Zum Inhalt springen

John F. Kennedy als Namensgeber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. April 2007 um 06:42 Uhr durch YourEyesOnly (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 83.78.174.236 (Beiträge) rückgängig gemacht und letzte Version von Fischer.sebastian wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
John F. Kennedy
Datei:JFK Ich Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Berlin.png
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Berlin 1963 bei seiner Rede Ich bin ein Berliner

John Fitzgerald Kennedy (* 29. Mai 1917 in Brookline, Massachusetts; † 22. November 1963 in Dallas, Texas, durch ein Attentat) war nach Dwight D. Eisenhauer (Rep) der 35. Präsident der Vereinigten Staaten(19611963) und Mitglied der Demokratischen Partei. Er war Sohn des Millionärs Joseph P. Kennedy und Rose Fitzgerald Kennedy, der Tochter des früheren Bürgermeisters von Boston. Im Zweiten Weltkrieg diente Kennedy bei der US-Marine im Pazifik als Kommandant des Schnellbootes PT 109. Am 12. September 1953 heiratete er Jacqueline Lee Bouvier. Bis heute entstammen dem weitverzweigten Kennedy-Clan einflussreiche Politiker (siehe auch: Edward Kennedy).

Erst im Jahr 1976 wurde bekannt, dass Kennedy an Morbus Addison litt, einer unheilbaren Nebennierenrinden-Unterfunktion. Die schwere Erkrankung machte eine umfangreiche Hormon- beziehungsweise Cortisonbehandlung nötig. Wegen der daraus resultierenden erheblichen Schmerzen wurde ihm immer wieder eine Morphium- und Drogen-Abhängigkeit nachgesagt, was jedoch einer Überprüfung bislang nur bedingt standhalten konnte.

Kennedy hatte zahlreiche Affären, von denen auch seine Frau wusste. Ihm wird auch ein Liebesverhältnis mit Marilyn Monroe nachgesagt.

Aufgrund seines politischen Mutes, seines klugen Taktierens während der Kubakrise, das Verhindern des 3. Weltkrieges, seiner berühmten, vorausschauenden Reden (u. a. Rathaus Schöneberg in Berlin, American University in Washington D. C.) und seiner Ankündigung der ersten Mondlandung noch innerhalb der 60er Jahre, gilt er trotz seiner kurzen Präsidentschaft als einer der bekanntesten Menschen und international populärsten US-Präsidenten in der amerikanischen Geschichte.

Jugend und Studium

John Fitzgerald Kennedy wurde 1917 als zweitältester Sohn von Joseph P. Kennedy und Rose Fitzgerald Kennedy in Brooklin, Massachusetts geboren.

Als Sohn reicher Eltern genoss Kennedy eine privilegierte Jugend. Die Arbeit des Vaters, er war Inhaber eines Investment-Unternehmens, führte zu vielen Umzügen der Familie. So besuchte Kennedy verschiedene, meist teure und private Schulen in Massachusetts, New York und Connecticut. Ab 1931 besuchte er die Choate School in Wallingford, Connecticut, eines der elitärsten Internate für Jungen. Kennedy war kein herausragender Schüler und hatte schon zu dieser Zeit gesundheitliche Probleme. Oft musste er mehrere Tage, manchmal sogar Wochen im Bett bleiben. Auch seine Leidenschaft für Football musste der junge Kennedy aufgrund seiner schwachen Gesundheit während seiner Zeit an der Choate School aufgeben.

