Dienstgradabzeichen der Bundeswehr
Die Dienstgradabzeichen der Bundeswehr dienen der Darstellung der Dienstgrade der Bundeswehr. Ferner ermöglicht sie die Zuordnung des Soldaten zur Gruppe der Heeres-, Luftwaffen- oder Marineuniformträger. Zusatzelemente kennzeichnen die Zugehörigkeit des Soldaten zu einer Laufbahn, Verwendungsreihe, Truppengattung oder ähnliches. Diese Zusatzelmente sind teils notwendig, um anderslautende Dienstgrade der verschiedenen Laufbahnen aber der selben Rangstufe zu unterscheiden. Nur Soldaten im niedrigsten Dienstgrad tragen keine Dienstgradabzeichen (möglicherweise aber Zusatzelemente).
Dienstgradabzeichen sind Teil der Uniformen der Bundeswehr. Maßgebliche gesetzliche Grundlage für Trageweise und Gestaltung ist daher die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten[1]. Konkretere Tragebestimmungen und Ausführungsvarianten enthält die ZDv 37/10 - Anzugsordnung für die Soldaten der Bundeswehr[2]. Ferner normieren eine Vielzahl Technischer Lieferbedingungen des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (und seiner Vorgänger) weitere Details.
Typen
Grundsätzlich unterschieden werden kann zwischen folgenden Typen:
- Schulterklappen: Dienstgradabzeichen sind in der Regel aus Metall gefertigt und werden auf die Schulterkappen der Uniform gesteckt (Die Metallabzeichen können nach ZDv 37/10 bei selbstbeschafften Dienstgradabzeichen durch handgestickte ersetzt werden). Die Tressen aus Metallgespinst werden auf die Schulterklappen aufgenäht. Diese Form der Dienstgradabzeichen ist besonders repräsentativ und findet sich daher am häufigsten am Dienst- und Gesellschaftsanzug.
- Ärmelabzeichen finden sich nur beim Dienstanzug der Marineuniformträger. Die Dienstgradabzeichen werden in Form von Tressen auf die Jacke oder das Hemd der Dienstanzüge der Marineuniformträger genäht. Historisch fanden sich auch bei Luftwaffe und Heer bis in die 1970er Jahre Ärmelabzeichen.
- Aufschiebeschlaufen werden auf die Schulterklappen der Uniform aufgeschoben. Die Embleme sind nach ZDv 37/10 stets (ein-) gewebt. Eine Abwandlung sind anklettbare oder aufnähbare Dienstgradabzeichen, die jedoch ansonsten völlig analog gestaltet sind. Aufschiebeschlaufen sind die einfachste Form der Dienstgradabzeichen und sind vorrangig am Feldanzug oder an sonstiger Kampfbekleidung vorzufinden.
Grundformen der Schulterklappen und Ärmelabzeichen
Die Dienstgradabzeichen aller Dienstgrade werden im Folgenden für einen Überblick zunächst anhand der Dienstgradabzeichen für die Schulterklappen des Dienstanzug dargestellt. Bei Marineuniformträgern werden zusätzlich Ärmelabzeichen für die Jacke dargestellt. Bei Heeresuniformträgern werden zunächst die Schulterklappen der Jacke dargestellt. Varianten der zunächst vorgestellten Dienstgradabzeichen werden im Anschluss exemplarisch behandelt.
Verwendungsabzeichen bzw. Unterlagen bzw. Paspelierungen sind uneinheitlich Beispiele verschiedener Verwendungsreihen bzw. Truppengattungen. Laufbahnabzeichen für Mannschafts- und Unteroffizierdienstgrade werden nur für Oberfähnriche (zur See) im Truppendienst (nicht Sanitätsoffizieranwärter) berücksichtigt. Dienstgradabzeichen für Marineuniformträger der Dienstgradgruppe der Offiziere werden mit dem Laufbahnabzeichen für Offiziere im Truppendienst (nicht Sanitätslaufbahn, nicht Militärmusikalischer Dienst, nicht Geomilitärischer Dienst) dargestellt. Weitere Zusatzelemente bleiben unberücksichtigt. Für einen genaueren Überblick über die Zusatzelemente siehe folgende Kapitel.
