Merzdorf (Elbe-Elster)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 24′ N, 13° 32′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Elbe-Elster | |
Amt: | Schradenland | |
Höhe: | 100 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,78 km2 | |
Einwohner: | 805 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04932 | |
Vorwahl: | 03533 | |
Kfz-Kennzeichen: | EE, FI, LIB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 62 336 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Großenhainer Straße 25 04932 Gröden | |
Website: | www.amt-schradenland.de | |
Bürgermeister: | Dr. Hartmut Zirm (CDU) | |
Lage der Gemeinde Merzdorf (Elbe-Elster) im Landkreis Elbe-Elster | ||
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Merzdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Elbe-Elster im Süden von Brandenburg. Die Gemeinde gehört dem Amt Schradenland mit Sitz in der Gemeinde Gröden an.
Geografie
Merzdorf ist die kleinste der vier Schradenlandgemeinden und liegt im südöstlichen Teil des Landkreises Elbe-Elster in unmittelbarer Nähe der Stadt Elsterwerda. Zu Merzdorf gehört der Ortsteil Seifertsmühl.
Geschichte
Ortsgeschichte
Merzdorf, früher auch Mertensdorf genannt, wurde 1406 als Mertinsdorff erstmals erwähnt. Der Name bedeutet Dorf des Martin/Mertin.[2]
1580 wurde das Rittergut in Merzdorf, das sich ursprünglich im Besitz der Herren von Köckritz befand, an den Herrn Pflugk zu Frauenhain verkauft. 1612 kam es in den Besitz der Familie Milkau, 1701 erwarb es die Familie Bose. Weitere Besitzer waren die Herren von Kirchbach (1704), Heinrich von Witzleben (1708), und 1727 Gottlieb Schmidt, dessen Familie es bis 1819 behielt. Dann erwarb es Karl Oberweg, der es aber 1844 an den Freiherrn von Rochow verkaufte.
Die 1725 beantragte Umpfarrung zu Gröden wurde abgelehnt. Kirchlich gehörten Merzdorf und Seifertsmühl zu dem fünf Kilometer entfernten Frauenhain. Die Kinder von Merzdorf und Seifertsmühl wurden in Merzdorf von zwei Lehrern unterrichtet.
1827 wurden die Hutungspläne unter die 27 Besitzer verteilt. Für die Holznutzung im Schradenwald erhielt jeder Hüfner bei der Ablösung dieser Rechte 9½ Morgen Land im Merzdorfer Busch. Größere Brände gab es 1832 und 1833. Am 1. Januar 1935 wurde das benachbarte Seifertsmühl nach Merzdorf eingemeindet.[3]
Die Landwirtschaft ist immer die Haupteinnahmequelle des Ortes gewesen. Merzdorf und Seifertsmühl produzierten noch Anfang des 20. Jahrhunderts 1.000 t bis 3.000 t Zwiebeln pro Jahr, die hauptsächlich in die Städte in Sachsen verkauft wurden. Aber auch Gurken und Möhren wurden angebaut. Das Vorwerk Karlsborn wurde auch halbe Meile genannt, weil es genau so weit von Merzdorf entfernt liegt.
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung besteht aus 10 Gemeindevertretern.
- CDU 5 Sitze
- SV Merzdorf/Gröden 2 Sitze
- FF 1 Sitz
- HV Merzdorf 1 Sitz
- SenVer e.V. 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)
Bevölkerungsentwicklung

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Die Quellen der Daten, die Grundlage der Darstellungen sind, finden sich detailliert in den Wikimedia Commons[5].
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Merzdorf und in der Liste der Bodendenkmale in Merzdorf (Elbe-Elster) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

Freizeit
In Merzdorf befindet sich ein Freibad, das sich als einziges in der näheren Umgebung über die Jahre erhalten konnte. Das Freibad entstand in den 60er Jahren (Baujahr 1967/ 1968) auf dem Gelände eines Moores. Trotz der Schwierigkeiten, die der schlammige und moorige Untergrund Jahr für Jahr mit sich führte, wurde das Freibad immer wieder instand gesetzt und weiterentwickelt.
Persönlichkeiten
- Ernestine Lutze (* 17. Juni 1873 in Merzdorf; † 27. April 1948 in Dresden, Gewerkschafterin[6]
Literatur
- Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2.
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, basierend auf dem Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda Emilia Crome, Akademie-Verlag Berlin, 1968
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg, S. 35 Online als PDF-Datei
- ↑ Gebietsstand: 1. Januar 2013
- ↑ Population Projection Brandenburg at Wikimedia Commons
- ↑ Deutsche Biographische Enzyklopädie L