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Otto A. Friedrich

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Otto Andreas Friedrich (* 3. Juli 1902 in Leipzig; † 8. Dezember 1975 in Düsseldorf) war ein deutscher Unternehmer. Von 1969 bis 1973 war er Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Familie

Sein Vater war der Chirurg und Hochschullehrer Paul Leopold Friedrich (* 1864; † 1916).[1] Otto Andreas Friedrich war in erster Ehe von 1924 bis 1930 verheiratet mit der Schriftstellerin und Journalistin Ruth Behrens (* 1901; † 1977), die nach der Scheidung unter dem Namen Ruth Andreas-Friedrich schrieb.[1] Ihre 1925 geborene Tochter Karin Friedrich wurde ebenfalls Journalistin. Sein jüngster Sohn ist der in München lebende Taijiquan Lehrmeister, Spielmeister, Philosoph und Künstler Andreas W Friedrich (AWF).

Laufbahn und Wirken

Otto A. Friedrichs Laufbahn begann als Arbeiter und Angestellter in den USA, nachdem er zuvor in Berlin selbständig tätig gewesen war. Von 1939 bis 1965 war er in leitender Stellung bei dem Hamburger Gummiwaren- und Reifenhersteller Phoenix AG tätig. Danach trat er als persönlich haftender Gesellschafter in die Flick-Gruppe ein, eine Funktion, der er bis zu seinem Tode 1975 innehatte.

Otto A. Friedrich war 1941 der NSDAP beigetreten und sein Unternehmen war wichtiger Bestandteil der NS-Rüstungsindustrie. Dennoch konnte er 1945 seine Tätigkeit unter der britischen Besatzungsmacht fortsetzen und wirkte beim Wiederaufbau führend mit. Er stieg zum Rohstoffberater der Bundesregierung auf.

Unter dem Zwang der veränderten Realitäten wurde er zu einem Verfechter der sozialen Marktwirtschaft. Bei Phoenix, das er wirtschaftlich mit zahlreichen US-Unternehmen verband, wurden Ansätze der amerikanischen Human-Relations-Bewegung der Betriebswirtschaft praktisch umgesetzt. Als Präsident des BDA während der Regierungsjahre Willy Brandts vertrat er die Arbeitgeberseite bei der Konzertierten Aktion.

Auszeichnungen

  • 1951: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland[2]
  • 1973: Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland[3]

Literatur

  • Volker Berghahn, Paul J. Friedrich: Otto A. Friedrich, ein politischer Unternehmer. Sein Leben und seine Zeit. 1902–1975. Campus, Frankfurt/Main 1993, ISBN 3-593-34847-0.
  • Paul Erker, Toni Pierenkemper (Hrsg.): Deutsche Unternehmer zwischen Kriegswirtschaft und Wiederaufbau. Studien zur Erfahrungsbildung von Industrie-Eliten. Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56363-7.

Fußnoten

  1. a b Christian Tilitzki: „Es läßt sich nicht beschreiben.“ Der Chirurg Paul Friedrich in der Schlacht bei Gumbinnen (1914). In: Preußenland. Jahrgang 46, 2008, ISSN 0032-7972, S. 50, Fn. 36.
  2. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 3, Nr. 250, 29. Dezember 1951.
  3. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 25, Nr. 43, 9. März 1973.

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