Nachdem er 1935 die Schule abgeschlossen hatte, reiste er mit seiner Schwester Kathleen und seinen Eltern nach England, um sich dort an der London School of Economics für ein Studium der Volkswirtschaftslehre einzuschreiben. Eine Krankheit zwang ihn jedoch das Vorhaben aufzugeben und sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Zurück in den USA, meldete er sich an der Princeton University an, musste diese aber wieder verlassen, nachdem er an Gelbsucht erkrankt war. Ein Jahr später, 1936, schaffte Kennedy schließlich den Einstieg ins Studium. Von 1936 bis 1940 studierte er Politik an der Harvard University. Während seiner Studienzeit reiste er viel, auch durch das kurz vor dem Krieg stehende Europa. Da sein Vater zu der Zeit als Botschafter in Großbritannien tätig war, stattete er auch ihm Besuche ab. Sein Studium war außerdem geprägt von seinem sich weiter verschlechternden Gesundheitszustand. Steroide, die man ihm zur Kontrolle seiner Darmentzündungen verschrieben hatte, sorgten nicht für Besserung, sondern riefen Osteoporose im Bereich der Lendenwirbel hervor.

1940 machte Kennedy erstmals auf sich aufmerksam, als er seine eigentlich nur für Studienzwecke gedachte Ausarbeitung über Englands Appeasement-Politik, auch als Buch unter dem Titel „Why England Slept“ veröffentlichte. Im Juni des Jahres verließ er Harvard mit einem Abschluss in Internationalen Angelegenheiten und schrieb sich für einige Monate in der Stanford University ein.

Die Diagnose von Morbus Addison an Kennedy fiel ebenfalls in seine Studienzeit. Doch dass er unter dieser Krankheit litt, wurde jedoch erst viele Jahre später bekannt.

Militär

1941 meldete sich Kennedy freiwillig bei der US-Armee. Doch auch hier bereitete ihm sein schlechter Gesundheitszustand Schwierigkeiten, insbesondere seine Rückenprobleme. Nachdem er zuerst abgelehnt worden war, wurde er im September gleichen Jahres mit Hilfe seines Vaters bei der US-Marine angenommen. Er bekam zunächst eine Bürotätigkeit zugewiesen. Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor und dem Kriegseintritt der USA besuchte Kennedy eine Marineoffiziersschule. Nach Abschluss seiner Ausbildung wurde er als Kommandant des Schnellbootes PT-109 in den Pazifik entsandt.

Am 2. August 1943 nahm Kennedys Boot an einer geheimen Nachtaktion bei den Salomonen teil. PT-109 wurde während der Operation von einem japanischen Zerstörer gerammt und sank. Zwei Mitglieder von Kennedys Crew starben. Kennedy selbst wurde an seinem ohnehin schon schwachen Rücken verletzt. Trotzdem zog er einen verwundeten Kameraden mit sich zu einer fünf Kilometer entfernten Insel, zu der auch der Rest seiner Mannschaft schwamm. Nach einigen Tagen wurden die Überlebenden von der Insel gerettet. Für seinen Einsatz erhielt Kennedy verschiedene militärische Auszeichnungen, darunter die Lebensrettungsmedaille (Lifesaving Medal) der United States Coast Guard, und wurde in den USA als Kriegsheld gefeiert.

Im Gegensatz zu John F. Kennedy überlebte sein Bruder Joseph P. Kennedy jr. den Krieg nicht. Er kam bei einem Flugeinsatz 1944 in Europa ums Leben. Damit ruhten die Hoffnungen des Vaters auf eine politische Karriere, die ihm selbst versagt geblieben war, nunmehr auf Johns Schultern.

Repräsentantenhaus

Nach dem Tod des Bruders war es nun John F. Kennedys Aufgabe, sich politisch zu engagieren mit dem Ziel, Präsident der USA zu werden. Diesen Anspruch hatte sein Vater, Joseph P. Kennedy, vorher an seinen verstorbenen Bruder gestellt. 1945 arbeitete Kennedy zunächst als Journalist und berichtete unter anderem von der Gründungskonferenz der Vereinten Nationen in San Francisco. Ein Jahr später wurde Kennedy, mit beträchtlicher finanzieller Unterstützung durch den Vater, in das Repräsentantenhaus gewählt. Ihm war sein eingeschränkter Einfluss dort klar. Er wusste, dass er auf diese Weise nicht genug Anhänger für einen Präsidentschaftswahlkampf würde sammeln können.

Senat

Im November 1952 wurde er zum U.S. Senator von Massachusetts gewählt. Damit war die erste Hürde zur Präsidentschaft überwunden. Doch Kennedy wusste, dass ein unverheirateter Mann nicht zum Präsidenten gewählt werden würde. Dies war neben seiner Liebe zu Jaqueline Bouvier ein weiterer Grund für die Hochzeit, die am 12. September 1953 gefeiert wurde. Später bekamen beide eine Tochter (Caroline Kennedy)und einen Sohn (John Kennedy jr.). 1956 unternahm Kennedy seinen ersten Versuch, in das Weiße Haus einzuziehen. Er kandidierte beim Demokratischen Parteitag für das Amt des Vizepräsidenten, unterlag jedoch Senator Estes Kefauver aus Tennessee. Seinen nächsten Anlauf unternahm Kennedy 1960, als er sich in der parteiinternen Vorausscheidung gegen Lyndon B. Johnson durchsetzte. In der Wahl am 8. November konnte sich Kennedy knapp gegen seinen republikanischen Kontrahenten Richard M. Nixon durchsetzen.

Präsidentschaft

Amtseinführung Kennedys 1961
John F Kennedy mit Wernher von Braun am 19. Mai 1963
Kennedy an der Berliner Mauer

Kennedy wurde im Alter von 43 Jahren Präsident und war nur 1036 Tage im Amt. In diese Zeit fielen jedoch einschneidende außenpolitische Ereignisse: Das Scheitern der Invasion Kubas in der Schweinebucht, die fortwährend schwelenden Unruhen in Vietnam, der Versuch das US-Engagements im Vietnamkrieg zu beenden, die Kubakrise um die Stationierung von sowjetischen Atomraketen in der westlichen Hemisphäre (s. Monroe-Doktrin), die Ankündigung der Mondlandung noch vor 1970 und der Bau der Berliner Mauer.

Er berief seinen Bruder Robert F. Kennedy als Justizminister in sein Kabinett. Diese Form der Ämtervergabe an Familienmitglieder wurde später in den USA gesetzlich verboten (vgl. Nepotismus).

Kennedy war der erste und bislang einzige katholische US-Präsident. Die Familie Kennedy stammte ursprünglich aus Irland. Irischstämmig waren auch viele Vertraute Kennendys, etwa sein Wahlkampfmanager und special assistant Kenneth O'Donnell.

Robert S. McNamara war unter ihm Verteidigungsminister.

Innenpolitisch bemühte sich Kennedy um Reformen. Bereits im Wahlkampf 1960 verkündete er das Regierungsprogramm der New Frontier: Nach dem Vorbild der amerikanischen Siedler gelte es, Neues Grenzland zu erobern. Es werde in seiner Präsidentschaft um die unerfüllten Hoffnungen und Träume gehen, die ungelösten Probleme von Krieg und Frieden, die ungeordneten Nischen von Ignoranz und Vorurteil sowie die unbeantworteten Fragen von Armut und Überfluss.

1962 sandte Kennedy Militäreinheiten an die University of Mississippi, damit sich der schwarze Student James Meredith dort immatrikulieren konnte. 1963 gab der US-Bundesstaat als letzter die Rassentrennung im Bildungssystem auf und erlaubte die Integration. Kennedy erhöhte den Mindeststundenlohn auf 1,25 US-Dollar. Die Wohnverhältnisse wurden verbessert, und das Arbeitslosengeld wurde erhöht. Zum 15. Jahrestag der Berliner Luftbrücke am 26. Juni 1963 besuchte Kennedy West-Berlin. Vor dem Rathaus Schöneberg hielt er seine berühmte Rede, in der er an der Seite des damaligen Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt seinen berühmten Satz sagte: „Ich bin ein Berliner“ (Anhören/?). Kennedy sagte auch zukünftig der Stadt und Deutschland die Unterstützung der USA als alliierter Schutzmacht zu.

