Schloss Roith (Gmunden)

Schloss Roith (Gmunden), auch Freisitz Roith genannt, liegt in der Stadt Gmunden im Bezirk Gmunden in Oberösterreich (Traunsteinstraße 87). Ein früherer Name des Schlosses war Sardagnia.
Geschichte
Das Gut „in der Reuth“ war im 16. Jahrhundert Eigentum der Polheimer, 1587 besaß es Hans Paumgartner. Das kleine Schloss wurde vermutlich um 1596 erbaut. Kaiser Rudolf II. erhob Roith zu einem adeligen Freisitz. 1597 gelangte Roith von Freiherrn Friedrich von Pollheim an Siegmund Jäger und dessen Frau Margaretha. Dann kam Roith an die Seeauer von Hallstatt. Von diesen wurde es entweder auf dem Kaufweg oder als Leibgedinge an Georg Albert Plaß von Mühlleiten gegeben. Nach dem Plaß wurden die inzwischen in den Grafenstand aufgestiegenen Seeauer wieder Besitzer auf Roith. 1719 verkaufte es Graf Josef Ehrenreich von Seeau, Stadtpfarrer zu Gmunden, an den Gmundner Bürger Johann Adam Aigner. Über dessen Tochter kam Roith durch Heirat an den kaiserlichen Mautamtschreiber Johann Paul Lichtenauer. Nach dessen Tod verkaufte die Witwe das Anwesen 1753 dem Rittmeister Jakob von Holzofen, der es seinerseits 1770 an Franz Xaver Gangl weiterverkaufte. Da dieser ohne Erben starb, wurde Roith öffentlich versteigert und kam so an den Gmundner Bürger Johann Nepomuk Hörner. Hörner wurde 1814 in den Adelsstand erhoben und führte den Namen „Edler von Roith“. Dessen Erben verkauften Roith 1843 an den Wiener Notar Gustav Faber, dessen Gattin eine Urenkelin Hörners war. Ab 1968 waren die Besitzer Franz und Rosi Prechtl, welche Roith zu einem Schlosshotel machten. Das Hotel kam dann an die Asamer-Gruppe, wobei 2008 eine Renovierung vorgenommen wurde, das Hotel aber 2013 von der Holding ausgegliedert und von Hans Asamer übernommen wurde.[1]
Schloss Roith heute
Am Rande der Gmundner Bucht steht gegenüber von Schloss Ort das Schlösschen Roith. Es ist ein dreigeschossiger Bau mit einem eingesattelten Walmdach. Ein aus dem Mauerverbund herausspringender siebeneckiger Turm überragt das Dach um ein Weniges. Auf der Seeseite befinden sich zwei geschwungene Mansardengiebel. Eine Einfahrtshalle führt zu einem rückwärts offenen Hof, der hufeisenförmig von den drei Seiten des Baus umgeben ist. Von dort kommt man zu einer Terrasse mit einem beachtenswerten Ausblick auf den Traunsee. Das Wappen des Georg Albert Plaß und das seiner Gattin Regina von 1659 findet sich auf dem Wappenstein ober dem Eingangstor; vermutlich ein Zeichen, dass dieser bauliche Veränderungen hat vornehmen lassen.
Heute befindet sich in dem Gebäude das „Schlosshotel Freisitz Roith“.[2]
Literatur
- Herbert Erich Baumert & Georg Grüll: Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Band 2: Salzkammergut und Alpenvorland. Birken-Verlag, Wien 1983, ISBN 3-85030-042-0.
- Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde. 3. Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-157-5.
- Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Verlag Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3.
Weblinks
- Freisitz Roith. In: burgen-austria.com. Martin Hammerl
Einzelnachweise
- ↑ Asamer-Holding gliedert Hotels aus, Meldung vom 20. Dezember 2012
- ↑ Homepage von „Schlosshotel Freisitz Roith‘‘
Koordinaten: 47° 54′ 26,5″ N, 13° 48′ 32,8″ O