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Stuntscooter

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Der Stuntscooter ist eine kompakte und hoch belastbare Form des Tretrollers. Er wird als Sportgerät in Skateparks verwendet. Eine organisierte Wettkampfform und daraus resultierende Regularien sind seit 2010 entstanden. Es handelt sich um eine Kunstsportart, ähnlich dem Kunstradfahren, BMX, Inlineskaten, Skateboarden, die vor allem von Jugendlichen ausgeübt wird.

Skatepark Fischbach am Bodensee
Tricks in einer Halfpipe
Stuntscooterfahrer in einer Bowl

Der Stuntscooter

Entstanden ist der Stuntscooter aus dem Scooter (Tretroller mit Klappgelenk). Das Klappgelenk wurde entfernt und die Geometrie auf die Nutzung im Kunstsportbereich angepasst.

Laufräder und Felgen

Die Radgrößen bewegen sich zwischen 100 und 110 mm. Die Laufräder sind aus günstigem Kunststoff oder teuerem Aluminium gefertigt. Für Einsteigermodelle werden oft Kunststoffwheels verwendet. Sie sind jedoch bei Verwendung für Tricks extrem schnell verschlissen. Durch die sehr harten Ausschläge insbesondere mit Querbelastungen brechen Felgen aus weichem Material schnell durch.

Kugellager

Üblicherweise werden Inlineskate-Kugellager mit den Abmessungen d = 8 mm, D = 22 mm, B = 7 mm verwendet, die auch im Inlineskatbereich verwendet werden. Unterschieden werden bei den Qualitäten die Leichtgängigkeit (Abhängig von Lagerspiel und Fertigungsgenauigkeit) und Schmutzabdichtungen. Leider wird hier oft mit Brands gearbeitet und Preis mit Qualität stark verknüpft. Industriekugellager mit 2facher RS-Abdichtung stellen hierzu die beste aller Alternativen dar, weil sie in Kugellagerexpresseversand oder Kugellagerdiscounter deutlich günstiger zu erwerben sind.

Die Gabel

Gabeln werden derzeit aus Aluminium oder Stahl gefertigt. Dabei werden durchweg Steuersätze mit Technik und Abmessungen aus dem Radsportbereich verwendet.

Das Board

Die Boards beinhalten die Trittfläche, die Steuerkopflagerung und die Hinterradaufnahme. Als Materialien werden Stahl, Holz und Aluminium verwendet. Das Board ist aus Holz, Aluminium oder Stahl gefertigt.

  • Holz : Cool, flexibel und günstig, jedoch nicht gut zu handeln, weil zu weich
  • Stahl : Stabil, haltbar und günstig, jedoch wegen seines recht hohen Gewichtes nicht gut für Tricks zu verwenden.
  • Aluminium : Cool, stabil und leicht. Aluminium ist derzeit der Werkstoff aus dem die besten Marken und Brands ihre Boards fertigen, weil die Sportler damit ihre besten Tricks absolvieren können.

Griptape

Wichtig für eine gute Standsicherheit auf dem Sportgerät ist das Griptape, eine aus Sandpapier aufgeklebte Oberfläche. Das Griptape ist damit ein häufiger Verschleißartikel bei Verwendung für Tricks. Der Wechsel eines Tapes ist relativ unkompliziert. Das alte Tape wird mit einem Tapeziermesser abgeschabt. Das Deck bzw. Board wird dann mit Aceton entfettet und anschließend mit einem selbstklebenden Griptape beklebt.

Bremse

Als Bremse fungiert bei einem Stuntscooter eine Reibblechbremse auf das Hinterrad. Die Bremswirkungen sind äußerst gut, jedoch nicht dauerfest. Starkbremsungen erzeugen Bremsplatten oder ein Durchschmelzen des Hinterrades.

Disziplinen und Techniken

Freestyle

  • Vert: Es wird in einer aus dem Skateboarding bekannten Halfpipe gefahren.
  • Flatland: Hier werden Trickkombinationen auf der ebenen Fläche geübt und dargestellt.
  • Street: Bei der Disziplin Street werden Tricks an allem, das auf Straßen und Gehsteigen im städtischen Bereich zu finden ist (Treppen, Geländer, Hauswände und Hindernisse), gefahren.
  • Park: Gefahren wird auf einer eingegrenzten Fläche, auf der Rampen, Sprünge und andere Hindernisse aufgebaut sind. Die Reihenfolge, in der Hindernisse benutzt werden, ist nicht festgelegt. Der Park ist die organisierte Form des Street-Fahrens.
  • Miniramp: Gefahren wird in einer halfpipeähnlichen Konstruktion, die jedoch kleiner ist (ca. 1,5–3 m hoch).

