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Indochina

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Indochina umfasste die Länder Kambodscha, Laos und Vietnam.

Der Begriff entstand zur Zeit der französischen Kolonialherrschaft in Südostasien.

Nach dem Krieg gegen China (1884-1885) konnte Frankreich Annam und Tongking besetzen.

Während des zweiten Weltkriegs gestattete das französische Vichy-Regime, welches mit dem Deutschen Reich kollaborierte, den Japanern die Besetzung eines Teils von Indochinas. Dies brachte Japan in eine bessere Ausgangsposition im Krieg gegen die chinesischen Truppen Chiang Kai-sheks. Zugleich dehnte sich der japanische Einfluss im Raum des Pazifiks aus.

Innenpolitisch verwalteten die Japaner Indochina nach früheren französischen Mustern und Konzepten.

Am 9. Mai 1945 war Frankreich wieder vollständig unter alliierter Kontrolle, Deutschland war besiegt und die US-amerikanischen Truppen übernahmen die Kontrolle im Pazifik. Daraufhin besetzte Japan ganz Indochina und behielt das Gebiet bis zur Kapitulation im August des selben Jahres.

Nachdem die Franzosen wieder die Kontrolle in Indochina erlangten, steigerten sie sich zunehmend in einen Konflikt mit den kommunistischen Viet Minh, welche von Ho Chi Minh geführt wurden. Während des zweiten Weltkriegs unterstützten die USA die Viet Minh im Kampf gegen die japanischen Besatzer. Am 2. September 1945 wurde, nachdem der Kaiser Bao Dai von seinem Amt zurücktrat, Ho Chi Minh zum Präsidenten der "Demokratischen Republik von Vietnam" erklärt. Jedoch konnten britische, französische und indische Truppen noch im selben Monat die Macht Frankreichs in dem Gebiet wiederherstellen, worauf blutige Kämpfe losbrachen. 1950 rief Ho Chi Minh zum zweiten mal eine "Demokratische Republik" aus, die von den kommunistischen Staaten China und der Sowjetunion anerkannt wurde.

1954 erlitt die französische Kolonialarmee in Dien Bien Phu eine vernichtende Niederlage, worauf der französische Einfluss in Indochina zurückging und die Teilung Vietnams in einen Nord- und Südstaat vollzogen wurde. Noch im selben Jahr wurde Indochina aus der Französischen Union herausgelöst.

Die Naturlandschaft Indochinas ist eindrucksvoll, und wird durch zahlreiche kulturhistorische Sehenswürdigkeiten wie Tempelanlagen (z.B. Khmer-Tempel von Angkor Wat) geprägt.

Oft begegnen sich chinesische, indische und französische Einflüsse. Besonders in Vietnam vermischen sich französische Kolonialarchitektur mit den typisch asiatischen und modernen Großstadtbauten.

Siehe auch: Indochinakrieg, Vietnamkrieg