Mannschaften
Dienstgrad | Heeres- uniformträger |
Luftwaffen- uniformträger |
Marine- uniformträger |
Bermerkung | |
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Soldat | ![]() |
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• Soldaten im niedrigsten Dienstgrad tragen keine Dienstgradabzeichen. • Uniformknöpfe aus Metall fixieren Schulterklappen. Der Knopf für Marineuniformträger zeigt den „unklaren Anker“. • Farbige Paspelierung bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern in Farbe der Kragenspiegel • Alle (auch folgende) Embleme (nicht Tressen) auf Schulterklappen aus Metall zum Anstecken. • Ärmelabzeichen für Mannschaften auf dem Oberärmel. |
Gefreiter | ![]() |
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• Alle (auch folgende) goldfarbenen Tressen sind aufgenäht und aus Metallgespinst (Kupferkern mit vergoldetem Neusilbermantel aus 65 % Kupfer, 12 % Nickel, 23 % Zink) • Metallembleme sind altsilberfarben für Heeres- und Luftwaffenuniformträger; goldfarben für Marineuniformträger • Darstellung aller (auch folgender) Schulterklappe und Ärmelabzeichen für linke Schulter und linken Arm. Die Schrägbalken der Dienstgradabzeichen der rechten Seite sind vertikal gespiegelt. • Schrägbalken werden scherzhaft auch als „Pommes“ bezeichnet. |
Obergefreiter | ![]() |
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Hauptgefreiter | ![]() |
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Stabsgefreiter | ![]() |
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• Innerer (oberer) Schrägbalken für Stabsgefreite ist von den drei äußeren (unteren) Schrägbalken abgesetzt. |
Oberstabsgefreiter | ![]() |
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Unteroffiziere
Dienstgrad* | Heeres- uniformträger |
Luftwaffen- uniformträger |
Marine- uniformträger |
Bermerkung | |
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Unteroffizier Maat |
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• Alle (auch folgende) Embleme (nicht Tressen) auf Schulterklappen aus Metall zum Anstecken. • Alle (auch folgende) Tressen mit Metallgespinst und aufgenäht. • Metallembleme sind altsilberfarben für Heeres- und Luftwaffenuniformträger; goldfarben für Marineuniformträger • Alle (auch folgende) hellaltgoldfarbene Tressen für Heeres- und Luftwaffenuniformträger mit Metallgespinst Kupferkern mit Neusilbermantel (65 % Kupfer, 12 % Nickel, 23 % Zink); für Marineuniformträger goldfarbene Tressen mit Kupferkern und vergoldetem Neusilbermantel (65 % Kupfer, 12 % Nickel, 23 % Zink) • Farbige Paspelierung für alle Unteroffiziere außer Oberfähnrich und Unterlage beim Oberfähnrich bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern in Farbe der Kragenspiegel. • Ärmelabzeichen (auch folgende bis Obermaat) auf dem Oberärmel. • Umrandung aus Metallgespinst erinnert an das Portepee. • Umrandung wird scherzhaft auch als „(Dackel-) Rennbahn“ bezeichnet. |
Stabsunteroffizier Obermaat |
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Feldwebel Bootsmann |
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• Alle (auch folgende) Ärmelabzeichen auf dem Unterärmel. |
Oberfeldwebel Oberbootsmann |
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Hauptfeldwebel Hauptbootsmann |
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• Das Emblem („Kopfwinkel mit der Spitze nach oben“[1]) wird scherzhaft auch als „Fisch“ bezeichnet. |
Oberfähnrich Oberfähnrich zur See |
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• Dienstgradabzeichen für Oberfähnriche (zur See) beim Dienstanzug ähneln bereits der Grundform für Offiziere. Hintergrund ist, dass Oberfähnriche (zur See) bereits die Uniform der Offiziere tragen. • Silberne Zierkordel (Metallgespinst mit Aluminiumanteil) als Paspelierung und Schulterklappenunterlage in Farbe der Kragenspiegel bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern wie bei Dienstgradabzeichen der Offiziere (s.u.). Paspelierung erinnert an das Portepee. • Tresse der Marineuniformträger auf den Schulterklappen genau so breit wie Tresse der Ärmelabzeichen. |
Stabsfeldwebel Stabsbootsmann |
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Oberstabsfeldwebel Oberstabsbootsmann |
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Angsichts des begrenzten Platzes auf den Schulterklappen des Oberstabsbootsmanns, der das Zusammenrücken der Dienstgradabzeichen unumgänglich macht, und um trotzdem die Abstände zwischen den drei Winkel gleich zu gestalten, werden üblicherweise zur Darstellung der beiden äußeren Winkel zwei einzelne Anstecker benutzt (statt wie bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern ein Doppelwinkel). |
* oben Bezeichnung für Heeres- und Luftwaffenuniformträger; unten Bezeichnung für Marineuniformträger
Offiziere
Dienstgrad* | Heeres- uniformträger |
Luftwaffen- uniformträger |
Marine- uniformträger |
Bermerkung | |
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Leutnant Leutnant zur See |
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• Alle (auch folgende) Embleme (nicht Tressen) auf Schulterklappen aus Metall zum Anstecken. • Alle (auch folgende) Tressen mit aufgenäht. • Metallembleme sind silberfarben für Heeres- und Luftwaffenuniformträger bis Oberst; goldfarben für Marineuniformträger und Generale • Alle (auch folgende) goldfarbene Tressen mit Kupferkern und vergoldetem Neusilbermantel (65 % Kupfer, 12 % Nickel, 23 % Zink) • Alle (auch folgende) Ärmeladabzeichen auf dem Unterärmel. • Tressen der Marineuniformträger bis Kapitän zur See auf den Schulterklappen genau so breit wie Tressen der Ärmelabzeichen. • Farbige Unterlage aller (auch der folgenden) Schulterklappen bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern in Farbe der Kragenspiegel. • Silberne Zierkordel (Metallgespinst mit Aluminiumanteil) als Paspelierung aller (auch der folgenden Schulterklappen) für Heeres- und Luftwaffenuniformträger bis Dienstgrad Oberst erinnert an das Portepee. |
Oberleutnant Oberleutnant zur See |
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Hauptmann Kapitänleutnant |
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Stabshauptmann Stabskapitänleutnant |
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• Das Dienstgradabzeichen für den Stabskapitänleutnant entsprach einst dem Dienstgradabzeichen des Kapitänleutnants mit der Besonderheit, dass der Stern durch einen Eichenlaubzweig ersetzt wurde. |
Major Korvettenkapitän |
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• Eichenlaub ist ein traditionelles deutsches Symbol |
Oberstleutnant Fregattenkapitän |
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Oberst Kapitän zur See |
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Brigadegeneral Flottillenadmiral |
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• Goldene Zierkordel (Metallgespinst aus Silberdraht mit Goldauflage, feuervergoldet) als Paspelierung aller (auch der folgenden Schulterklappen) für alle Generale erinnert an das Portepee. • Äußerste Tresse der Schulterklappen der Flaggoffiziere auf den Schulterklappen nur halb so breit wie unterste Tresse der Ärmelabzeichen |
Generalmajor Konteradmiral |
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Generalleutnant Vizeadmiral |
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General Admiral |
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• Die Schulterklappe eines Admirals ist weder in der ZDv 37/10 bildlich dargestellt, noch in einer Technischen Lieferbedingung genauer beschrieben. Wenn die Außenmaße der Schulterklappe unverändert bleiben, muss der Stern die innerste Tresse wie dargestellt teilweise bedecken. |
* oben Bezeichnung für Heeres- und Luftwaffenuniformträger; unten Bezeichnung für Marineuniformträger
Varianten
Heeres- und Luftwaffenuniformträgern der Dienstgradgruppe Offiziere ist nach ZDV 37/10 anstelle der Metallabzeichen das Tragen selbstbeschaffter handgestickter Dienstgradabzeichen gestattet - in der Praxis ist dieser Type aber sehr selten. Neben den Dienstgradabzeichen auf hellgrauen Schulterklappen wie oben gezeigt existiert für Heeresuniformträger eine Variante (siehe Bild a) auf dunkelgrauem Tuch, die vor allem auf Diensthemd und Mantel angebracht wird. Außer dem andersfarbigen Gewebe sind die Dienstgradabzeichen ansonsten völlig identisch.