Tricks

  • X-up : Drehung des Lenkers im Flug um 180° ohne dabei loszulassen – die Arme bilden ein X.
  • Barspin: Lenker loslassen und ihn dabei drehen (um 360°) .
  • Tabletop oder Invert: Der Scooter wird in der Luft „auf die Seite gelegt“, Anfang der 80er Jahre gab es auch die historische Bezeichnung Pancake, die heute keiner mehr verwendet.
  • 180° (One - Eighty) : Drehung in der Luft um 180° um die eigene Achse mit anschließendem Rückwärtsfahren (Fakie).
  • 360° (Three - Sixty) : Drehung in der Luft um 360° um die eigene Achse.
  • 540° (Five - Fourty) : Drehung in der Luft um 540° um die eigene Achse mit anschließendem Rückwärtsfahren (Fakie) Auch Drehungen um 720°,900°,1080° und sogar 1260° wurden schon vollführt.
  • Nofoot: Im Sprung werden beide Füße vom Deck heruntergenommen.
  • Nohand: Im Sprung beide Hände vom Lenker nehmen.
  • Tuck-Nohand: Im Sprung den Lenker in die Hüften fallen lassen und die Hände weit gestreckt nach außen zeigend.
  • Suecide: Nohand bei dem man sich so weit wie möglich nach hinten lehnt und die Hände, wenn möglich hinter dem Rücken zusammen klatschen lässt.
  • Cashroll: Eine Drehung in der Luft die einem doppelten Flair ähnelt. Zuerst wird eine halbe Drehung gefolgt von einem Backflip vollführt. Nach dem Backflip wird noch eine halbe Drehung drangehangen. Zum ersten Mal von Brett „Maddog“ Banasiewicz gezeigt.
  • Backflip: Rückwärtssalto.
  • Frontflip: Vorwärtssalto.
  • Flair: Backflip mit einem 180°.
  • Tailwhip: Der hintere Teil des Scooters wird einmal um den vorderen Teil samt Fahrer herumgedreht. Die Füße verlassen dabei das Deck.
  • Decade: Man dreht sich mit Körper und Lenker um das Steuerroher, während das Deck in der Spur bleibt. Wie auch der Tailwhip ist der Decade ein Flatland-Trick, der erst später auf Rampe bzw. Street übertragen wurde.
  • Tiregrab: Man springt relativ steil raus und berührt mit einer Hand den Vorderreifen.

Außerdem gibt es noch „liptricks“ d. h. Sie werden an Kanten (copings) von Rampen ausgeführt. Hierzu zählen u. a. die meisten Grinds (Jumpover Grinds ausgenommen), sowie z. B.:

  • Tailtap: Der Fahrer springt im 90° Winkel auf die Rampenplattform und landet auf dem Hinterrad, um wiederum mit einer 90° Drehung in die Rampe „einzutauchen“
  • 540°-Tailtap: Drehung beim Tailtap um 540°
  • Nosepick: s. Tailtap, nur auf dem Vorderrad

Nosepick Tailwhip: Ein Tailwhip während eines Nosepicks

  • Footjam Tailwhip: Ein Tailwhip während eines Footjam.
  • Bunny Hop: Ist wenn man zuerst mit dem Vorderrad, dann mit dem Hinterrad vom Boden abspringt und mit beiden Rädern in der Luft ist
  • Wallride: Man springt mit beiden Rädern an die Wand und fährt an der Wand im Idealfall mehrere Sekunden
  • Hip Transfer: Über eine Ecke einer Rampe springen und in eine andere „eintauchen“.
  • Toboggan: Wo man den Lenker zu 90° dreht und mit einer Hand an den Sattel greift.
  • Candy Bar : Man streckt den Fuß zwischen den Armen über dem Lenker aus.
  • Can Can : Man streckt einen Fuß über den Rahmen und kickt ihn in die Luft.
  • Air : Man springt mit beiden Rädern über die Coping hinaus und macht in der Luft dann einen 180°.
  • One Foot : Man streckt einen Fuß vom Deck weg.
  • Peg Grab : Man berührt das vordere Peg mit der Hand.
  • Grinds : werden die Tricks genannt, die an Mauerkanten, Geländern oder anderen gleitfähigen harten Kanten durchgeführt werden können. Dazu wird mit dem an Vorder und/oder Hinterrad befindlichen unbeweglichen Pedalen/Rohrstummeln an den Kanten angesetzt und entlanggeschlittert.

Wettbewerbe

Die Wettbewerbe finden derzeit noch auf Messen oder Skateparks als Herstellerwettbewerbe oder Veranstalterwettbewerbe ohne Organisation durch Sportverbände statt.[1] http://contest.scooter-kickboard.de/ http://www.anaquda.de/upcoming-scooter-contest-in-leipzig-am/

Einzelnachweise

http://www.scooter-kickboard.de/ http://www.stunt-scooter.de/ http://www.50fifty-scooter.de/

  1. Stuntscooter Wettbewerb