Im Anschluss begann Kennedy seine Entspannungspolitik zwischen Ost und West zur Beendigung des Kalten Krieges. Die USA und die Sowjetunion installierten das Rote Telefon, welches in Wirklichkeit eine direkte Telex-Verbindung zwischen Moskau und Washington darstellte, um zukünftig beiden Regierungen in Krisensituationen eine schnellere Kommunikation zu ermöglichen und so einen Atomkrieg zu verhindern.

1963 einigte sich Kennedy mit der Sowjetunion und Großbritannien auf ein Atomteststoppabkommen. Im selben Jahr begann Kennedy mit dem Wahlkampf für eine nächste Amtszeit. Eine zweite Amtszeit galt als so gut wie sicher.

Am 4. Juni 1963 unterschrieb Kennedy die sogenannte Executive Order 11110. Die Order beinhaltete die vollständige Auflösung des Federal Reserve System (privates Währungssystem). Kennedy wollte die Kontrolle, selbst Banknoten herstellen zu können, um eine eigene Währung zu erhalten, an den Staat abgeben, um sich somit diese nicht mehr von Banken in Privatbesitz leihen zu müssen. Die amerikanische Bankenwelt musste um eine ihrer größten Einnahmequellen bangen. Kennedy wollte etwas erreichen, was in anderen Ländern (Beispiel: Deutsche Bundesbank) eine Selbstverständlichkeit darstellt. Darüber hinaus plante Kennedy das neu gedruckte Geld zinsfrei unter das Volk zu verteilen, was zwar den privaten Banken die üblichen Millionen-Gewinne kosten würde, jedoch der Allgemeinheit zugute kam. Das neu gedruckte Geld war bereits im Umlauf, als Kennedy ermordet wurde. Sein Nachfolger Lyndon B. Johnson erklärte die Order als erste Amtshandlung für ungültig, sodass die Privatbanken das sich bereits im Umlauf befindliche neue Geld umgehend wieder "einkassieren" und vernichten konnten. Vor Kennedy hatte nur noch Präsident Lincoln versucht, die private Zentralbank aufzulösen. Auch er wurde in seiner Amtszeit ermordet. Nach Kennedy gab es keinen weiteren Präsidenten mehr, der sich gewagt hätte, etwas gegen dieses ungünstige und absolut unkontrollierbare Währungssystem zu unternehmen.

Am 12. November 1963, nur wenige Tage vor seinem Tod, unterzeichnete Kennedy das National Security Memorandum Nr. 271, in dem er eine Zusammenarbeit mit der UdSSR in Weltraumangelegenheiten anstrebte. Zu einem gemeinsamen Weltraumprogramm der beiden Weltmächte in den 1960er Jahren sollte es jedoch nicht mehr kommen.

Noch einschneidender war Kennedys National Security Action Memorandum 263 vom 11. Oktober 1963. Es war ein entscheidendes Dokument und eine für die Zukunft grundlegende Ausrichtung der Außenpolitik Kennedys.

In Dokument 142 der Pentagon-Papiere ist der Inhalt des NSAM 263, hier auszugsweise zitiert, zu finden:

I B (2) Es ist ein Programm aufzustellen, nach dem die Vietnamesen soweit ausgebildet werden, daß die jetzt von Angehörigen der US-Streitkräfte übernommenen wesentlichen Aufgaben spätestens Ende 1965 in vietnamesischen Händen liegen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte es möglich sein, das Hauptkontingent der amerikanischen Truppen abzuziehen.

I B (3) In Abstimmung mit dem Programm zur Ausbildung von Vietnamesen für militärische Funktionen bereitet das Verteidigungsministerium sofort Pläne für den Abzug von tausend Militärangehörigen bis Ende 1963 vor, die in allernächster Zeit veröffentlicht werden sollen.

