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Construcciones Aeronáuticas S.A.

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CASA 352L (HB-HOY) der Ju-Air in Zürich
CASA Jungmann von 1957
CASA C-212 der schwedischen Küstenwache
CASA C-295 der polnischen Luftwaffe

Construcciones Aeronáuticas SA (CASA) war ein 1923 gegründeter Flugzeughersteller aus Spanien der im Jahre 1972 die zweite große Flugzeugfabrik Hispano Aviación S.A. übernahm und seit 1999 als EADS-CASA und damit als spanischer Teil des multinationalen europäischen Luftfahrtkonzerns EADS firmiert.


Geschichte

CASA (1923-1999)

Die Construcciones Aeronáuticas SA (CASA) wurde von José Ortiz de Echagüe am 3. März 1923 in Sevilla gegründet. Die neue Firma begann sogleich mit der Wartung der zumeist importierten Flugzeuge diverser Hersteller. Im Mai 1928 wurde in Cádiz im süden des Landes eine neue Fabrik mit den modernsten elektrotechnischen Anlagen von ganz Spanien errichtet und gleichzeitig beginnt die Firma ihren ersten eigenen Flugzeugtyp zu entwickeln. Drei Jahre später erscheint das erste von CASA eigenständig entwickelte Flugzeug, die 1930 vorgestellte CASA I. Im selben Jahe besuchte König Alfons XIII. die Fabrik in Cádiz. Während des spanischen Bürgerkrieges wartete und reparierte CASA die im Einsatz befindlichen Flugzeuge der spanischen Nationalisten unter General Francisco Franco. Noch während des Bürgerkrieges beginnt die Lizenzfertigung der dreimotorigen Junkers Ju 52/3m aus Deutschland als CASA 352, dessen Produktion noch viele Jahre weiterlaufen sollte. In den folgenden Jahren erschienen einige neue Landflugzeug- und Wasserflugzeug-Projekte die zum Teil als Prototypen gebaut wurden aber letztlich nicht in die Serienproduktion gingen. Während dem zweiten Weltkrieg, an dem Spanien jedoch nicht beteiligt ist, begann 1940 nach Lizenz von Heinkel die Herstellung der Bomber Heinkel He 111 als CASA 2111. 1943 kauft die spanische Regierung insgesamt 33% von CASA und beginnt damit mit der langsamen Umwandlung von CASA zu einem Staatskonzern. 1945 wird in der Hauptstadt Madrid ein neues auf Modellbau und Herstellung mechanischer Komponenten spezialisiertes Werk eröffnet. Im April 1945 wird CASA eine in Barcelona gelandete Junkers Ju 90 der Lufthansa zur Erprobung und Überholung übergeben, ein angedachter Nachbau der großen Ju 90 ließ sich aus verschiedenen Gründen (Zusammenbruch des Deutschen Reichs und andere logistische Unzulänglichkeiten) nicht realisieren, aber diese Maschine kam bei der staatlichen Fluggesellschaft Iberia noch einige Jahre zum Einsatz. In der Folge wurde 1946 die Entwicklungsabteilung neu gegründet, um erneut eigene Flugzeugtypen mit eigener Technologie zu entwickeln, da einige Probleme der Vergangenheit wie z.B. der spanische Bürgerkrieg das Unternehmen zu einem Hersteller von Flugzeugen nach ausländischer Lizenz werden ließen, die über keine eigene Technologie-Basis für eigene Projekte mehr besaß und daher im internationalen Vergleich stark an Boden verloren hatte. In den kommenden Jahren nach dem Krieg und der politischen Isolation seitens der alliierten Mächte und besonders der USA war CASA neben der Lizenzproduktion deutscher Maschinen von Bücker, Heinkel und Junkers für die eigenen Luftstreitkräfte (Ejército del Aire Español) weiterhin hauptsächlich mit der Instandhaltung und Wartung von