Für Marineuniformträger der Dienstgradgruppe Mannschaften ist das Tragen der dunkelblauen Jacke mit entsprechenden Ärmelabzeichen wie oben dargestellt relativ selten, da Mannschaften vor Vollendung des 30. Lebensjahres statt der Jacke i.d.R. das weiße oder dunkelblaue Hemd tragen. Die dort aufgenähten Ärmelabzeichen sind schlichter als die Dienstgradabzeichen, in Form und Abmessungen aber völlig identisch. Statt Tressen mit Metallgespinstanteilen bestehen die Schrägbalken aus goldgelben oder stahlblauen Tressen ohne Metallgespinstanteil (siehe Bild b und c).
Am Gesellschaftsanzug tragen Heeres- und Luftwaffenuniformträger sowie alle weibliche Soldaten Schulterklappen, während männliche Marineuniformträger die von der Jacke bekannten Ärmelabzeichen tragen. Bei männlichen Heeresuniformträgern ist das Gewebe der mit Seide überzogenen Schulterklappe passend zum Jacket schwarz (vgl. Bild d), während die Schulterklappen bei Luftwaffenuniformträgern und für alle weibliche Soldaten dunkelblau sind. Die Schulterklappen sind für Unteroffiziere (außer Oberfähnriche) schmaler als die der Offiziere. Beim Gesellschaftsanzug entfallen alle farbigen Paspelierungen oder Unterlagen in Farbe der Kragenspiegel. Die Schulterklappen sind mit einer Zierkordel aus Metallgespinst paspeliert (bei Generalen goldfarbene Zierkordel, bei sonstigen Offizieren und Oberfähnrichen silberfarbene (vgl. Bild d), bei sonstigen Unteroffizieren hellaltgoldfarbene).[3] Die Dienstgradabzeichen sind nach ZDv 37/10 für Unteroffiziere mit Portepee handgestickt[4]. Bei Offizieren sind handgestickte Abzeichen die Regel.[5] Für weibliche Offiziere im Dienstgrad Oberfähnrich zur See (SanOA) bis Flottenarzt/ -apotheker beträgt die Tressenbreite am Gesellschaftsanzug nur 10 (statt 14 mm wie bei den Schulterklappen des Dienstanzugs) bzw. 5 mm (statt 7 mm).
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a Dunkelgraue Schulterklappe für Heeresuniformträger (hier: Stabsunteroffizier Panzertruppe)
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b Ärmelabzeichen für das dunkelblaue Hemd (hier: Oberstabsgefreiter 10er Verwendungsreihen)
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c Ärmelabzeichen für das weiße Hemd (hier: Obergefreiter 20er Verwendungsreihen)
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d Schulterklappe für Gesellschaftsanzug Heeresuniformträger (hier Hauptmann)
Besonderheiten
Abweichend von der obigen Darstellung tragen Marineuniformträger der Dienstgradgruppe der Mannschaften im Wachbataillon BMVg keine Ärmelabzeichen. Entgegen der ZDv 37/10 werden in repräsentativen Truppenteile (u.a. Wachbataillon BMVg und Stabsmusikkorps der Bundeswehr) auch für Mannschaften und Unteroffiziere die Kragenspiegel beim Dienstanzug in Farbe der Kragenspiegel unterlegt. [6] Abweichend von der obigen Darstellung für die Jacke des Dienstanzugs entfällt an der Skibluse die farbige Paspelierung oder Unterlage in Farbe der Kragenspiegel.[6]
Grundformen der Aufschiebeschlaufen
Aufschiebeschlaufen sind in aller Regel sinngemäß völlig analog zu den oben gezeigten Schulterklappen gestaltet. Es ist daher ausreichend im folgenden statt einer erneuten Auflistung aller Dienstgrade nur exemplarisch die verschiedenen Ausführungen vorzustellen. Dienstlich gelieferte Aufschiebeschlaufen sind gewebt. Der häufigste Aufschiebeschlaufentyp für den Feldanzug weist schwarze oder goldene Embleme auf steingrau-olivem Grundgewebe auf:
Dienstgradgruppe | Heeres- uniformträger |
Luftwaffen- uniformträger |
Marine- uniformträger |
Bermerkung |
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Mannschaften | ![]() |
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• Bei Heeresuniformträgern liegen an der Ärmeleinsatznaht Schlaufen aus 0,4 cm breiter geklöppelter Flachlitze (kurz als Litze bezeichnet) in den Farben der Kragenspiegel an. • Aufschiebeschlaufen dieses Typs für Luftwaffenuniformträger weisen zur Unterscheidung der Uniformen von Luftwaffen- und Heeresuniformträgern eingewebte Doppelschwingen auf. Die Aufschiebeschlaufe mit Doppelschwinge sind länger als alle anderen Aufschiebeschlaufentypen. Alle anderen Typen für Luftwaffenuniformträger weisen keine Doppelschwinge auf. • Soldaten im niedrigsten Dienstgrad tragen i.d.R. keine Aufschiebeschlaufen. Ausnahmen sind Unteroffizier-/Maatanwärter, Bootsmannanwärter (vgl. unten) sowie Luftwaffenuniformträger, die auf steingrau-oliven Aufschiebeschlaufen ohne weitere Dienstgradabzeichen die Doppelschwinge tragen. |
Unteroffizier | ![]() |
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Stabsoffiziere | ![]() |
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• Diese Aufschiebeschlaufen werden auch auf dem Feldanzug, 3-Farben-Tarndruck getragen. • Die von Schulterklappen und Ärmelabzeichen vom Dienstanzug bekannten Sterne (s.o) werden bei Aufschiebeschlaufen nur von manchen Offiziersanwärtern getragen (vgl. unten). |
Generale Flaggoffiziere |
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ZDv 37/10-konforme Varianten
Fast völlig analog gestaltete Aufschiebeschlaufen für andersfarbige Uniformteile existieren sowohl für Heeres-, Luftwaffen- als auch Marineuniformträger. Heeresuniformträger tragen beispielsweise auf den Schulterklappen des grauen Pullovers schwarze Aufschiebeschlaufen mit hellgrauen (bei Generalen goldgelbe) Emblemen. Bei Marineuniformträgern sind dunkelblaue Aufschiebeschlaufen mit goldgelben Emblemen weit verbreitet und werden beispielsweise am Bordparka abgebracht. Für Luftwaffenuniformträger existiert beispielsweise für die Fliegerkombination eine Variante „hellgraue (goldgelbe für Generale) Embleme auf dunkelblauen Grundgewebe“ (ohne Doppelschwinge). Da letztere Farbkombination für Heeresuniformträgern unzulässig ist, kann die Doppelschwinge als Unterscheidungsmerkmal entfallen (ist aber beispielsweise bei der Fliegerkombi an anderer Stelle der Uniform angebracht).
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a Schwarzes Grundgewebe mit hellgrauen Emblemen für Heeresuniformträger (hier: Oberst ABC-Abwehrtruppe, grauer Pullover)
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b Dunkelblaues Grundgewebe mit hellgrauen Emblemen für Luftwaffenuniformträger (hier: Hauptmann, grau-blaue Fliegerkombination)
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c Dunkelblaues Grundgewebe mit goldgelben Emblemen für Marineuniformträger (hier: Kapitänleutnant zur See, Bordparka)
Nicht abgebildet sind annähbare oder anklettbare Dienstgradabzeichen für Sonderbekleidung wie beispielsweise die Panzerkombination oder Flugdienstanzug). Sie sind völlig analog zu den oben vier vorgestellten Auschiebeschlaufentypen gestaltet. Meist sind sie jedoch rechteckig und nicht leicht trapezförmig wie die Aufschiebeschlaufen. Bei diesem Aufschiebeschlaufentyp tragen Heeresuniformträger keine Flachlitze in Farbe der Kragenspiegel.
Auslaufende Varianten
Durch die Anordnung zur Änderung der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform des Soldaten vom 7. Februar 1996 wurde festegelgt, dass „am Kampfanzug, Tarndruck an Stelle der silberfarbenen Dienstgradabzeichen schwarzfarbene Dienstgradabzeichen getragen“ werden.[7] Die ZDv 37/10 wurde einhergehend zunächst um folgenden Hinweis ergänzt: „Bis zur Auslieferung von olivfarbenen Dienstgradaufschiebeschlaufen mit schwarzen Abzeichen für Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere bis Oberst des Heeres und der Luftwaffe sind die Aufschiebeschlaufen mit den entsprechenden grau eingewebten Abzeichen aufzutragen.“[8] Dieser Hinweis ist in der ZDv 37/10 mittlerweile entfallen. Für selbstbeschafte stein-grau olive Aufschiebeschlaufen sieht die ZDv 37/10 schwarze Embleme vor; sonst trifft die ZDv 37/10 im Text keine Aussage zur Farbe der Embleme der steingrau-oliven Aufschiebeschlaufen. Die ZDv 37/10 bildet sogar weiter hellgraue Dienstgradabzeichen auf steingrau-olivem Grundgewebe für sowohl oliv-unifarbene Oberbekleidung als auch für den Feldanzug, Tarndruck ab.[9] Die Aufschiebeschlaufen mit hellgrauen Emblemen auf steingrau-olivem Grundgewebe werden nicht mehr dienstlich gefertigt. Restbestände werden aber weiter ausgegeben und auf den Schulterklappen der Flecktarnbekleidung aufgetragen, obwohl dies dem Text der ZDv 37/10 und der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform des Soldaten[1] widerspricht. Insgesamt ist dieser Aufschiebeschlaufentyp daher für diese Bekleidung als „auslaufend“ aber als „noch“ geduldet zu beschreiben. Für oliv-unifarbene Oberbekleidung ist das Tragen der weißen Embleme auf steingrau-oliven und (damals noch) dienstlich gelieferten Aufschiebeschlaufen weiter vorschriftsgemäß - in der Praxis sind sie aber nur noch selten anzutreffen.
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a Aufschiebeschlaufen mit hellgrauen Emblemen auf steingrau-olivem Grundgewebe für Heeresuniformträger (hier: Oberstabsfeldwebel Heeresaufklärungstruppe)
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b Aufschiebeschlaufen mit hellgrauen Emblemen auf steingrau-olivem Grundgewebe für Luftwaffenuniformträger (hier: Oberstleutnant)
Geduldete Varianten
Folgende Aufschiebeschlaufen werden in der Praxis auf entsprechenden Schulterklappen im 5- oder 3-Farben-Tarndruck getragen. Sie sind nicht in der ZDv 37/10 beschrieben[2] und sind daher nicht ZDV 37/10-konform, werden daher auch nicht dienstlich geliefert und widersprechen der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten, die die oben dargestellten schwarzen Embleme auf steingrau-oliven Grundgewebe für den Feldanzug bestimmt[1]. Ausführungen wie unten dargestellt (hellgraue, schwarze oder goldgelbe - für Marineuniformträger und Generale - Embleme auf 5-Farben-Tarndruck sowie schwarze oder goldgelbe Embleme auf 3-Farben-Tarndruck) werden jedoch geduldet und bis in höchste Dienstgradgruppen getragen. Die selbstbeschafften Aufschiebeschlaufen werden meist mit eingestickten Dienstgradabzeichen ausgeliefert, obwohl die ZDv 37/10 sonst für Aufschiebeschlaufen stets (ein-) gewebte Embleme vorsieht.[2] Im Dienstalltag erschwert die schlechte Erkennbarkeit der schwarzen Embleme auf 5-Farben-Flecktarn besonders für Dienstgrade wie Feldwebel, Leutnant oder Major die korrekte Ansprache und das Grüßen (nicht persönlich bekannter) Soldaten.
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Aufschiebeschlaufen mit schwarzen Emblemen auf 5-Farben-Flecktarn für Heeresuniformträger (hier: Leutnant Panzertruppe)
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Aufschiebeschlaufen mit hellgrauen Emblemen auf 5-Farben-Flecktarn für Heeresuniformträger (hier: Oberst Heereslogistiktruppe)
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Aufschiebeschlaufen mit schwarzen Emblemen auf 3-Farben-Flecktarn für Heeresuniformträger (hier: Oberstabsfeldwebel Heeresfliegertruppe)
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Aufschiebeschlaufen mit schwarzen Emblemen auf 5-Farben-Flecktarn für Luftwaffenuniformträger (hier: Stabshauptmann)
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Aufschiebeschlaufen mit hellgrauen Emblemen auf 5-Farben-Flecktarn für Luftwaffenuniformträger (hier: Hauptfeldwebel)
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Aufschiebeschlaufen mit schwarzen Emblemen auf 3-Farben-Flecktarn für Luftwaffenuniformträger (hier: Oberstleutnant)
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Aufschiebeschlaufen mit goldgelben Emblemen auf 5-Farben-Flecktarn für Marineuniformträger (hier: Hauptgefreiter)
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Aufschiebeschlaufen mit goldgelben Emblemen auf 3-Farben-Flecktarn für Marineuniformträger (hier: Kapitänleutnant zur See)
Zusatzelemente
Verschiedene Zusatzelemente ergänzen die Dienstgradabzeichen. Sie dienen häufig der Kennzeichnung zu einer Dienstgrad- oder Laufbahngruppe oder zu einer anderen Gruppe innerhalb der Bundeswehr. Da die Rangstufen durch die oben gezeigten Dienstgradabzeichen bereits vollständig abgebildet werden, sind die Zusatzelemente nicht Teil der eigentlichen Dienstgradabzeichen. Für approbierte Sanitätsoffiziere sowie für einige Offizieranwärter der Dienstgradgruppe der Unteroffiziere, die spezielle von den üblichen Dienstgradbezeichnungen abweichende Dienstgradbezeichnungen besitzen, sind die Zusatzelemente aber wichtig, um die Bezeichnung des Dienstgrads eindeutig zu signalisieren.
Doppelschwinge
In die oliv-steingrauen Aufschiebeschlaufen der Luftwaffenuniformträger ist die Doppelschwinge (auch Fliegerschwinge) in Farbe der sonstigen Embleme (meist schwarz bzw. goldfarben für Generale) eingewebt. Die Doppelschwinge, die sich auch an vielen anderen Uniformteilen der Luftwaffenuniformträger findet, dient der Abgrenzung zu den steingrau-oliven Aufschiebeschlaufen der Heeresuniformträger. Aufschiebeschlaufen mit der Doppelschwinge sind länger und breiter als alle anderen Aufschiebeschlaufen. Auch Luftwaffenuniformträger im niedrigsten Dienstgrad tragen Aufschiebeschlaufen mit der Doppelschwinge auf sonst leeren Aufschiebeschlaufen, um die Abgrenzug zu Heeresuniformträgern mit sonst gleichen Feldanzügen sicherzustellen.
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Flieger (Luftwaffenuniformträger)
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Major (Luftwaffenuniformträger)
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Generalmajor (Luftwaffenuniformträger)
Waffenfarbe
Farbige Unterlagen oder Paspelierungen für Schulterklappen (nicht für das Jacket des Gesellschaftsanzuges und nicht für die Skibluse) bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern sowie 4 mm breite Flachlitzen unterhalb (d.h. an der Ärmeleinsatznaht anliegend) der Aufschiebeschlaufen (nicht bei annähbaren oder anklettbaren Dienstgradabzeichen) bei Heeresuniformträgern kennzeichnen die Zugehörigkeit zu einer Truppengattung, zur Gruppe der Luftwaffenuniformträger, zur Gruppe der Generale oder zur Gruppe der Offiziere im Generalstabsdienst (i.G.). Diese Farbe wird meist als Waffenfarbe bezeichnet und entspricht der Farbe der Kragenspiegel. Wafenfarbe der Generale ist hochrot, bei Offizieren im Generalstabsdienst karmesin, bei anderen Luftwaffenuniformträgern goldgelb, bei anderen Heeresuniformträger in der für die Truppengattung charakteristischen Farbe.
Verwendungsabzeichen
Marineuniformträger der Dienstgradgruppen Mannschaften und Unteroffiziere tragen auf den Schulterklappen und auf den Ärmeln (nicht aber auf Aufschiebeschlaufen) Verwendungsabzeichen, wenn sie nicht die Laufbahnabzeichen für Offiziere (Seestern, Äskulapstab und Abwandlungen, stilisierter Globus oder Lyra) oder für Offizieranwärter (Seestern, Äskulapstab und Abwandlungen) tragen (vgl. unten). Verwendungsabzeichen nehmen bei Marineuniformträgern eine ähnliche Funktion wie die Waffenfarbe bei Heeres- und Luftwaffenuniformträger ein, denn sie zeigen die Zugehörigkeit zu einer Verwendungsreihe. Für Schulterklappen sind die Verwendungsabzeichen wie die Dienstgradabzeichen goldfarbene metallgeprägte Anstecker. Auf den Ärmeln gleichen sie in Farbe den stahlblauen oder goldgelben Tressen der Dienstgradabzeichen. Verwendungsabzeichen sind jedoch nie aus Metallgespinst gefertigt. Die Verwendungsabzeichen für die Ärmel sind in der Regel maschinengestickt. Nur die stahlblauen Verwendungsabzeichen für das weiße Hemd für Mannschaften sind gewebt. Matrosen tragen die Verwendungsabzeichen auf sonst leeren Schulterklappen bzw. Oberärmeln. Verwendungsabzeichen werden am Ärmel direkt mittig unterhalb (Mannschaften), mittig oberhalb (Unteroffiziere mit Portepee) der Dienstgradabzeichen oder innerhalb des von den Tressen gebildeten Quadrats (bei Maat und Obermaat) positioniert. Auf Schulterklappen wird das Verwendungsabzeichen zwischen Knopf und Dienstgradabzeichen getragen. (Auch asymetrische) Verwendungsabzeichen für die linke und rechte Seite sind meist identisch, nur für die Verwendungsreihe 81 existieren linke und rechte Verwendungsabzeichen derart, dass die Schlange stets nach vorne blickt. Die Verwendungsabzeichen sind Abwandlungen des klaren oder unklaren Ankers und existieren für folgende Verwendungsreihen:
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Seemännischer Dienst (10er)
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Marineführungsdienst (20er)
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Marinewaffendienst (30er)
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Marinetechnikdienst (40er)
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Marinefliegerdienst (50er)
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Logistik und Stabsdienst (60er)
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Verkehrswesen und Marinesicherungsdienst (70er)
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Verwendungsreihe Sanitätsdienst (81) (Ausführung für linken Ärmel)
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Verwendungsreihe Militärmusikdienst (85)
Unteroffizieranwärter
Unteroffizieranwärter (bzw. Maatanwärter) tragen zur Kennzeichnung ihrer Laufbahn einen waagerechten Balken auf allen Schulterklappen, Aufschiebeschlaufen und bei allen Ärmelabzeichen in der selben Farbe und Form wie die Dienstgradabzeichen. Soldaten im niedrigsten Dienstgrad tragen ausschließlich (sieht man von der Verwendungsabzeichen für Marineuniformträger oder der Doppelschwinge ab) entsprechende Querbalken auf sonst leeren Schulterklappen, Aufschiebeschlaufen oder Oberärmeln.
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Schulterklappe für Flieger UA (Heeresuniformträger Heeresfliegertruppe)
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Aufschiebeschlaufe für Hauptgefreiter UA (Heeresuniformträger Fallschirmjägertruppe)
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Schulterklappe für Obergefreiter UA (Luftwaffenuniformträger)
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Aufschiebeschlaufe für Flieger UA (Luftwaffenuniformträger)
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Schulterklappe für Gefreiter UA (Marineuniformträger 50er Verwendungsreihen)
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Ärmelabzeichen für Gefreiter UA (Marineuniformträger 85 Verwendungsreihe)
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Aufschiebeschlaufe für Oberstabsgefreiter UA (Marineuniformträger)
Unteroffizieranwärter mit bestandenen Lehrgang (UA mbL) tragen auf allen Schulterklappen und Aufschiebeschlaufen für Luftwaffen- und Heeresuniformträger Schlaufen aus 8 mm breiter hellaltgoldener Metallgespinsttresse. Die Schlaufe entspricht in Farbe und Form der Tresse zur Umrandung der Schulterklappen der Unteroffiziere. Die Tresse wird in der Regel auf Höhe des (gedachten) unteren Querbalkens dieser Umrandung für Unteroffiziere aufgeschoben. Bei Aufschiebeschlaufen mit der Doppelschwinge wird die Tresse folglich zwischen Doppelschwinge und äußerstem Dienstgradabzeichen positioniert.