Die beiden zitierten Abschnitte stellen den Kern der Kennedy-Politik dar, nach der bis Dezember 1963 bereits 1000 Militärangehörige aus Vietnam abgezogen werden sollten. Bis 1965 sollte das Hauptkontingent folgen. Nach achtzehn Jahren militärischer Aktivität der USA in Vietnam, war dies ein deutliches Signal, dass Kennedy das militärische Engagement vor Ort beenden wollte. Das war die Nachricht, die in der Welt und bei den US-Militärs wie eine Bombe einschlug und für die entsprechenden Schlagzeilen sorgte. Doch bereits in der Woche nach Kennedys Beisetzung wurde diese Weisung Kennedys durch Lyndon B. Johnson wieder zurückgenommen und ins Gegenteil verkehrt. Bis 1965 wäre nach Kennedy das us-militärische Engagement in Vietnam beendet gewesen, doch durch seinen Tod trat genau das Gegenteil ein - der Vietnam-Krieg eskalierte und begann 1965.

Berühmte Reden

Auszug aus John F. Kennedys berühmter Rede vor der American University, die heute im Hinblick auf die Außenpolitik der USA bezüglich Vietnams und des Iraks wie eine Ohrfeige klingen muss:

"Welche Art Frieden meine ich? Welche Art Frieden suchen wir? Nicht einen Pax Americana, einen der Welt mit amerikanischen Kriegswaffen aufgezwungenen. Nicht den Frieden der Gräber oder die Sicherheit des Sklaven. Ich spreche über echten Frieden, jenen Frieden, der das Leben auf der Erde lebenswert macht, den Frieden, der es Menschen und Nationen möglich macht zu wachsen und zu hoffen und ein besseres Leben für ihre Kinder zu schaffen – nicht nur Frieden für Amerikaner, sondern Frieden für alle Männer und Frauen; nicht nur Frieden in unserer Zeit, sondern Frieden für alle Zeit.

Ich weiß, dass der Weg zum Frieden nicht so dramatisch ist wie der Weg zum Krieg – und dass die Worte derer, die sich um Frieden bemühen, häufig auf taube Ohren stoßen. Aber wir haben keine dringendere Aufgabe.

Lasst uns unsere Haltung, bezüglich des Frieden, selbst überprüfen. Zu viele von uns glauben, dass er unmöglich ist. Zu viele denken er sei unrealistisch. Aber das ist ein gefährlicher, miesmacherischer Glaube. Er führt zu der Auffassung, dass Krieg unvermeidlich ist -- diese Menschheit wird verurteilt -- dass wir von Mächten bestimmt werden, gegen die wir uns nicht wehren können.

Wir müssen diese Ansicht nicht hinnehmen. Unsere Probleme sind von Menschen gemacht -- also können sie auch von Menschen gelöst werden. Und der Mensch kann so groß sein, wie er möchte. Kein Problem menschlichen Schicksals ist größer als der Mensch selbst. Die Gründe und der Geist des Menschen haben häufig scheinbar unlösbare Probleme gelöst -- und wir glauben, dies wiederholen zu können.

So lasst uns nicht blind über unsere Meinungsverschiedenheiten hinwegsehen; aber lasst uns auch unser Augenmerk auf unsere gemeinsamen Interessen und auf jene Möglichkeiten lenken, durch die diese Differenzen sich beseitigen lassen. Und wenn wir auch jetzt noch nicht unsere Differenzen beenden können, so können wir doch wenigstens dazu beitragen, die Vielfalt in der Welt zu erhalten. Denn letztendlich ist das, was uns am stärksten miteinander verbindet die Tatsache, dass wir alle Bewohner dieses kleinen Planeten sind. Wir alle atmen die gleiche Luft, uns allen liegt die Zukunft unserer Kinder am Herzen, und wir alle sind sterblich."

Präsident John F. Kennedy vor der American University in Washington, D.C. am 10. Juni 1963

                           ---------------------------------------------------------------

Auszug einer Rede an die amerikanischen Zeitungsverleger, die der erst kurze Zeit amtierende Präsident Kennedy zehn Tage nach der missglückten Invasion in der Schweinebucht (Kuba) hielt. Sie spiegelt nicht nur deutlich seine Einstellung zu Geheimbünden (Bsp. Freimaurer, Skull & Bones etc.) wieder, seine Rede klagt ebenso versteckt die Geheimdienste an, die ihn unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und der Nicht-Ausführung bestimmter Sicherheitsvorkehrungen, die Invasion zur "Befreiung Kubas" haben genehmigen lassen. Später äußerte sich Kennedy wesentlich offensiver mit den Worten: "Ich werde die CIA in 1000 Stücke zerschlagen." Der Präsident und die Presse:

