Cornel Wachter


Cornel Wachter (* 25. November 1961 in Köln) ist ein deutscher Bildhauer und Maler. Er ist Ur-Urenkel des Augenarztes Albert Mooren.
Leben
Nach dem Abitur am Humboldt-Gymnasium Köln begann Cornel Wachter eine Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer an der Bauhütte der Hohen Domkirche zu Köln.
Wachter war Mitwirkender der „CIVILwarS—Produktion“ von Robert Wilson, Heiner Müller und Jürgen Flimm. Es folgte die Beteiligung am Künstlerduo UnterbezirksDada. Neben weltweiten Einzelausstellungen erstellte er 1993 eigene Arbeiten im Atelier des Malers Sigmar Polke. 1999 war Wachter Initiator und Organisator der Wiederbelebung der ersten Oper mit deutschem Libretto, Alceste (1773) von Anton Schweitzer und Christoph Martin Wieland. 2001 kam es zur Weltersteinspielung mit den Erfurter Philharmonikern auf zwei CDs für Naxos und weltweit auf Marco Polo. Er war zudem Gründungsmitglied des „Club der offenen Herzen“ zur Unterstützung obdachloser Mitbürger. 2002 startete er das weltweite Kunstprojekt „Have a nice round“ im Land- und Golf-Club von Köln. 2007 machte das Projekt auf den Trikots der größten Jugendabteilung im DFB, der des SC Fortuna Köln Station.
2003 war Wachter zusammen mit Pfarrer Hans Mörtter Initiator und Organisator des „Kölner Signals gegen den Irak-Krieg“. Hierbei waren auch Günter Grass, Walter Jens, Jean Pütz, die Band Wonderwall, Heidi Schüller, Ulrike Nasse-Meyfarth, Johan Galtung, Dieter Wellershoff, Prof. Dr. Dieter Ronte, Jörg Immendorff, und Bettina Böttinger beteiligt. Wachters künstlerische Reaktion auf das Attentat am Gutenberg-Gymnasium von Erfurt, die Tischskulptur „Diary of an ennuyé - Tagebuch eines Gelangweilten“ ist Teil der ständig gezeigten Sammlung des Kunstmuseums Bonn. 2003 startet er das Projekt Geist ist geil mit einer großen Ausstellung in der ACC Galerie Weimar.
Am 14. Oktober 2007, dem 75. Geburtstag seines Kollegen Wolf Vostell goss Wachter als Hommage an seinen 1998 verstorbenen Vorgänger seine fahrbereite rote Mercedes A-Klasse in einen Mantel aus Beton. Die Gruppe Makrosoft, Trini Trimpop, Die Toten Hosen und Rüdiger Esch von den Krupps, schufen die Musik zu dem Ereignis. Standort der Hommage-Plastik ist vor dem Rheinische Landesmuseum Bonn. 2008 zeigte Wachter eine interaktive Installation im Kölner Wallraf Richartz Museum und stellt die Frage: „Wann haben Sie das erste Mal bewusst Kunst erlebt?“ Kollegen wie Robert Wilson, Marina Abramovic, Desmond Morris, Kurt Masur aber auch Marietta Slomka, Frieder Burda, Alexander Beyer, Ingvild Goetz, Wulf Herzogenrath, Sigmar Polke, Frank Schätzing, Klaus Staeck, Christoph Vitali, Lawrence Weiner, Sabrina Zwach, Konstantin Wecker, Helmut Zerlett, Reinhold Würth, der Fotograf Boris Becker oder Klaus Honnef beteiligen sich an dieser Arbeit des Künstlers. Der Verlag E. A. Seemann veröffentlichte die Antworten in dem Buch "Ich fand Kunst doof und gemein - Mein erstes Kunsterlebnis". Anfang 2014 folgt Wachters zweites Buch mit dem Titel "...als Paul McCartney mich anrief - Meine erstes Musikerlebnis" bei E.A.Seemann. Musiker und Musikfreunde von Anna Netrobko, Frank Zander, Steve Hackett bis Tine Wittler und Janosch berichten wie Musik in ihr Leben kam.
Anlässlich des 275. Geburtstag des Weimarer Klassikers Christoph Martin Wieland, am 5. September 2008 initiierte Cornel Wachter die Uraufführung des Stabat mater von Giovanni Battista Pergolesi in der von C. M. Wieland 1781 geschriebenen deutschen Fassung. Unter der Leitung von Alexander Eberle, dem Chordirektor des Aalto-Theater spielte das Münchner Barockorchester L’arpa festante, es sangen die Sopranistin Elisabeth Scholl und der Countertenor Alexander Schneider in der Kirche St.Peter zu Oßmannstedt, dem „Wielanddorf“ bei Weimar.
Cornel Wachter erkrankte im Februar 2010 an Darmkrebs. Nach einer Operation und Chemeotherapie veranstalteten Wachter und das Darmzentrum Köln, die Kampagne „Kölner gegen Darmkrebs“ und erhielten hierfür den Felix Burda Award 2012 der Felix Burda Stiftung.[1]
Mit dem Schauspieler Ralf Richter und dem Pfarrer der Kölner Lutherkirche Hans Mörtter plant Cornel Wachter das "7 Sternehotel" für Obdachlose unter dem Motto "obdachlos - in Würde leben - Mensch sein" in Köln. Es geht um selbstverwaltetes Wohnen im Gegensatz zu unwürdiger Unterbringung in Massenunterkünften, in von Künstlern und Betroffenen gestalteten "wertvoller" Umgebung.
Der Künstler lebt in Köln.[2]
Auszeichnungen
- Friedrich-Vordemberge-Stipendium
- 1997 Kunstpreis der Stadt Köln
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Felix Burda Award 2012 für das Darmzentrum Köln. meinesüdstadt.de, abgerufen am 20. Juli 2012.
- ↑ Durch die Südstadt mit Cornel Wachter. Kölner Stadt-Anzeiger, 30. Mai 2012, abgerufen am 20. Juli 2012.
Personendaten | |
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NAME | Wachter, Cornel |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 25. November 1961 |
GEBURTSORT | Köln |