Peter Tosh
Peter Tosh (* 9. Oktober 1944 in Grange Hill (Jamaika); † 11. September 1987 in Kingston; eigentlich Winston Hubert McIntosh) war ein jamaikanischer Sänger.
Leben und Schaffen
Jugend
Peter Tosh, wegen seines umfangreichen Wissens über Cannabis als Medizin auch Bush Doctor genannt, zählte mit Bob Marley und Jimmy Cliff zu den einflussreichsten und herausragendsten Vertretern des Reggae. Er wurde am 9. Oktober 1944 in Grange Hill im Church Lincoln District auf der Karibikinsel Jamaika geboren. In jungem Alter zog er nach Belmont. Dort entwickelte sich seine Leidenschaft für die Musik, als er für die Bewohner des Dorfes auf Instrumenten spielte um ein paar Schillings zu verdienen. Mit 15 zog er dann aus der liebevollen, friedlichen Landschaft von Westmoreland nach Kingston in das Armutsviertel Trenchtown, ein Slum, mit wenigen oder keinen Aussichten ihn verlassen zu können. Bald darauf traf er auf Bunny Wailer und Bob Marley, und stieß dann auch zu der Band, die sich ab dann The Wailing Wailers nannte.
The Wailers
Wenige Zeit später begannen sie die ersten Aufnahmen im Coxstone Dodd´s Studio One zu machen. Das Resultat waren Hits wie "Simmer Down", "One Love", und den ersten Song den Peter sang "Hoot Nanny Hoot". Die Lieder ließen erahnen, dass die drei auch in Zukunft ernsthafte, bewusst politische Musik aufnehmen würden, in denen sie immer wieder die Missstände in der jamaikanischen Gesellschaft kritisierten, und zu Liebe und Frieden aufriefen, was man später mit dem Rastafarianismus in Verbindung bringen konnte. Allerdings verließen sie das Label aus sichtbaren Differenzen bald wieder, und kamen bei dem Label von Lee Perry, Upsetter Records, unter Vertrag. Kurz darauf gründeten sie auch ihr eigenes Label, das sie Tuff Gong nannten. Dieses Studio war auf der Fifty-Six Hope Road beheimatet. Doch auch die Zeit bei Lee Perry sollte nicht lange andauern. Um 1973 unterzeichneten sie bei dem Label Island Records des Produzenten Chris Blackwell einen Vertrag, der bis zum Tod von Bob Marley, und der daraus folgenden Auflösung von Bob Marley and The Wailers hielt. Am 13. April 1973 erschien das Album Catch A Fire, dessen Veröffentlichung für viele ein großer Moment in der Geschichte des Reggae darstellte. Reggae-Hymnen wie "Trenchtown Rock", "Stir It Up" oder die Tosh-Marley-Co-Produktion "Get Up Stand Up" machten die Wailers zu weltweit bekannten Musikern und jamaikanischen Nationalhelden. Mit wachsendem internationalen Erfolg steigerten sich jedoch auch die Differenzen der Gruppenmitglieder. Peter Tosh traute Chris Blackwell nicht, und kritisierte, dass Bob Marley immer mehr in den Vordergrund gerückt wurde. Die Hervorhebung von Bob Marley führte später auch zu der Umbenennung der Band in Bob Marley and The Wailers . Nachdem Peter und Bunny auf dem Album Burnin´ überwiegend nur noch als Backgroundsänger auftreten durften, führte dies zur Trennung, und somit dazu, dass Bunny Wailer als auch Peter Tosh ab 1974 ihre eigenen Wege gingen. Dennoch blieben beide, Tosh und Wailer, ihrem alten Freund und Bruder Bob, bis zum Tod von Peter Tosh 1987, und dem von Bob Marley 1981, in Freundschaft verbunden. Bunny Wailer produzierte und produziert bis heute ehemalige Bob-Marley-Titel und erinnert immer wieder an seinen Spirit.
Solokarriere
Nachdem Peter Tosh sich von The Wailers getrennt hatte unterzeichnete er einen Plattenvertrag bei Capitol Recors, und startete somit seine Solokarriere. In seinem ersten Album Legalize It forderte er die Legalisation von Marihuana. Sein zweites Album Equal Rights, auf dem er vor allem die Ungerechtigkeit auf der Welt kritisiert, wird von vielen Menschen für seine beste Arbeit gehalten. Mit seiner Word, Sound and Power Band nahm er alte Songs wie Downpressor Man oder auch Get Up, Stand Up neu auf. Kurz nachdem das Album veröffentlicht wurde, trat er neben vielen anderen Künstlern bei dem One Love Peace Concert am 22. April 1978 in Kingston auf. Dort tadelte er Premierminister Michael Manley und Oppositionsführer Edvard Seaga heftig für deren Untätigkeit, und rief gleichzeitig dazu auf, Marihuana zu legalisieren. Außerdem attackierte er das "Shitstem", dass seiner Meinung nach dazu benutzt wurde, die Schwarzen in Jamaika zu unterdrücken. Auf diese Aussagen reagierten die Politiker empört, und brutal, und ließen Peter Tosh wegen Drogenbesitzes inhaftieren. In Haft, wurde er von mehreren Polizeioffizieren über neunzig Minuten zusammengeschlagen.Mit viel Glück überlebte er es.
Bald unterzeichnete er bei dem Label der Rolling Stones nachdem Mick Jagger Peter´s Performance auf dem Konzert gesehen hatte. Während dieser Zusammenarbeit veröffentlichte Peter Tosh drei Alben. Das erste, Bush Doctor, wurde im Jahre 1978 veröffentlicht. Danach spielte er auf der US-Tour der Band auf dem Eröffnungskonzert, bevor er die Arbeit an den Alben Mystic Man von 1979 und Wanted Dread And Alive von 1981 begann. 1983 erschien das Album Mama Africa auf dem auch die Coverversion Johnny B. Goode von Chuck Berry enthalten war. Das Konzert im Greek Theatre in Los Angeles im August 1983, wurde auf der DVD Peter Tosh Captured Live festgehalten. Zu dieser Zeit war Peter Tosh in vielen Ländern durchaus bekannt. Den Rest seines Lebens verbrachte er ruhig in seinem Haus in Kingston mit seiner Frau Marlene Brown. Anfang September 1987 veröffentlichte er das Album No Nuclear War, und plante auf das Album eine Tournee folgen zu lassen. Doch diese Tour fand nicht statt.
Tod
Eine Woche später verbrachte er mit Freunden einen ruhigen Abend in seinem Haus in Kingston, bis plötzlich der Gunman Dennis "Leppo" Lobban vor der Tür stand, und Geld von Peter Tosh verlangte. Kurz darauf traf DJ Jeff "Free-I" Dixon mit seiner Frau ein. Alle Gäste wurden im Wohnzimmer von Peter Tosh´s Haus versammelt, und nocheinmal wurde Geld gefordert. Als Peter erklärte, dass kein Geld im Haus sei, eröffnete der Gunman mit zwei seiner Komplizen das Feuer. Marlene Brown wurde sofort getötet. Peter und Jeff Dixon starben später im Universitätskrankenhaus von Kingston an ihren Verletzungen.
Peter Tosh wurde nur 43 Jahre alt.
Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Tosh, Peter |
| ALTERNATIVNAMEN | Winston Hubbert McIntosh |
| KURZBESCHREIBUNG | jamaikanischer Sänger |
| GEBURTSDATUM | 9. Oktober 1944 |
| GEBURTSORT | Westmoreland (Jamaika) |
| STERBEDATUM | 11. September 1987 |
| STERBEORT | Kingston |