"Das Wort „Geheimhaltung“ ist in einer freien und offenen Gesellschaft widerwärtig; und wir stellen uns als Menschen von Natur aus und aus historischer Sicht gesehen den Geheimbünden, geheimen Eiden und geheim ablaufenden Prozessen entgegen. Wir sind vor längerer Zeit zu der Überzeugung gelangt, daß die Gefahren der übertriebenen und unberechtigten Geheimhaltung von sachdienlichen Hinweisen die Gefahren weit übertrafen, als diejenigen, welche veröffentlicht wurden, um sie zu rechtfertigen. Auch heute hat es wenig Sinn, wenn man sich der Drohung eines Geheimbundes entgegenstellt, indem man seine willkürlichen Beschränkungen nachahmt. Auch heute, macht es wenig Sinn, wenn wir das Überleben unserer Nation sichern, doch unsere Traditionen dabei verloren gehen. Und es geht eine sehr ernste Gefahr von denen aus, die eine erhöhte Sicherheit als notwendig propagieren indem sie danach streben, die Wichtigkeit der Einschränkung durch amtliche Zensur und Geheimhaltung zu erhöhen. Ich beabsichtige nicht, dies zu ermöglichen, soweit es unter meiner Kontrolle steht. Und kein Beamter aus meiner Administration, egal wie hoch oder niedrig sein Rang ist, ob Zivilist oder Militär sollte heute Abend meine Worte hier als eine Entschuldigung deuten, um Nachrichten zu zensieren, Meinungsfreiheit zu ersticken, unsere Fehler zu decken oder Tatsachen vor der Presse oder der Öffentlichkeit, die es verdient, diese zu erfahren, zurückzuhalten.

Wir stellen uns auf der ganzen Welt diesen in sich geschlossenen, unbarmherzigen Verschwörungen entgegen, die hauptsächlich mit verborgenen Mitteln versuchen ihren Einflussbereich zu erweitern – durch Unterwanderung statt durch Eingriff, durch Umsturz anstelle von Wahlen, durch Einschüchterung anstelle von freier Auswahl, durch verdeckt kämpfende Saboteure in der Nacht, anstelle eines Heeres am Tag. Es ist ein System, dass gewaltige, menschliche und materielle Betriebsmittel in einem fest verstrickten Gebäude für sich zusammengezogen hat, welche Militär, Diplomatie, Intelligenz, Ökonomie, Wissenschaft und politische Operationen kombiniert. Seine Bestrebungen werden verborgen, nicht veröffentlicht. Seine Fehler werden gedeckt, nicht mit Überschriften versehen. Andersdenkende werden zum Schweigen gebracht, nicht gelobt. Es werden weder Mühen noch Kosten gescheut, kein Gerücht wird gedruckt, kein Geheimnis wird aufgedeckt. Es leitet den kalten Krieg, kurz gesagt, mit einer Kriegsdisziplin, die weder Demokratie entstehen noch überhaupt hoffen lässt.

Kein Präsident sollte allgemeine Untersuchungen seines Programms fürchten. Eine Untersuchung macht es verständlich; und aus dem Verständnis entwickelt sich Zustimmung oder Ablehnung. Und beides ist notwendig. Ich bitte die Presse nicht um Unterstützung dieser Administration, jedoch bitte ich die Presse um Unterstützung bei der enormen Aufgabe das amerikanische Volk zu informieren und zu alarmieren. Ich habe vollstes Vertrauen in der Verantwortung und dem Engagement unserer Bürger, wann immer sie vollkommen informiert sind.

