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Marienkirche Tüngental

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Chor der Marienkirche um 1907, 1945 zerstört.
Thüngenthal, Evangelische Kirche, drei Glasbilder, um 1435

Die evangelische Pfarrkirche St. Maria ist ein christlicher Sakralbau in Tüngental einem Stadtteil von Schwäbisch Hall

Geschichte

Die Kirche und die Pfarrei wurden 1050 von dem Grafen Emhard von Comburg gestiftet. Die Kirche hieß ursprünglich zum Heiligen Kreuz. Mutterkirche war die Kirche zum heilgen Kreuz in Erlach. Als jedoch eine Wallfahrt zu der im Chor der Kirche befindlichen steinernen Marienstatue „zu der wunderthätigen Maria mit dem Hasen“ im Jahre 1434 einsetzte, erhielt die Kirche die Bezeichnung zur heiligen Maria.

Die Kirche war in seinem Ursprung romanisch. Im 15. Jahrhundert wurde sie im gotischen Stil umgebaut und erhielt ein gotischen Ostchor. Das Schiff erhielt ein Kreuzgewölbe. Der Turm war in seinem Sockelgeschoss romanisch. Der Chor mit Kreuzrippengewölbe wurde um 1440 erbaut, vermutlich von der Hütte von St. Michael zu Hall. Zur Ausstattung der Kirche zählte ein spätgotischer geschnitzter Altarschrein, der dem Altar der St. Bartholomäus-Kirche in Anhausen und dem in der Sakristei von St. Michael in Schwäbisch Hall stilistisch verwandt war. 1945 wurde der Sakralbau durch Panzerbeschuss zum größten Teil zerstört, wobei der gotische Altar mit der steinernen Marienfigur mit dem Hasen verloren gingen. Ein Neubau entstand; an der Südseite der neuen Kirche befindet sich heute der Gemeindesaal. 2005 wurde zum Gedenken der Zerstörung der Marienkirche eine neue Maria mit dem Hasen geschaffen.

Erhalten blieben vier Glasscheiben mit dem Gekreuzigten, Maria, Johannes und einem Wappenrest. Stifter war ein Herr von Vellberg als Kastvogt. Sie stellen Reste von Glasgemälden um 1435 dar:

  • Eine Scheibe mit Christus am Kreuz. Der Hintergrund ist blau und gelb gewürfelt mit eingelegten Blättern
  • Eine Scheibe mit Maria. Der Hintergrund ist rot und weiß gewürfelt mit eingelegten Blättern
  • Eine Scheibe mit Johannes. Der Hintergrund ist rot und weiß gewürfelt mit eingelegten Blättern

Die Glasmalereien sind stilistisch mit den Glasmalereien der Martinskirche der Stöckenburg sowie mit einigen Tafeln in St. Katharina zu Schwäbisch Hall verwandt.

Literatur

Koordinaten: 49° 7′ 19,5″ N, 9° 48′ 55,7″ O