Zum Inhalt springen

Contarex

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Dezember 2013 um 10:54 Uhr durch K0 7zQY0oyqcz (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Die Spiegelreflexkamera Contarex

Die Contarex ist eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera, die von der Zeiss Ikon AG, Stuttgart, in den 1960er Jahren produziert wurde. Sie war die wohl aufwändigste und solideste Kleinbild-SLR, die je gebaut wurde. Die Filme konnten in einem Wechselmagazin so untergebracht werden, dass man ohne Dunkelkammer und Bildverlust die Magazine tauschen und so zwischen verschiedenen Filmarten wechseln konnte. Die Wechselmagazine konnten gegen die normale Rückwand ausgetauscht werden und waren etwas voluminöser als diese. Contarex-Modelle wurden z.B. im Jahr 1961 zu Preisen von 1224 DM (Contarex mit Zeiss Tessar 1:2,8/50 mm) bis 1660 DM (mit Zeiss Planar 1:1,4/55 mm) angeboten.[1] Wegen der enorm hohen Entwicklungs- und Herstellungskosten war das Contarex-System kein wirtschaftlicher Erfolg für den Hersteller.[2]

Datei:Zeiss-Ikon Contarex mit Wechselmagazin.jpg
Zeiss-Ikon Contarex mit Wechselmagazin und Carl Zeiss Planar f/2 50mm

Das Modell Contarex Spezial verfügte über ein auswechselbares Suchersystem. Lieferbar waren Prismenaufsatz, Lichtschacht, Fresnel-Linse mit Schnittbildindikator oder Vollmattscheibe. Die ab 1967 gelieferte Contarex S hatte eine neu entwickelte CdS-Belichtungsmessung durch das Objektiv, mit der man wichtige Bildpartien gezielt messen konnte. Spitzenmodell war die Contarex SE (super electronic, ab 1968), die weltweit erste Spiegelreflexkamera, bei der die Verschlusszeiten nicht mechanisch, sondern elektronisch gebildet wurden. So eine Kamera kostete im Jahr 1969 mit Zeiss Planar-Objektiv 1,4/55 mm 3060 DM.

Die Contarex genoss international einen guten Ruf. Bei den Weltraumflügen der Amerikaner wurden neben Hasselblad-Kameras auch eine Contarex eingesetzt.

Objektive

Für die Contarex gab es anfangs acht Zeiss-Wechselobjektive von 21 bis 250 mm Brennweite. Sieben weitere Wechselobjektive wurden auf der photokina 1963 vorgestellt, darunter ein Spiegellinsenobjektiv mit 1000 mm Brennweite. Ab 1967 gab es insgesamt 18 Wechselobjektive, das größte Weitwinkelobjektiv hatte 100° Bildwinkel bei 18 mm Brennweite.

Auswahl:

  • Distagon 1:2,8/25 mm
  • Tessar 1:2,8/50 mm
  • Planar 1:2/50 mm
  • Planar 1:1,4/55 mm
  • Sonnar 1:4/250 mm, mit Schnellfokussierung und Handgriff
  • Mirotar 1:4,5/500 mm
  • Mirotar 1:5,6/1000 mm

Einzelnachweise

  1. Firmenanzeige in der Zeitschrift Die Yacht (Hamburg), Heft 21/1960, S. 813
  2. Hans-Jürgen Kuc: Contaflex & Contarex, Geschichte, Technik, Fakten, Wittig-Verlag 2001