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Schulterklappe für Obergefreiter UA mbL (Luftwaffenuniformträger)
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Aufschiebeschlaufe für Stabsgefreiter UA mbL (Heeresuniformträger Jägertruppe)
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Aufschiebeschlaufe für Obergefreiter UA mbL (Luftwaffenuniformträger)
Feldwebelanwärter
Seit April 2002 tragen Feldwebelanwärter in Heeres- oder Luftwaffenuniform auf allen Schulterklappen eine altgoldfarbene Kordel aus Metallgespinst als Überziehschlaufe. Farbe und Material ähnelt der Tresse zur Umrandung der Luftwaffen- und Heeresuniformschulterklappen für Unteroffiziere. Die Kordel erinnert an das System zur Kennzeichnung der Offizieranwärter (vgl. unten). Bootsmannanwärter tragen seit April 2002 zur Kennzeichnung ihrer Laufbahn zwei waagerechte Balken auf allen Schulterklappen, Aufschiebeschlaufen und bei allen Ärmelabzeichen in der selben Farbe und Form wie die Dienstgradabzeichen. Matrosen tragen ausschließlich (sieht man von der Verwendungsabzeichen für Marineuniformträger ab) entsprechende Querbalken auf sonst leeren Schulterklappen, Aufschiebeschlaufen oder Oberärmeln. Der Kennzeichnung der Bootsmannanwärter ähnelt also der Kennzeichnung für Maatanwärter. Beachtenswert ist die reduzierte Breite der Embleme auf den gewebten Aufschiebeschlaufen für Bootsmannanwärter in der Dienstgradgruppe der Mannschaften.
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Schulterklappe Panzergrenadier FA (Heeresuniformträger Panzergrenadiertruppe)
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Aufschiebeschlaufe für Oberstabsgefreiter FA (Heeresuniformträger Gebirgsjägertruppe)
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Schulterklappe für Gefreiter FA (Luftwaffenuniformträger)
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Aufschiebeschlaufe für Unteroffizier FA (Luftwaffenuniformträger)
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Schulterklappe für Gefreiter BA (Luftwaffenuniformträger 30er Verwendungsreihen)
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Ärmelabzeichen für Gefreiter BA (Marineuniformträger 10er Verwendungsreihen)
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Aufschiebeschlaufe für Stabsgefreite BA (Marineuniformträger) (Man beachte die schmalen Balken)
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Aufschiebeschlaufe für Obermaat BA (Marineuniformträger)
Weitere
- Offiziere und Offizieranwärter:
- Sanitätsoffiziere und Sanitätsoffizieranwärter
- Offiziere im Militärmusiekdienst (Marineuniformträger)
- Offiziere im Militärgeographischen Dienst (Marineuniformträger)
- Reservistenabzeichen:
Kennzeichen am Sportanzug
Am [[Uniform (Bundeswehr)#Sportanzug|]] werden keine Dienstgradabzeichen im engeren Sinn getragen. Eine (für alle Unteroffiziere) oder zwei parallele (für alle Ofiziere) weiße Textiltressen auf dem Oberärmel (Langarm) oder auf der Brust (für kurzärmlige Bekleidung) und kurzer Sporthose (auf dem rechten Bein, vorne) kennzeichnen diese beiden Dienstgradgruppen. Die Umsetzung dieser nach ZDv 37/10 beschriebenen Kennzeichnung wird aber in der Praxis nicht immer konsequent umgesetzt.
Unterscheidung der Teilstreitkraft
Die Dienstgradabzeichen (ggf. in Verbindung mit der Schulterklappe) sind geeignet stets Heeres-, Luftwaffen- und Marineuniformträger auch ohne Ansehen der sonstigen Uniform zu unterscheiden.
- Goldfarbene Embleme für Unteroffiziere und Mannschaften, goldfarbene Tressen für Unteroffiziere und Offiziere oder Ärmelabzeichen kennzeichnen stets Marineuniformträger.
- Die übrigen Dienstgradabzeichen der Heeres- und Luftwaffenuniformträger ähneln sich, sind aber meist auch ohne Zusatzelemente zweifelsfrei unterscheidbar. Schulterklappen des Dienstanzugs sind bei Luftwaffenuniformträgern stets dunkelblau während sie bei Heeresuniformträgern hell- oder dunkelgrau sind. Aufschiebeschlaufen aus schwarzem Grundtuch sind Heeresuniformträgern vorbehalten. Aufschiebeschlaufen auf dunkelblauem Grundtuch sind Luftwaffenuniformträgern vorbehalten. Bei allen anderen Aufschiebeschlaufen (meist Aufschiebeschlaufen aus steingrau-oliven Grundgewebe) kennzeichnet die Doppelschwinge Luftwaffenuniformträger; Flachlitzen in Farbe der Kragenspiegel sind dagegen charakteristisch für Heeresuniformträger.