Ohne Debatten, ohne Kritik, könnte keine Administration und kein Land erfolgreich sein – und keine Republik kann überleben. Und das ist der Grund, warum der Athener Gesetzesgeber Solon es als ein Verbrechen für jeden Bürger ansah, vor Auseinandersetzungen zurückzuschrecken. Und das ist der Grund, warum unsere Medien durch die erste Gesetzesänderung geschützt wurde. Nicht in erster Linie, um zu belustigen und zu unterhalten, nicht um geistlos banales und sentimentales Zeug hervorzuheben, nicht einfach nach dem Motto „gib der Öffentlichkeit, was sie wünscht“, sondern um zu informieren, um Aufmerksamkeit zu erregen, um zu hinterfragen, um unsere Gefahren und unsere Gelegenheiten beim Namen zu nennen, unsere Krisen und Möglichkeiten aufzuzeigen, um zu führen, zu formen, eine öffentliche Meinung zu bilden und manchmal sogar diese zu verärgern.

Und so liegt es bei den Zeitungsverlagen, das Handeln der Menschen aufzuzeichnen, als Wächter ihres Gewissens und Bote ihrer Nachrichten - dass wir nach Stärke und Unterstützung suchen, überzeugt davon, dass durch Ihre Unterstützung der Mensch das sein wird, wozu er geboren wurde: Frei zu sein und unabhängig.

Präsident John F. Kennedy vor amerikanischen Zeitungsverlegern im Waldorf-Astoria Hotel in New York City am 27. April 1961

Das Attentat

Grab von John F. Kennedy

Hauptartikel: Attentat auf John F. Kennedy

Am 22. November 1963 wurde Präsident John F. Kennedy gegen 12.30 Uhr an der Dealey Plaza, einem Platz in Dallas, Texas mit mehreren Gewehrschüssen während einer Fahrt im offenen Wagen durch die Innenstadt von Dallas ermordet. Wenige Stunden nach dem Attentat wurde ein mutmaßlich Verdächtiger namens Lee Harvey Oswald der Öffentlichkeit präsentiert und zwei Tage später in Polizeigewahrsam in einem Parkhaus von Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen, noch bevor es zu einer Anklage oder einem Gerichtsprozess kommen konnte. Ein Schmauchspur-Test bei Oswald ergab, dass dieser am Tag des Attentats oder in den Tagen davor, keine Waffe abgefeuert hatte. Auch wurden Oswalds Fingerabdrücke an der vermeintlichen Tatwaffe nicht festgestellt.

An der Trauerfeier für Kennedy am 25. November 1963 nahm nach einer Schätzung der New York Times eine knappe Million Menschen teil. Kennedy wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.


Robert Kennedy, seine Schwägerin Jacqueline und deren Kinder während der Beerdigung

Vier Tage nach dem Attentat setzte Präsident Lyndon B. Johnson (zuvor Vizepräsident, wurde wenige Stunden nach dem Attentat als Präsident vereidigt) die sogenannte Warren-Kommission ein, die die Umstände des Attentats auf John F. Kennedy aufklären sollte. Die Kommission kam ein Jahr später zu dem Schluss, dass Oswald der alleinige Täter sei und es keine Verschwörung zur Ermordung Kennedys gegeben habe. Weitere Untersuchungen ergaben jedoch, dass die staatlichen Organe FBI, CIA und Secret Service erhebliche Informationen vor der Warren-Kommission geheim gehalten haben, die zu einem anderen Ergebnis hätten führen können. Auch wird stark bezweifelt, dass die Warren-Kommission selbst überhaupt Interesse an der Aufklärung des Attentats hatte, da ihre Mitglieder von den diversen staatlichen Institutionen abhängig bzw. sogar deren Mitglieder waren.

Später folgten zahlreiche weitere Untersuchungen, die zwar die Ungenauigkeiten, Widersprüche und auch Fälschungen vorheriger Ermittlungen aufdeckten, das Rätsel um das Attentat auf Kennedy jedoch nicht zweifelsfrei lösen konnten, da die Akten über Kennedys Ermordung bis 2029 unter Verschluss bleiben.

