Außenwerbung
Unter Außenwerbung werden verschiedene Werbeformen zusammengefasst, bei denen sich der Werbeträger im öffentlichen Raum befindet.
Plakatwerbung
Die älteste Form der Außenwerbung ist die Plakatwerbung. Neben der klassischen Litfaßsäule haben sich insbesondere in Großstädten seit den fünfziger Jahren Großflächenplakate etabliert. Bei modernen Varianten der Plakatwerbung wird das Plakat von hinten beleuchtet. Plakaten kann sich der Betrachter kaum entziehen, innerhalb von wenigen Sekundenbruchteilen wirkt die Werbebotschaft, egal ob man sie wahrnehmen möchte oder nicht.
Formate der Plakatwerbung
Für die Plakatwerbung in Deutschland hat sich eine Anzahl von Plakatformaten als Standard herausgebildet. Diese basieren auf den bekannten DIN-Bogenformaten, wobei als Berechnungsbasis der DIN-A-1-Bogen herangezogen wird. Plakatformate werden als vielfaches dieses Formates angegeben. Gängig sind 4/1 Bogen (sprich: "vier Eintel") für Vitrinen (City Light Poster) und Litfaßsäulen, 6/1 Bogen für Ganzsäulen und 18/1 Bogen für Großenflächentafeln. In Österreich und in der Schweiz finden z.T. abweichende Formate Verwendung.
Großplakate
Das in Deutschland am meisten verbreitete Medium der Plakatwerbung ist die Großflächen-Werbetafel mit einem Plakatformat von 18/1 Bogen, was etwa einer Breite von 3,60 m und einer Höhe von 2,60 m entspricht. In Österreich ist das 16/1 Bogen- (3,36 m x 2,38 m) sowie das 24/1 Bogenformat (5,04 m x 2,38 m) im Einsatz. Aufgrund der weiten Verbreitung eignet sich die Großflächentafel als Medium für bundesweite Werbekampagnen.
Großflächenwerbung und Sonderformen
Werbeträger für die Großfläche werden in unterschiedlichen Bauformen angeboten. Neben freistehenden und Wandtafeln aus Holz, Aluminium oder Kunststoff, finden sich in immer stärkerem Maße beleuchtete Flächen und hinterleuchtete Vitrinen ("City Light Board/MegaLight"). Die Aufmerksamkeit der Betrachter wird auch auf andere Arten erreicht. Durch Bewegung und/oder Subjektwechsel, etwa mittels Prismenanlagen oder Rollenwechselsysteme. Ganze "Bildschirme" (LED-Wände und dergleichen) finden sich meist nur an hochfrequentierten Stellen, da die hohen Investitions- und Betriebskosten nur so gerechtfertigt sind. Projektionen an Häusermauern wirken naturgemäß nur während der Nachtstunden beziehungsweise in (halb-)öffentlichen Innenräumen wie U-Bahnstationen oder anderen Wartehallensituationen (Bahnhöfe, Flughäfen, etc.). Kleinere Bildschirme werden in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxis angebracht. Deshalb und weil Werbung mit "laufenden Bildern" zusätzlichen, oft redaktionellen Aufwand bedeutet wird dieser Bereich manchmal nicht zur klassischen Aussenwerbung gezählt. Im Gegensatz dazu zählen gut einsehbare Baugerüste und Außenhausmauern (auch Feuermauern) mit entsprechender Personenfrequenz auf jeden Fall zur Außenwerbung. Der Hauseigentümer ist in den geringsten Fällen auch der Vermarkter solcher Flächen. So auch bei folgender Sonderform: Etwa in Österreich treten auch "Strohballen-" oder "Strohtristen-"werbungen entlang von Autobahnen und Schnellstraßen auf. Landwirte wollten so die zwischenzeitlich aufgetürmten Strohballen kommerziell nutzen. Derzeit (2005) kann man von einer Inflation der Großlächenwerbung, was eine Minderung des Effekts und damit des Verkaufspreises (pro m²) eines einzelnen Werbeträgers zur Folge hat, sprechen. Eine Kausalumkehr findet statt. Baugerüste und Strohtristen werden aufgestellt, weil darauf Werbung gemacht werden soll und nicht umgekehrt. Weiter verliert das Medium durch Wildwuchs und Penetranz an Akzeptanz. Bevölkerungsteile sprechen von einer Zerstörung der optischen Umwelt. Die Politik versucht darauf zu reagieren und entwirft gesetzlichen Einschränkungen.
Schaufensterwerbung
Durch die Schaufensterwerbung präsentieren sich Ladenlokale nach Außen. Hierbei spielt sowohl eine ansprechende Gestaltung der Produkte in der Auslage als auch eine werbewirksame Gestaltung der Fensterflächen eine Rolle. Diese werden in der Regel mit Firmenlogos, Werbeslogan und weiteren Gestaltungselementen beschriftet. In seltenen Fällen ist ein Schaufenster insbesondere durch seine Lage an hochfrequenten Stellen so wertvoll, dass es für Werbezwecke an Dritte über Außenwerbeagenturen vermietet wird. Auf aufgeklebten Fensterlochfolien ist von außen das Werbesubjekt zu sehen (nachts muss es beleuchtet sein!). Von innen ist lediglich die perforierte Folie zu sehen und bietet einen 55%-igen Durchblick, was in der Praxis bei Tag kaum wahrnehmbar ist.
Fahrzeugwerbung

Bei der Fahrzeugwerbung werden analog zur Gestaltung der Fensterflächen einer Schaufensterwerbung die Firmenfahrzeuge eines Unternehmens mit entsprechenden Beschriftungen versehen. Außenwerbefirmen vermarkten zusätzlich Flächen an Fahrzeugen, dessen Fahrtrouten vorhersehbar sind (öffentliche Verkehrsmittel, Taxis, Mietwagen mit eingeschränktem Einsatzgebiet, Transport-LKWs mit Fixlieferrouten...) weil damit die Zielgruppe einigermaßen bestimmt werden kann (Verkehrsmittelwerbung). Eine Unterart ist die Werbung auf Autos - hier werden Privatautos mit Werbung versehen. Eine weitere Form ist die Anbringung von Werbepostkarten auf parkenden PKW.
Weitere Formen
Literatur
- creativ collection: Außenwerbung, ISBN 3-929709-10-4
- Leitfaden Ambient Media, ISBN 3-934424-24-4