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Kormoran (Schiff, 1938)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hilfskreuzer HSK-8 Kormoran war ein bewaffnetes und umgerüstetes Handelsschiff für den Handelskrieg gegen die Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Es war bei der Kriegsmarine als Schiff 41 und bei der Royal Navy als Raider-E bekannt. Die Bezeichnung HSK steht dabei eigentlich für Handelstörkreutzer, wurde ab in der Marinesprache selbst durch Hilfskreutzer ersetzt, in Anspilung auf die echten Hilfskreutzer des Ersten Weltkriegs.


Geschichte

Vor dem Krieg fuhr das 8.736 BRT große Dieselelektroschiff unter der Flagge der Hamburg Amerika Linie HAPAG unter dem Namen Steiermark. Umbau zum Hilfskreuzer bei Deutsche Werft AG, Hamburg-Finkenwerder Anfang 1940. Die Indienststellung erfolgte am 9. Oktober 1940. Das Kommando übernahm Kapitän zur See Theodor Detmers aus Witten an der Ruhr.

Die Kormoran lief am 3. Dezember 1940 von Gotenhafen getarnt als russischer Frachter Viacheslav Molotof zu ihrer Fahrt aus, von der Dänemarkstraße aus gelang am 12. Dezember der Durchbruch in den Atlantik. Nach Durchbruch in den Atlantik konnte das Schiff am 6. Januar 1941 mit der Versenkung des griechischen Frachters Antonis die Kaperfahrt erfolgreich beginnen.

Kaperfahrt und Seeschlacht

Am 19. November 1941 kam es zur Begegnung mit dem australischen leichten Kreuzer H.M.A.S. Sydney, der von Kormoran mit einem Torpedotreffer und ca. 150 Artillerietreffern so stark beschädigt wurde, das er nach Explosion sank. Diesen Untergang überlebte keiner der immerhin 645 australischeen Soldaten.

Bis dahin hatte Kormoran 11 Schiffe aufgebracht (davon 1 als Prise) mit insgesamt 683.000 BRT und diverse U-Boote versorgt.

Kormoran war zu dieser Zeit (bis kurz vor Gefechtsbeginn) als niederländischer Frachter Straat Malakka getarnt. Dem Überraschungsmoment, der eigenen Zielgenauigkeit und Trefferfolge, sowie einer momentanen Unkonzentrierheit der australischen Offiziere hatte es Kormoran zu verdanken, dass es in diesem ungleichen Kampf als Sieger hervorging.

Kormoran war aber ebenfals so stark beschädigt, das der Kommandant die Selbstversenkung anordnete. Die Überlebenden deutschen Soldaten gerieten dadurch bis 1947 in australische Kriegsgefangenschaft. Von der Besatzung überlebten 316 von 397 Mann davon 3 Chinesen (bis dato deutsche Kriegsgefangene).


Der Kommandant der Kormoran, Kapitän Detmers starb am 4. November 1976.

Technische Daten

  • Bau: 1937
  • Werft: Germaniawerft AG, Kiel
  • Umbau zum HSK: Anfang 1940
  • Im Dienst als HSK 8 seit: 9. Oktober 1940
  • Tage in See: 352
  • Größe: 8.736 BRT
  • Länge über alles / Breite / Tiefgang: 167,95 m / 20,2 m / 8,5 m
  • Maschinenart: 4 KRUPP Neunzylinder Diesel- und 2 E-motoren mit je 6.370 PS
    • Leistung: 14.400 PS bei Diesel, 12.740 [PS] bei E-Anrieb
  • Geschwindigkeit: 17,5 kn (32 km/h)
  • Fahrbereich: 84.500 sm bei 10 kn mit 3.500 m³ Treiböl
  • Besatzung: 18 Offiziere, 375 Mannschaften und Unteroffiziere außerdem bis zu 7 Prisenoffiziere
  • Bewaffnung
    • 6 x Seekanonen im Kaliber 15 cm
    • 2 x Heeres-Pak 3,7 cm
    • 5 x Zwillings-Flak 2 cm versenkbar
    • 4 x Fla-MG, 2 cm
    • 1 x Schnellboot LS3 zum Legen von jeweils 4 Minen des Typs TMB
    • 6 x Torpedorohre 53,3 cm
    • Bordflugzeug 2 Schwimmerflugzeuge Arado 196
    • 390 Minen 360 EMC, 30 TMB


Literatur