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AIDS

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Das Acquired Immune Deficiency Syndrome (erworbenes Immun-Schwäche-Syndrom, kurz AIDS) ist eine Folge der Infektion mit dem HI Virus, welches eine schrittweise Zerstörung des Immunsystems bewirkt. Das Syndrom wird laut seinem Entdecker Luc Montagnier durch das Human Immunodeficiency Virus (Menschliches Immun-Schwäche-Virus, HIV) ausgelöst, ein Virus, das durch Körperflüssigkeiten übertragen wird. Die häufigsten Infektionswege sind ungeschützter sexueller Kontakt und die Benutzung nicht steriler Spritzen bei Drogenkonsum. Bluttransfusionen sind ebenfalls eine bedeutende Infektionsquelle.

Das HI-Virus

Frühere Bezeichnungen für das Virus sind:

  • LAV = Lymphadenopathie-assoziiertes Virus
    • HTLV III = humanes T-Zell-LeukA¤mie-Virus III
    • ARV = [AIDS]-assoziiertes Retrovirus

Neben HIV-1 (u. Subtyp O) gibt es in Westafrika eine Variante:

  • HIV Typ 2


Krankheitsverlauf

Nicht jeder, der vom HI-Virus befallen ist, hat automatisch AIDS. Die Diagnose "AIDS" wird gewöhnlich ab einem gewissen Grad der Zerstörung des Immunsystems gestellt. Der Standard-Grenzwert ist erreicht, wenn das T-Zellen-Niveau eines Patienten unter 200 fällt; darüber gilt der Patient lediglich als HIV-positiv.

Geschichte von AIDS

HIV ist eng mit Viren verwandt, die AIDS-ähnliche Symptome in Primaten auslösen, und es ist allgemein akzeptiert, dass einer dieser Virustypen Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Menschen übertragen wurde, obwohl es Hinweise darauf gibt, dass dies in isolierten Fällen bereits früher geschah.

Genaue Angaben über Zeit, Ort, Wirtstier, Art und Anzahl der Übertragungen sind nicht bekannt. Ein Virus, das fast identisch mit dem menschlichen Virus ist, wurde in Schimpansen gefunden, aber es ist nicht geklärt, ob Menschen durch Schimpansen infiziert wurden, oder ob beide Arten von derselben Quelle angesteckt wurden. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass das HI-Virus zuerst in West-Afrika ausbrach, aber es ist nicht mit letzter Sicherheit geklärt, ob es nicht mehrere Virusherde gab, einer davon möglicherweise in Südamerika. Die erste Probe, die nachgewiesenermaßen HIV enthält, wurde 1959 im Kongo genommen. Weitere Proben stammen von einem US-Amerikaner (1969) und einem norwegischen Matrosen (1976).

AIDS in ethnischen Gruppen

In verschiedenen ethnischen Gruppen verläuft AIDS unterschiedlich, was auf vererbte genetische Merkmale zurückzuführen ist. Bei Schwarzafrikanern (ist das politisch korrekt?) bricht die Krankheit im Durchschnitt am schnellsten aus und verläuft am heftigsten. Bei Westeuropäern dauert es bei 10-15% der Bevölkerung wesentlich länger bis zum Ausbruch, und bei geschätzten 1% bricht AIDS auch nach 10-15 Jahren (vermutlich nie) aus. Der Durchschnitt bei der US-amerikanischen Bevölkerung liegt dazwischen. Es wird angenommen, dass eine bestimmte Eigenschaft des Immunsystems einigen Europäern eine rudimentäre Immunität gegen die Pest verlieh. Diese Eigenschaft verbreitete sich durch natürliche Selektion während der Pest-Epidemien in der Bevölkerung. Zufälligerweise verleiht eben diese Eigenschaft heute eine noch nicht genau geklärte Immunität gegen HIV und damit gegen den Ausbruch von AIDS.

Alternative Theorien

Zur Herkunft und Verbreitung von HIV und AIDS gibt es Theorien, die der gängigen wissenschaftlichen Sichtweise widersprechen:

  • Es wird insbesondere argumentiert, dass die wissenschaftliche Evidenz nicht ausreicht, um Afrika als Herkunftsland zu benennen, um die absichtliche oder versehentliche Herstellung des HI-Virus im Labor auszuschließen oder um eine Übertragung zwischen Tier und Mensch (vom Affen auf den Menschen) anzunehmen. Von Professor Segal wurde zudem die Theorie aufgestellt, dass das HI-Virus möglicherweise das Ergebnis militärischer Experimente ist, vgl. hierzu [1]. Dagegen spricht aber, dass bereits in den fünfziger Jahren HI-Viren in afrikanischen Blutkonserven nachgewiesen werden konnten, zu einer Zeit, als die Gentechnik noch nicht so weit war, um für derartige Zwecke Retroviren künstlich in Labors herzustellen.
  • Kary Mullis, Nobelpreisträger und Erfinder der Polymerase-Kettenreaktion (ein wichtiges gentechnisches Verfahren), behauptet, HIV würde nicht zu AIDS führen [2].
  • Es gibt mehrere Gruppen, zum Beispiel die "Scientific Group for Reappraising the HIV-AIDS hypothesis", die einige 100 "AIDS-Dissidenten" umfasst. Der Zugang zu AIDS-Konferenzen wird ihnen laut eigenen Aussagen in aller Regel verweigert. Die Meinungen dieser Wissenschaftler reichen von der Zweifel an der Existenz von Retroviren oder HIV über die Testmethoden bis hin zu epidemiologischen Schlussfolgerungen, Zweifel an der Existenz einer eigenständigen Krankheit "AIDS" und Kritik an den Methoden der etablierten HIV-AIDS-Forscher.

Eine HIV-Infektion ist in Österreich im Gegensatz zur Aids-Erkrankung nicht meldepflichtig. Diese erfolgt an das Ministerium in anonymisierter Form.