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Milne Bay Province

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Milne Bay ist eine der 19 Provinzen von Papua-Neuguinea. Es ist etwa 14.000 qkm groß und zählt rund 210.000 Einwohner. Hauptstadt ist Alotau mit knapp 10.000 Einwohnern im Jahr 2000.

Milne Bay ist keine reine Inselprovinz – knapp die Hälfte der Provinz liegt auf dem Festland und bildet den äußersten Südostzipfel der Insel Neuguinea. Nur im äußersten Westen der infrastrukturell nicht gut erschlossenen Provinz gibt es mit den Ausläufern des Owen Stanley Range-Gebirgskamms höhere Erhebungen. Der Rest des Festlandteils besteht aus vielen Halbinseln und Buchten, unter denen die Milne Bay nur eine ist.

John Moresby (siehe auch Port Moresby) benannte ursprünglich nur die Südostspitze der Insel Cape Milne, als er sie 1873 umsegelte, nach dem dienstältesten britischen Marinechef. Die Bucht dahinter benannte er Discovery Bay, sie wurde aber schließlich in Milne Bay umgetauft.

Interessanter als das Festland und die relativ neue und als reizlos geltende Hauptstadt Alotau sind die Inseln der Provinz. Dem Festland recht nahe liegen die D’Entrecasteaux-Inseln mit den Hauptinseln Fergusson (1345 qkm), Normanby (1036 qkm) und Goodenough.

Weiter entfernt am nördlichen Ende des im Ozean liegenden Territoriums liegen die Trobriand-Inseln, die vor allem durch die Berichte des Anthropologen Bronislaw Malinowski bekannt geworden sind. Die Hauptinsel ist Kiriwina.

Weitere wichtige Inseln sind Woodlark im Nordosten und der Louisiaden-Archipel im äußersten Südosten mit der Hauptinsel Tagula (802 qkm). Ferner gibt es einige kleinere Inseln und Inselgruppen.

Kula Ring

Die Bewohner der Inseln vor Milne Bay stehen teilweise den polynesischen Stämmen der Südsee nahe, wie etwa bei den Trobriandern. Noch vor kurzem gab es unter den vielen und teils weit voneinander entfernten Inseln ein nichtkommerzielles Tauschritual namens Kula Ring. Bei diesem Ringtausch, bei dem immer nur die nächsten Tauschpartner bekannt waren, ging es um die Pflege gutnachbarlicher Beziehungen. Keiner der Stämme versuchte sich zu bereichern bei dem Ritual, das lebenslange Freundschaften zwischen den Bewohnern verschiedener Inseln stiften sollte. Getauscht wurden in die eine Richtung rote Muschelgeld-Halsketten, in die andere wertvolle Armbänder. Die Tradition des Kula Ring schuf in den sehr unterschiedlichen Stämmen der Milne-Bay-Inseln viele kulturelle Gemeinsamkeiten.