Namensträger

Veröffentlichungen

  • Why England Slept. Wilfred Funk, Inc., New York NY, 1940 (Erweiterung von JFK's Abschlussarbeit in Harvard)
  • As We Remember Joe. Privatdruck, Cambridge MA, 1945 (Privatdruck für Angehörige und Freunde zum Andenken an JFK's älteren Bruder Joseph Patrick Kennedy jr.)
  • Profiles in Courage. Harper & Row, New York NY, 1955 (deutsche Ausgabe: Zivilcourage, Wilhelm Frick Verlag, Wien, 1960)
  • The Strategy of Peace. Harper & Brothers, New York NY, 1960 (deutsche Ausgabe: Der Weg zum Frieden, Econ Verlag, Düsseldorf, 1961)
  • To Turn the Tide. Harper & Brothers, New York NY, 1962 (deutsche Ausgabe: Dämme gegen die Flut, Econ Verlag, Düsseldorf, 1962)
  • The Burden and the Glory. Harper & Brothers, New York NY, 1964 (deutsche Ausgabe: Glanz und Bürde, Econ Verlag, Düsseldorf, 1964)
  • A Nation of Immigrants. Harper & Row, New York NY, 1964

Literatur

  • Sieker, Ekkehard / Buchholz, Lothar: Rendezvous mit der Quote - Wie die ARD Kennedy durch Castro ermorden ließ. Marketing-Service Buchholz, 2006, ISBN 3-98112-891-5
  • Wilfried Huismann: Rendezvous mit dem Tod.Warum John F. Kennedy sterben musste. Pendo Verlag, 2006, ISBN 3-86612-095-8
  • Buchholz, Lothar: Labyrinth der Wahrheiten - Todesschüsse auf Kennedy. Marketing-Service Buchholz, 2004, ISBN 3-00-012869-7
  • Georg Schild: John F. Kennedy: Mensch und Mythos. Muster-Schmidt, Göttingen [und anderswo] 1997, ISBN 3-7881-0148-2
  • Thomas C. Reeves: A question of character: A life of John F. Kennedy. Free Press [unter anderem], New York, NY 1991, ISBN 0-02-925965-7
  • James N. Giglio: John F. Kennedy: A bibliography. Greenwood Press, Westport, Conn. [und anderswo] 1995, ISBN 0-313-28192-0
  • Robert Dallek: John F. Kennedy: Ein unvollendetes Leben. DVA, München 2003, ISBN 3-421-05200-X / Fischer, Stuttgart 2005, ISBN 3-5961-6488-5
  • Harald Biermann: John F. Kennedy und der Kalte Krieg: Die Außenpolitik der USA und die Grenzen der Glaubwürdigkeit. Schöningh, Paderborn [und anderswo] 1997, ISBN 3-506-77504-9
  • Lawrence Freedman: Kennedy's wars: Berlin, Cuba, Laos, and Vietnam. Oxford Univ. Press, New York [unter anderem ] 2000, ISBN 0-19-513453-2
  • Honoré M. Catudal: Kennedy in der Mauer-Krise: Eine Fallstudie zur Entscheidungsfindung in USA. Berlin Verlag, Berlin 1981, ISBN 3-87061-230-4
  • Irving Bernstein: Promises kept: John F. Kennedy's new frontier. Oxford Univ. Pr., New York, NY [unter anderem ] 1991, ISBN 0-19-504641-2
  • Joseph P. Berry: John F. Kennedy and the media: the first television President. Univ. Pr. of America, Lanham, Md. 1987, ISBN 0-8191-6552-2
  • Anthony Frewin: The assassination of John F. Kennedy: An annotated film, TV, and videography, 1963 – 1992. Greenwood Press, Westport, Conn. [und anderswo] 1993
  • Jim Garrison, On the Trail of the Assassins

Filme

  • Rendezvous mit dem Tod, Warum Kennedy sterben musste - Historische Dokumentation

Hollywood hat Kennedy in mehreren Filmen verewigt:

Siehe auch

Commons: John F. Kennedy als Namensgeber – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


Vorlage:Link FA Vorlage:Link FA