Bundesautobahn 17
Gesamtlänge | 44,75 km | ||
Bundesländer | Sachsen | ||
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Tschechien |
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Die brücken- und tunnelreiche Bundesautobahn 17 (Abkürzung: BAB 17) – Kurzform: Autobahn 17 (Abkürzung: A 17) – befindet sich noch teilweise im Bau. Sie führt von Dresden in südlicher Richtung zur tschechischen Grenze und ist derzeit bis Pirna befahrbar (Stand 01. Januar 2006). Als D 8 soll sie auf tschechischer Seite weiter bis Prag führen. Die Fertigstellung der durchgehenden Trasse bis Prag wird jedoch derzeit nicht vor 2012 erwartet.
Geschichte
Erste Planungen für diese Trasse stammen aus dem Jahr 1938. Anfang der 1980-er Jahre wurden erneut Planungen ausgeführt. Aus Kostengründen wurde damals eine Trassenführung vom Autobahndreieck Dresden ausgehend durch die Dresdner Heide in Richtung Pirna favorisiert. Bürgerproteste und fehlende finanzielle Mittel führten jedoch zu einem weiteren Aufschub des Baubeginns. Erst ab 1990 wurde der Bau wegen des sprunghaft angestiegenen LKW-Verkehrs auf der Bundesstraße 170 dringend. Anknüpfend an die Planungen der 1930-er Jahre wurde eine stadtnahe Trasse bei Dresden konzipiert. Der Abschnitt von Pirna bis zur Staatsgrenze wurde aus Gründen des Landschaftsschutzes weiter westlich geplant, da die ursprüngliche Trassenführung die Nationalparkregion Sächsische Schweiz berührt hätte.
Bau
Die Gesamtstrecke von 44,75 km soll 646,2 Millionen Euro kosten. Damit würde ein Kilometer Autobahn im Schnitt 14,44 Mio. Euro kosten.
Erster Bauabschnitt
Der erste Teil des 1. Bauabschnittes geht vom Autobahndreieck Dresden-West (A 4) bis zur Anschlussstelle Dresden-Gorbitz. Diese 3,6 Kilometer lange Strecke wurde am 8. Oktober 2001 freigegeben und kostete 53,6 Millionen Euro. Da der Zubringer nach Dresden, die Kesselsdorfer Straße (B 173), bisher nicht vierspurig ausgebaut wurde, kommt es dort häufig zu Staus. Der Ausbau sollte 2005 beginnen. Als Zubringer nach Freital wurde die Staatsstraße S 36 verlegt. Der Wilsdruffer Ortsteil Kesselsdorf soll eine Ortsumfahrung bekommen.
Der zweite Teil des 1. Bauabschnittes geht von der Anschlussstelle Dresden-Gorbitz bis Dresden-Südvorstadt. Diese 8,8 km lange Strecke hat 286,8 Millionen Euro gekostet. 87 % der Kosten entfielen auf die Tunnel-Brücken-Tunnel-Konstruktion zwischen Dölzschen (Dölzschener Tunnel) und Coschütz (Coschützer Tunnel) über den Plauenschen Grund und die Weißeritz. Hier kostete ein Meter Tunnelröhre ca. 40.000 Euro. Mit dem Bau dieses Teils wurde im Frühjahr 2000 angefangen. Die Sicherheitsstandards in den Tunneln sollen die höchsten in Deutschland sein. Ebenfalls auf diesem Streckenteil befindet sich die Grünbrücke für den Altfrankener Park. Die Eröffnung dieses zweiten Teilstückes verschob sich nach einem Kabelbrand im Coschützer Tunnel von Oktober 2004 zum 22. Dezember 2004 hin. Bereits ab Herbst 2005 sind umfangreiche Reparaturarbeiten in den Tunnels notwendig, um Baumängel zu beseitigen.
