ufer, wogegen Gestade heute eher poetisch anmutet oder quer (aus mittelhochdeutsch twerc, daraus mitteldeutsch/alemann. quer - oberdeutsch zwerch [vgl. noch Zwerchfell], nd. dwer/dwars) oder Zwerg (mnd. dwarch [vgl. engl. dwarf] - mhd. twerc > mitteldt. querch - oberdt. zwerg) usw. Ab dem 17. Jh. bezeichnete Treppe dann auch das, was im Oberdeutschen die Stiege ist. Dementsprechend gibt es natürlich auch für die Treppe in Rom schon frühe Belege, der Berliner Ludwig Tieck preist "Die spanische Treppe" (1805, Titel eines Gedichts), verwendet aber im allgemeinen daneben auch Stiege: "Viel schon seit Wochen / Verdank ich dir du hohe Stiege, / Mein freundlicher Nachbar."--IP-Los (Diskussion) 14:42, 8. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Christoph Kardinal Schönborn

Hallo, wirf doch mal einen Blick auf den Lebenslauf von Christoph Kardinal Schönborn auf den Seiten der Erzdiözese Wien. Gruß --Boobarkee (Diskussion) 23:25, 12. Jan. 2014 (CET)Beantworten

da steht in der Überschrift: Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn. --El bes (Diskussion) 23:34, 12. Jan. 2014 (CET)Beantworten
und weiter unten: "Durchs Kirchenjahr mit Christoph Kardinal Schönborn (Wien 2008)" --Boobarkee (Diskussion) 13:21, 13. Jan. 2014 (CET)Beantworten
die dürften wohl einen deutschen Praktikanten haben, der ihnen die Homepage macht und dem die Formulierung reingerutscht ist. --El bes (Diskussion) 19:29, 13. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Dann brauchst du aber über 44.000 solcher deutscher Praktikanten: [5] :-) --Boobarkee (Diskussion) 15:15, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Irgendwie scheint diese Mode in letzter Zeit aus Deutschland herüberzuschwappen. Man kann ja mal bei der Erzdiözese anfragen, wie in Österreich das offizielle Wording ist. In anderen stark "katholisch beeinflussten" Sprachen wie Spanisch, Italienisch, Französisch, Polnisch, etc. ist das auch nicht üblich den "Kardenal" zwischen Vor- und Familiennamen reinzuschieben. --El bes (Diskussion) 15:30, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten
Also eine rein deutsche Erfindung kann das ja nicht sein: [6]. Dass das eine "Mode der letzten Zeit" ist, wage ich ebenfalls zu bezweifeln: Es gibt auch zu Franz Kardinal König oder zu Theodor Kardinal Innitzer genügend Treffer auch auf österr. Seiten, insbes. diesen [7]. Die österr. Bischofskonferenz wird übrigens auch von Chr. Kard. Sch. geleitet: [8]. --Boobarkee (Diskussion) 17:51, 14. Jan. 2014 (CET)Beantworten