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Klavier

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Das Klavier (v. französ. clavier: Tastenreihe, bzw. lat. clavis: Schlüssel) (auch Piano, von Pianoforte, dazu mehr unten) ist ein populäres Saiteninstrument, bei dem der Klang durch eingebaute Hämmer erzeugt wird, die auf die Saiten schlagen. Diese Klöppel werden über eine Mechanik durch das Anschlagen von Tasten betätigt, die sich auf einer Klaviatur an der Vorderseite des Instruments befinden.

Die Tasten des Klaviers sind farblich gekennzeichnet. Jeweils sieben große weiße Tasten, die bis an die vordere Kante der Klaviatur reichen, sind für die ganzen Töne (A,H,C,D,E,F,G) zuständig. Dazwischen befinden sich fünf kleinere, schwarz gekennzeichnete Tasten, die die jeweiligen Halbtöne zwischen zwei weißen Tasten erzeugen.

Der Klang kann durch zwei bzw. drei Pedale beeinflusst werden. Das rechte Pedal sorgt dafür, dass die auf den Saiten vorhandenen Dämpfer nach dem Anschlagen eines Tons nicht wieder zurück auf die Saite fallen. So kann ein Ton auch über das Loslassen der zugehörigen Taste hinaus erklingen.
Das mittlere (nicht bei allen Klavieren vorhandene) Pedal ist einrastbar und legt so einen Filzstreifen über alle Saiten, die dadurch leise und gedämpft klingen.
Das linke Pedal bewegt die Klöppel näher an die Saiten, so dass die Kraft, die jeder Klöppel bei Betätigung aufbauen kann, geringer ist. Somit wird dem Pianisten das Spielen besonders leiser Stellen vereinfacht.

Man unterscheidet zwei hauptsächliche Bauarten eines Klaviers: Zum einen das herkömmliche Klavier, bei dem die Saiten senkrecht hinter der Klaviatur in einem geschlossenen Holzkasten untergebracht sind. Diese Bauart ist sehr Platz sparend. Die zweite (und für Konzerte weitaus populärere) Bauart ist der Flügel, bei dem die Saiten waagerecht hinter der Klaviatur angeordnet sind. Ein Flügel bietet die Möglichkeit, den Deckel aufzuklappen oder ganz zu entfernen, wodurch der Klang erheblich verbessert wird. Neben dem deutlich höheren Preis fällt hier jedoch der große Platzbedarf negativ ins Gewicht.

Die Bezeichnung "Piano" kommt von der ursprünglichen Bezeichnung "Pianoforte" für Klaviere moderner Bauart, mit denen es im Gegensatz zu frühen Klavieren möglich ist, differenziert leise (piano) oder laut (forte) zu spielen.

Geschichte

Im 15. Jahrhundert wurde das erste Tasteninstrument mit Hammermechanik entworfen.

Bartolomeo di Francesco Cristofori entwickelte 1711 in Florenz das erste moderne Hammerklavier, bei dem ein Hammer mittels einer Stoßzunge gegen die Saite geschleudert wird, und sie zum freien Schwingen sofort wieder freigibt. Zwei weitere Erfindungen waren notwendig, um das Instrument spielbar zu machen: Zum einen ein Mechanismus, der das Zurückfallen des Hammers auf die Saite verhindert (wodurch ein zweiter Ton entstünde); zum anderen ein Dämpfer, der die Saite nach Loslassen der Taste dämpft.

Zusätzlich stammt von Christofori die Doppelsaite, bei der jeder Ton durch zwei gleichgestimmte Saiten erzeugt wird. Durch Betätigen des (heute linken) Pedals werden die Hämmer leicht seitlich verschoben, so dass nur eine Saite angeschlagen und der Ton somit leiser wird.
Er erfand ebenso das (heute rechte) Pedal, durch dass die Dämpfer auch nach Loslassen der Taste nicht auf die Saiten fallen, der Ton also länger nachklingt.

Im Jahre 1726 hatte Christofori sein Instrument vollendet. Es umfasste vier Oktaven, im Vergleich zu den heute üblichen sieben. Heute gibt es noch zwei Originale, eines in Leipzig und eines in New York.

In Deutschland wurde kurz darauf das erste Pianoforte von Gottfreid Silbermann gebaut, und unter dem Namen "Hammerklavier" populär.

Weitere Entwicklungen folgten: