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SS.10

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SS.10 die Bezeichnung einer von Nord Aviation entwickelten drahtgebundenen MCLOS Panzerabwehrrakete, die in den USA als MGM-21A zum Einsatz kam. Entworfen wurde sie vom französischen Ingenieur Jean Bastien-Thiry, der später für einen Mordversuch an den französischen Präsidenten Charles de Gaulle hingerichtet wurde. Die Rakete wurde 1955 in den Dienst der französischen Armee gestellt und Anfang der 60er Jahre auch kurz von der United States Army verwendet. Januar 1962 wurde die Produktion nach etwa 30.000 gebauten Raketen eingestellt.

Entwicklung

Die Entwicklung begann 1948 in Frankreich als der Militärflugzeughersteller Arsenal de l'Aéronautique aus Châtillon sous Bagneux nach Möglichkeiten suchte die deutsche Ruhrstahl X-7 Rakete weiter zu entwickeln. Ein wichtiges Entwicklungsziel war eine Rakete, die kostengünstig herzustellen ist: 1955 kostete die Rakete 340 Francs, der Steuerkasten 1.750 Francs. Die ersten Schussversuche begannen 1952, drei Jahre später war die Entwicklung abgeschlossen und die Rakete als SS.10 ("Sol-Sol" Französisch für Boden-Boden) in den Dienst der Französischen Armee genommen.

In den Jahren 1952/53 erwarb die US Armee 500 Raketen und drei entsprechende Abschussvorrichtungen, um diese für einen möglichen eigenen Einsatz zu bewerten. Sie gelangten jedoch zu der Einschätzung, dass die Waffe noch nicht einsatzbereit sei, die weitere Entwicklung jedoch beobachtet werden sollte[1] Eine erneute Prüfung Mitte 1958, nach dem Abschluss der Entwicklung, war erfolgreich und auch die spätere SS.11 (ebenfalls von Bastien-Thiry entworfen) und Entac Rakete wurden für den Armeeeinsatz gekauft.

Geschichte

Die Israelischen Streitkräfte setzten die Rakete 1956 in der Suez Kriese gegen ägyptische Panzer ein.

Die US-Armee war an dem Flugkörper von einem frühen Zeitpunkt an interessiert, verfolgte aber die Entwicklung ihrer eigenen Rakete - der SSM-A-23 Dart Rakete. Doch nachdem deren Entwicklung im Jahre 1958 eingestellt wurde, erwägten sie die Beschaffung der SS.10 und SS.11 Raketen. Im Februar 1959 beschlossen sie, die SS.10 als Notlösung kaufen. Die Rakete wurde im Januar 1960 ausgeliefert und wurde im Jahr 1963 zugunsten der MGM-32 Entac ausgemustert. Die Rakete erhielt die Bezeichnung MGM-21A

Beschreibung

Im Flug wird die Rakete durch eine ungewöhnliche Anordnung von elektrisch betriebenen Störklappen gelenkt. Die dafür nötige Energie wird von der Abschussvorrichtung über den Lenkdraht in die Rakete geleitet. Da sich die Rakete im Flug dreht, wird ein Gyroskop benötigt, um festzustellen, welche Störklappe sind derzeit oben oder unten, links oder rechts befindet. Die Steuerung der Rakete auf ein Ziel ist sehr anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Konzentration, was typisch für MCLOS Lenkflugkörper ist.

Einzelnachweise

  1. US Army: Development of the Shillelagh Missile (englisch).