Fußball-Weltmeisterschaft 1958/Frankreich
(1) = --Wahrerwattwurm Mien Klönschnack 23:28, 13. Jan 2006 (CET)
Dieser Artikel behandelt die französische Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1958.
Qualifikation
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
19:4 | 7:1 |
2 | ![]() |
16:11 | 5:3 |
3 | ![]() |
6:26 | 0:8 |
Frankreich | - | Belgien | 6:3 |
Frankreich | - | Island | 8:0 |
Island | - | Frankreich | 1:5 |
Belgien | - | Frankreich | 0:0 |
Durch das Remis in Brüssel konnten les Bleus ein Entscheidungsspiel um den Gruppensieg gegen ihren alten Rivalen Belgien vermeiden und qualifizierten sich so auf direktem Weg für die Endrunde in Schweden.
Frankreichs 19 Tore erzielten: Thadée Cisowski (7), der mit 5 Treffern die "roten Teufel" im Hinspiel fast alleine abgeschossen hatte, außerdem Jean Vincent (3), Joseph Ujlaki, Roger Piantoni, Célestin Oliver (je 2), Maryan Wisnieski, René Dereuddre und Saïd Brahimi (je 1).
Französisches Aufgebot
In Frankreich war man vor dieser WM-Endrunde keineswegs sonderlich optimistisch, denn gleich fünf Spieler (darunter drei Stürmer) der Stammbesetzung konnten die Reise nach Schweden nicht antreten: Thadée Cisowski (RC Paris) und René Bliard (Stade de Reims) verletzten sich kurz vorher, und die in Algerien gebürtigen Rachid Mekhloufi (AS Saint-Étienne), Abdelazziz Ben Tifour und Mustapha Zitouni (beide AS Monaco) hatten sich entschlossen, im Unabhängigkeitskampf ihres Heimatlandes die Front de Libération Nationale (FLN) gegen die französische Herrschaft zu unterstützen, und im April 1958 in einer algerischen FLN-"Nationalmannschaft" gespielt, woraufhin sie der französische Fußballverband nicht mehr berücksichtigte.
So rutschte unter anderem Just Fontaine erst in letzter Minute in das WM-Aufgebot der Équipe Tricolore. Und mit Raymond Kopa hatte das Auswahlkomitee des Verbandes FFF unter Paul Nicolas und Trainer Albert Batteux den genialen Kopf der Mannschaft nach längerer Nationalelfabstinenz wieder aufgeboten. Gerade diese beiden personellen Entscheidungen sollten sich als außerordentlich gelungener Schachzug herausstellen.
Die fehlenden Angaben zu einzelnen Spielern werden nach Recherche ergänzt.
Spiele der französischen Mannschaft
Noch fehlende Aufstellungen, Statistik und Spiel-Kurzberichte folgen in Bälde.
Vorrunde
Frankreich spielte in Gruppe 2 mit Jugoslawien, Paraguay und Schottland. Dabei stützte sich das Trainergespann auf das bewährte Korsett von fünf Reimser Spielern (bzw. sechs mit dem Ex-Rémois Kopa) und stellte die Mannschaft praktisch in allen drei Gruppenspielen gleich auf (im sogenannten WM-System, wobei der Mittelläufer Jonquet als letzter Mann zwischen den beiden Verteidigern fungierte):
Kaelbel Lerond
Penverne Jonquet Marcel
Es gab lediglich zwei personelle Veränderungen: gegen die Jugoslawen ersetzte Verteidiger Marche, noch ein ehemaliger Reimser, Marcel (dafür rückte Lerond in die Läuferreihe), und nach dieser Niederlage musste Torhüter Remetter seinen Platz (bis zum Turnierende) für Abbes räumen.
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
11:7 | 4:2 |
2 | ![]() |
7:6 | 4:2 |
3 | ![]() |
9:12 | 3:3 |
4 | ![]() |
4:6 | 1:5 |
Frankreich | - | Paraguay | 7:3 (2:2) |
Frankreich | - | Jugoslawien | 2:3 (1:1) |
Frankreich | - | Schottland | 2:1 (2:0) |
Spielberichte
Gegen Paraguay am 8.6. im Idrottsparken von Norrköping vor 16.530 Zuschauern; SR: Gardeazabal (Spanien):
0:1 Amarilla (20.), 1:1 Fontaine (24.), 2:1 Fontaine (30.), 2:2 Amarilla (43., FE) – 2:3 Romero (50.), 3:3 Piantoni (51.), 4:3 Wisnieski (62.), 5:3 Fontaine (68.), 6:3 Kopa (70.), 7:3 Vincent (84.)
Gegen Jugoslawien am 11.6. im Arosvallen von Västeras vor 12.220 Zuschauern; SR: Griffiths (Wales):
1:0 Fontaine (4.), 1:1 Petakovic (16.) – 1:2 Veselinovic (63.), 2:2 Fontaine (85.), 2:3 Veselinovic (87.)
Gegen Schottland am 15.6. im Eyravallen von Örebro vor 13.550 Zuschauern; SR: Brozzi (Argentinien):
1:0 Kopa (22.), 2:0 Fontaine (45.) – 2:1 Baird (65.)
Viertelfinale
Frankreich - Nordirland 4:0 (1:0)
Am 19.6. im Idrottsparken von Norrköping vor 11.800 Zuschauern; SR: Gardeazabal (Spanien):
1:0 Wisnieski (44.) – 2:0 Fontaine (56.), 3:0 Fontaine (65), 4:0 Piantoni (68.)
Halbfinale
Frankreich - Brasilien 2:5 (1:2)
Am 24.6. im Rasunda-Stadion von Stockholm vor 27.100 Zuschauern; SR: Griffiths (Wales):
0:1 Vava (2.), 1:1 Fontaine (9.), 1:2 Didi (39.) – 1:3 Pelé (52.), 1:4 Pelé (64.), 1:5 Pelé (75.), 2:5 Piantoni (82.)
Spiel um Platz 3
Frankreich - Bundesrepublik Deutschland 6:3 (3:1)
Am 28.6. im Ullevi-Stadion von Göteborg vor 32.480 Zuschauern; SR: Brozzi (Argentinien):
1:0 Fontaine (15.), 1:1 Cieslarczyk (17.), 2:1 Kopa (27., FE), 3:1 Fontaine (36.) – 4:1 Douis (50.), 4:2 Rahn (52.), 5:2 Fontaine (77.), 5:3 Schäfer (83.), 6:3 Fontaine (89.)
Dieser dritte Platz war der bis dahin größte Erfolg einer französischen Nationalelf – und die 13 Treffer, die Just Fontaine in den sechs Spielen erzielte, stellen bis heute (Januar 2006) den Rekord für sämtliche bisherigen WM-Endrunden dar.