Geschichte
Dienstgradabzeichen aus der Gründungszeit

In der Aufstellungsphase der Bundeswehr wurden die Unteroffiziers- und Mannschaftsrangabzeichen auf dem Oberarm getragen. Die Winkel für Unteroffiziere sollten bereits im Juni 1959 Jahre wieder abgeschafft werden, was jedoch nur mit Verzögerung umgesetzt wurde. Auf der Arbeits-/ Kampfjacke entfielen sie erst 1965/66, als die neuen Schulterschlaufen mit einer umlaufenden Tresse eingeführt wurden. Die Tressen auf den Ärmeln blieben noch bis Anfang der 1970er Jahre im Gebrauch und „wanderten“ dann ebenfalls auf die Schulterklappen. Der waagerechte Balken für Unteroffizieranwärter (sog. Hoffnungsbalken) wurde erst nach bestandenem Unteroffizierslehrgang angelegt. Die betreffenden Soldaten traten am rechten Flügel bei den Unteroffizieren an und wurden als „Unteroffiziers-Diensttuer“ eingesetzt. Auf dem Hemd trugen Mannschaftsdienstgrade keine Rangabzeichen.
Die Tressen auf den Arbeits- und Feldanzügen waren aus hellgrauem, fast weißem, gemustertem Stoff, auf den grauen Stücken zunächst aus bronzefarbenem (Altgold) mit einem Muster versehenem Stoff und dann aus blassem, mit einem Muster vesehenem Goldgespinst gefertigt.
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Ärmelabzeichen Stabsunteroffizier für Wintermantel alter Art
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Ärmelabzeichen Unteroffizier für Feldanzug, splittertarn
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Ärmelabzeichen Hauptgefreiter UA für Regenmantel
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Ärmelabzeichen Hauptgefreiter für Ausgehanzug neuer Art
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Ärmelabzeichen Obergefreiter UA für Arbeitsanzug, Moleskin
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Ärmelabzeichen Obergefreiter für Feldanzug, jagdmeliert
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Ärmelabzeichen Gefreiter UA für Arbeitsanzug, Fischgrätmuster
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Ärmelabzeichen Gefreiter für Uniformjacke, alter Art, zweireihig
Dienstgradabzeichen zum Kampfanzug / jagdmeliert
Zum „Kampfanzug“ (splittertarn bzw. jagdmeliert) und zum Arbeitsanzug (oliv) wurden als Dienstgradabzeichen von Offizieren und Portepeeunteroffizieren Aufschiebeschlaufen getragen; Unteroffiziere ohne Portepee und Mannschaftsdienstgrade trugen die Winkel und Balken auf beiden Oberarmen. Die Aufschiebeschlaufen für Offiziere waren ähnlich wie aktuell, jedoch waren die Sterne größer und hatten ein Diagonalmaß von 20 mm; die für Portepeeunteroffiziere hatten hellbronzefarbene Winkel mit einem Breitenmaß von 28 mm, jedoch keinerlei Umrandung. Diese Abzeichen wurden vereinzelt bis in die 1970er Jahre auch auf dem „Arbeits- und Feldanzug Steingrau, Moleskin“ getragen, was zwar nicht den Vorschriften entsprach, jedoch stillschweigend geduldet wurde. Die farbigen Waffengattungslitzen wurden erst in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre eingeführt, vorher gab es sie nicht.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Der Bundespräsident (Hrsg.): Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten. BPräsUnifAnO. 14. Juli 1978 (PDF).
- ↑ a b c Hartmut Bagger, Führungsstab der Streitkräfte I 3 , Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 37/10. Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr. Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008. Bonn 16. Juli 2008, 4 Kennzeichnungen, S. 539 (Digitalisat (PDF; 3,5 MB) – Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996).
- ↑ vgl. ZDv 37/10 Nr. 409. Die dazu im Widerspruch stehende in ZDv 37/10 Nr. 508 beschriebene 0,4 cm breite hellaltgoldene Tresse (beim Dienstanzug 0,8 cm) aus Metallgespinst ist in der Praxis nicht anzutreffen
- ↑ für Feldwebel- und Bootsmannanwärter der Dienstgradgruppe Unteroffiziere ohne Portepee sind die waagerechten Balken streng nach ZDv 37/10 nicht handgestickt sondern Metallanstecker
- ↑ die ZDv 37/10 erlaubt auch Metallanstecker, die in der Praxis jedoch nur sehr selten vorkommen.
- ↑ a b vgl. An- und einnähbare Schulterklappen für Heer und Luftwaffe (paspeliert oder unterlegt). (PDF) Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung, 26. September 2006, abgerufen am 12. Dezember 2013.
- ↑ Anordnung zur Änderung der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform des Soldaten. Vom 7. Februar 1996. In: Bundespräsident Roman Herzog, Bundeskanzler Helmut Kohl, Bundesminister der Verteidigung Volker Rühe (Hrsg.): Bundesgesetzblatt. 1996 Teil I, Nr. 10. Bonn 22. Februar 1996 (Digitalisat (PDF)).
- ↑ vgl. Deckblatt Hartmut Bagger, Führungsstab der Streitkräfte I 3 , Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 37/10. Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr. Juli 1996. Bonn 16. Juli 1996, 4 Kennzeichnungen, S. 539 (Digitalisat (PDF) – Mit eingearbeiteten Änderungen bis 17. Juli 2003).
- ↑ vgl. Bild 201/1 oder 201/3 ZDv 37/12
Weblinks
- Dienstgrade in der Bundeswehr. Bundesministerium der Verteidigung, Leiter des Presse- und Informationsstabes, abgerufen am 8. Januar 2014.
- Sterne, Streifen, Kragenspiegel. Bundesministerium der Verteidigung, Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr, abgerufen am 8. Januar 2014.
- Dienstgradabzeichen aller Teilstreitkräfte der Bundeswehr. Bundesministerium der Verteidigung, Leiter des Presse- und Informationsstabes, abgerufen am 8. Januar 2014.