Neustift im Mühlkreis
Neustift im Mühlkreis
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Rohrbach | |
Kfz-Kennzeichen: | RO | |
Fläche: | 20,42 km² | |
Koordinaten: | 48° 32′ N, 13° 45′ O | |
Höhe: | 591 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.465 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4143 | |
Vorwahl: | 07284 | |
Gemeindekennziffer: | 4 13 29 | |
NUTS-Region | AT313 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Neustift i.M. 1 4143 Neustift im Mühlkreis | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Rauscher (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009) (19 Mitglieder) |
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Lage von Neustift im Mühlkreis im Bezirk Rohrbach | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Neustift im Mühlkreis ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Rohrbach im oberen Mühlviertel mit 1465 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Rohrbach.
Geographie
Neustift im Mühlkreis liegt auf einer Höhe von 565917 m ü. A. im oberen Mühlviertel im äußersten Südosten des Bezirks Rohrbach. Bezogen auf die naturschutzfachliche Raumgliederung gehört der Großteil des Gemeindegebietes zu zum Zentralmühlviertler Hochland, der Süden hingegen zur Raumeinheit Donauschlucht und Nebentäler.[1] Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 10,3 km, von West nach Ost 4,1 km. Die Gesamtfläche beträgt 20,4 km², womit Neustift im Mittelfeld der Gemeinden des Bezirks Rohrbach liegt. Mit 71 Einwohnern pro km² lag Neustift im oberen Mittelfeld der Gemeinden. 2001 war das Gemeindegebiet zu 44,1 mit Wald bedeckt, 46,1 Prozent der Fläche wurde landwirtschaftlich genutzt. Im Vergleich mit dem Bundesland Oberösterreich ist Neustift im Mühlkreis damit mehr bewaldet als der Landesschnitt (Oberösterreich: 38,3 Prozent) bzw. besteht etwas weniger landwirtschaftliche Nutzfläche (Oberösterreich: 49,3 Prozent). Der Anteil sonstiger Nutzungen (Bauflächen, Gärten, Gewässer und anderes) liegt mit rund 10 Prozent leicht hinter dem Oberösterreichischen Durchschnitt von 13,8 Prozent. Nachbargemeinden sind Oberkappel im Nordosten, Pfarrkirchen im Mühlkreis im Osten, Hofkirchen im Mühlkreis im Südosten und Engelhartszell an der Donau im Süden und Südwesten. Im Westen und Norden verläuft die Staatsgrenze zu Deutschland, wo Neustift an den Landkreis Passau grenzt.
Geologie und Boden
Die Landschaft des Gemeindegebietes ist ein Teil der Böhmischen Masse die auf ein sehr altes Gebirge zurückgeht, dass durch die Variszische Gebirgsbildung im Paläozoikum (Karbon) entstand. Nach der starken Erodierung des ehemaligen Hochgebirges kam es während der Alpidischen Gebirgsbildung im Tertiär zur Aufhebung des kristallinen Grundgebirges um mehrere 100 Meter, wodurch Brüchen und Störungen entstanden. In weiterer Folge kam es im Tertiär und Quartär zur Ablagerung von Sedimenten. Die Seehöhen im Gemeindegebiet reichen von 285 bis 630 Meter, der Großteil des Gemeindegebietes befindet sich zwischen 550 und 600 Metern. Im Gemeindegebiet herrsche silikatische Braunerde, die sich auf Graniten und Gneisen als Bodentyp bildet. Es handelt sich um eher nährstoffarme, mittel- bis tiefgründige, reife Böden die durch ihren überwiegend ausgeglichenen Wasserhaushalt als ertragssicher gelten. Zudem kommen im Bereich von Quellvernässungen, Bächen, Mulden und an Hangfüssen Gley-Böden vor. Podsol besteht an Waldplateaulagen.[1]
Gemeindegliederung
Katastralgemeinden sind Neustift im Mühlkreis und Rannariedl.
Geschichte
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte das Gebiet seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird es dem Fürstentum „Österreich ob der Enns“ zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1816 gehört der Ort endgültig zu „Österreich ob der Enns“ bzw. seit 1918 zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Es erfolgte die Zusammenlegung der Gemeinden Neustift und Rannariedl zur Gemeinde „Rannastift“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. 1974 erhielt die Gemeinde Rannastift den jetzigen Namen „Neustift im Mühlkreis“. Bis Ende 2002 gehörte die Gemeinde zum Gerichtsbezirk Lembach, per 1. Jänner 2003 wurde die Gemeinde dem Gerichtsbezirk Rohrbach zugewiesen.
Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Über rotem Schildfuß, darin ein silbernes, durchgehendes Kreuz, in Silber ein grüner, auffliegender Falke. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Rot.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat als oberstes Gremium der Gemeinde umfasst 19 Sitze und wird alle sechs Jahre im Zuge oberösterreichweiter Gemeinderatswahlen gewählt. Der Gemeindevorstand setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen, wobei die Österreichische Volkspartei (ÖVP) nach der Gemeinderatswahl 2009 mit dem Bürgermeister, der Vizebürgermeisterin und zwei weiteren Mitgliedern im Gemeindevorstand vertreten ist und damit in diesem Gremium die absolute Mehrheit stellt. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) entsendet ein weiteres Mitglied.
Stärkste Fraktion im Gemeinderat von Neustift ist seit jeher die ÖVP, die seit 1945 immer die absolute Stimmen- und Mandatsmehrheit erreichte und sogar immer über eine Zweidrittelmehrheit verfügte. Die ÖVP erreichte dabei in diesem Zeitraum zwischen 69,9 und 92,7 Prozent, wobei sie ihr bestes Ergebnis 1945 einfuhr. Neben der ÖVP kandidierte mit Ausnahme der KPÖ nahc dem Zweiten Weltkrieg nur die SPÖ in der Gemeinde. Die SPÖ kam 1945 mit 7,0 Prozent auf ihr schlechtestes Ergebnis, ihr bestes Ergebnis verzeichnete sie 1991 mit 30,4 Prozent. Bei der letzten Gemeinderatswahl im Jahr 2009 kam die ÖVP auf 76,2 bzw. 15 Mandate, die SPÖ erreichte 23,8 Prozent bzw. vier Mandate.[2]
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.473 Einwohner, 2001 dann 1.496 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Rannariedl: Schloss Rannariedl liegt auf einem steil abfallenden Felsgrat unweit der Mündung der Ranna in die Donau. Es wurde im 13. Jahrhundert von den "Falkensteinern" erbaut. Ein mittelalterlicher Rundturm mit Keildach befindet sich im Norden der Anlage. Der Wohntrakt umschließt einen Hof mit Arkaden an drei Seiten. Die gotische Schlosskapelle wurde von 1783-1953 als Pfarrkirche genützt. Das Schloss ist heute in Privatbesitz.
Persönlichkeiten
- Kurt Krenn (* 1936), Altdiözesanbischof von St. Pölten
- ↑ a b Land Oberösterreich: Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Neustift im Mühlkreis. Endbericht. Kirchdorf an der Krems 2005
- ↑ Land Oberösterreich Gemeinderatswahlen in Neustift ab 1945