Flugzeugen der verschiedensten Hersteller beschäftigt die nach wie vor in Spanien im Einsatz waren, begann aber gleichzeitig wie geplant auch wieder mit der Entwicklung neuer eigener Flugzeugtypen. In den 50er Jahre Jahren erschienen dann auch diverse neue Verkehrsflugzeuge wie die C 201 Alcotan, die C 202 Halcon sowie die C 207 Azor, drei Maschinen welche jedoch allesamt im Vergleich zu US-amerikanischen Typen wie die Douglas DC-4 oder DC-6 schon bei ihrer Vorstellung nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit waren und daher außerhalb von Spanien keine Käufer fanden. Im Jahre 1957 erhielt CASA im Zuge der durch den kalten Krieg bedingten Annäherung an die USA einen Vertrag zur Instandhaltung und Wartung der im Rahmen der NATO in Europa (und auch in Spanien selbst) stationierten F-100 Super Sabre-Kampfflugzeuge der US-amerikanischen Luftstreitkräfte, was die wirtschaftliche Situation und damit die Existenz der Firma nunmehr langfristig sicherte. Später erhielt CASA von der spanischen Regierung einen Auftrag die in den USA gebauten Schulflugzeuge Lockheed T-33A Shooting Star zu modernisieren. Durch neue Aufträge finanziell gestärkt übernahm Construcciones Aeronáuticas S.A. 1972 den zweiten größeren Flugzeughersteller Spaniens Hispano Aviación S.A. und wurde mit anderen Herstellern aus Frankreich, Deutschland und Großbritannien Mitglied des in jenem Jahr gegründeten Airbus-Konsortiums. Trotz der Übernahme von Hispano wurde die Firmierung des Unternehmens nicht geändert und behielt seine Bezeichnung weiterhin bei. Als die spanische Luftwaffe ein neues Schulflugzeug benötigte um die alternden HA-200 Saeta, Lockheed T-33A Shooting Star und North American T-6 Texan zu ersetzen, wurde 1975 als erstes wirklich modernes CASA-Flugzeug mit Unterstützung von MBB aus Deutschland und Northrop aus den USA die C.101 Aviojet entwickelt und gebaut. Dieses kleine Düsenflugzeug kann auch als leichtes Erdkampfflugzeug eingesetzt werden, fand als spanisches Flugzeug erstmals auch einige Käufer im Ausland und fliegt noch heute bei der spanischen Kunstflugstaffel Patrulla Águila. In den 80er Jahren begann die Entwicklung der C.212 Aviocar, aus der eine ganze Familie von leichten Transportflugzeugen für militärische oder zivile Einsätze entstand und auf dem internationalen Markt sehr erfolgreich war. Der spanische Staat erhöhte seit 1943 im Laufe der Zeit seine finanzielle Beteiligung an CASA und besaß 1992 insgesamt 99,2% der Aktien bzw. der Firmenanteile. Im Jahre 1999 wurde CASA Mitglied des neugegründeten multinationalen europäischen Luftfahrtkonzerns EADS.

EADS-CASA (1999-heute)

Seit 1999 ist CASA ein Teil des europäischen Luftfahrtkonzerns EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) zusammen mit Aérospatiale-Matra aus Frankreich, Dornier GmbH und DASA aus Deutschland. Seit 1999 wird die nunmehr spanische Sparte von EADS als EADS-CASA bezeichnet, ist der größte spanische Unternehmen im Luft- und Raumfahrt-Sektor. Das Unternehmen ist auf drei große Bereiche konzentriert: Flugzeugbau, Wartung und Raumfahrttechnik und verfügt über etwa 7500 spezialisierte Mitarbeiter. Etwa 80% der Produktion wird ins Ausland exportiert und sicher jählich die Reinvestition von 15% des operativen Gewinns. Der aktuelle Vorstandsvorsitzende von EADS-CASA ist Francisco Fernández Sainz.

Bekannte Flugzeuge

Siehe auch