Zweiter Bauabschnitt
Der erste Teil des 2. Bauabschnittes geht von der Anschlussstelle Dresden-Südvorstadt bis Dresden-Prohlis. Die 3 Kilometer lange Strecke kostete 45 Millionen Euro und wurde bereits am 25. Oktober 2004 freigegeben, noch bevor der 1. Bauabschnitt vollständig fertig war.
Das restliche Teilstück des 2. Bauabschnittes von der Anschlussstelle Dresden-Prohlis bis Pirna ist 9,9 Kilometer lang und wurde am 22. Juli 2005 freigegeben. Die Baukosten waren mit 112,7 Millionen Euro veranschlagt. Zum Eröffnungtermin war die Lockwitztalbrücke nur auf der nördlichen Seite fertig gestellt. Sie wurde am 13. Dezember 2005 beidseitig freigegeben.
Dritter Bauabschnitt
Von der Anschlussstelle Pirna bis zur tschechischen Grenze sind es 19,3 Kilometer. Der Bau wurde am 8. Dezember 2004 offiziell begonnen, wobei die Arbeiten an den Brücken schon seit dem Frühjahr 2004 laufen. Er wird etwa 148,1 Millionen Euro kosten. Ende 2006 soll der Bau der Autobahn, ab dem Grenzübergang als tschechische Dálnice 8, bis Usti nad Labem abgeschlossen sein.
Bauwerke

Tunnel Altfranken
Der Tunnel Altfranken befindet sich im Verlauf in Höhe von Dresden-Altfranken. Er unterquert einen Park und wurde zwischen 2000 und 2004 in Offenbauweise gebaut. Er ist 345 m lang, hat zwei getrennte Röhren mit zwei Fahrspuren in Richtung Prag und drei Fahrspuren in Richtung Dresden-Gorbitz.
Tunnel Dölzschen
Der Dölzschener Tunnel besteht aus zwei Röhren und unterquert den Dresdner Stadtteil Dölzschen auf 1070 m Länge. Da er in westliche Richtung ein Steigung besitzt ist die nördliche Fahrbahn dreispurig gehalten, besitzt aber keinen Standstreifen.
Tunnel Coschütz
Der Coschützer Tunnel ist der längste Tunnel der A17 und unterquert den Dresdner Stadtteil Coschütz. Die zwei Röhren des Tunnels sind 2.332 m lang. Der Coschützer Tunnel ist mit dem Tunnel Dölzschen über die Weißeritztalbrücke im Plaunschen Grund verbunden.
Lockwitztalbrücke
Die Lockwitztalbrücke ist das größte und längste Brückenbauwerk der A17. Die Brücke ist 723 Meter lang und bis zu 64 Meter höher als der Talgrund. Die Brücke hat Spannweiten von bis zu 125 m und ist gekennzeichnet durch eine neuartige Konstruktionsform mit bogenförmigen Schrägstreben aus Stahlbeton. Damit wurde erreicht, dass aus Rücksicht auf ein Flora-Fauna-Habitat im Tal die Anzahl der Pfeiler auf acht reduziert werden konnte. Zudem besitzt die Brücke einen Kurvenradius von 2500 Metern; der Kreismittelpunkt liegt nördlich der Brücke.
Konflikte
Vor dem Bau der Zschonergrundbrücke musste erst eine illegale Bauwagensiedlung von der Polizei geräumt werden, in der sich Gegner zum Protest gegen den Bau der Autobahn niedergelassen hatten.
Die Anwohner der Bundesstraße 170 sind seit der Eröffnung des zweiten Teilstückes durch den gestiegenen Schwerverkehr noch mehr belastet als zuvor. Um den Verkehr zu reduzieren, wird der Grenzübergang Altenberg ab Februar 2006 für LKW über 12t in Richtung Tschechien gesperrt.
Konflikte gibt es bei der Streckenführung der anschließenden Autobahn D8 in Tschechien, da der geplante Streckenverlauf im Bereich des Böhmischen Mittelgebirges durch ein Naturschutzgebiet führt.