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Neuro-Linguistische Psychotherapie

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Definition

Die Neuro-Linguistische Psychotherapie (NLPt) ist eine systemisch-imaginative Psychotherapiemethode mit integrativ-kognitivem Ansatz. Im Zentrum der NLPt steht die zielorentierte Arbeit unter besonderer Berücksichtigung der Repräsentationssysteme, Metaphern und Beziehungsmatrizen der Person.

Die NLPt basiert auf fünf einander ergänzenden Theorien und einer aus dem Modelling-Prozess resultierenden Grundannahme:

  1. Kybernetik der Theorie des Geistes von Gregory Bateson, insbesondere der logischen Ebenen des Lernens und der Unified Field Theory als Weiterentwicklung (Robert Dilts)
  2. Sozial-kognitive Lerntheorie von Albert Bandura mit dem von Bandler und Grinder pragmatisch weiterentwickelten Modelling-Ansatz
  3. Transformationsgrammatik von Noam Chomsky und darauf aufbauenden und unter dem Einfluß der Postulate von Alfred Korzybski und Glasersfeld durch Bandler und Grinder weiterentwickelten Modelle der Sprache (Metamodell und Miltonmodell)
  4. Annahme einer grundsätzlichen Zielorientierung menschlichen Handelns von Pribram, Galanter, Miller
  5. Theorie der sinnesspezifischen Repräsentationssysteme als Grundbausteine der Informationsverarbeitung und des subjektiven Erlebens (auf William James zurückgehend)
  6. Grundannahme der Existenz funktionalautonomer Persönlichkeitsanteile mit bewußten und unbewußten Prozeßkomponenten (aus der Praxis des Modellierens von Perls, Satir und Erickson resultierend)

Fortbildung für qualifizierte Therapeuten

Die Ausbildungsstandards legen eine etwa vierjährige Fortbildung fest und setzen eine wissenschaftliche Hochschulausbildung in einem relevanten Bereich voraus. Dies kann eine Ausbildung als Dipl. Psychologe, Dipl. Sozialarbeiter oder Humanmediziner sein.

Die Weiterbildung sieht für derart geeignete Interessenten eine komplette NLP-Ausbildung mit Ausrichtung auf Beratung und Therapie, sowie Selbsterfahrungszeit als NLP-Therapeut vor:

  • Relevante Hochschulausbildung zur Theorie und der Nachweis einer psychopathologischen und spezifischen Methode der Intervention.
  • Im ersten Jahr ein gutes Diplom als Practitioner mit Betonung auf Beratung/Therapie (25-30 Tage)
  • Im zweiten Jahr das Diplom als Master Practitioner mit Betonung auf Beratung/Therapie (22-27 Tage)
  • Im dritten und vierten Jahr spezielle Theorie-Supervision, therapeutische Methodenlehre, Theorie und praktische Arbeit (ca. 60 Tage, Advanced Master Practitioner)
  • 200 Stunden Selbsterfahrung als NLP-Therapeut

Die NLPt steht zudem nicht außerhalb der laufenden akademischen Arbeit; es gibt deutschsprachige Dissertationen zum Thema, wie beispielsweise, Reckert, H.-W. (1998): Die NLP-Phobiebehandlungstechniken in der Behandlung von spezifischen und sozialen Phobien - eine Therapievergleichsstudie mit der systematischen Desensibilisierung in sensu. (Universität Tübingen), wo dargestellt wird, dass keinerlei Unterschiede zwischen den NLP-Bedingungen und den Versuchstestbedingungen nachgewiesen werden konnten.

Anerkennung

Die NLPt ist in Deutschland oder Österreich derzeit keine offiziell anerkannte Form der Psychotherapie. In Österreich läuft derzeit ein Anerkennungsverfahren.

Bei der europäischen Dachorganisation der Psychotherapie, der European Association for Psychotherapy, ist die Neuro-Linguistische Psychotherapie (EANLPt) seit Dezember 1997 akzeptiert, seit Juli 1999 als EWAO Vollmitglied.

Geschichte / Verbände

Die Europäische Gesellschaft für Neuro-Linguistische Psychotherapie (EANLPt) als europäische Dachorganisation der NLPt wurde 1995 in Wien gegründet, wo ein Curriculum für NLP-Psychotherapie seit 1986 existiert. Ursprünglich als Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet, ist die EA NLPt inzwischen als Verein nach dem österreichischen Vereinsgesetz organisiert. 1996 wurde die Deutsche Gesellschaft für Neuro-Linguistische Psychotherapie (DG-NLPt) gegründet.

Literatur

  • Schütz et al., NLPt - Theorie und Praxis der Neuro-Linguistischen Psychotherapie, Junfermann 2001, ISBN 3-87387-475-X


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